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 Notiz  R.  H a r tm a n n ’s,  dass  von  ihm  noch  im  Mai  kleine  Trupps  aut  den  Sandbänken  
 des  blauen  Flusses  gesehen  worden  und  dass,  der  Versicherung  der Eingeborenen  
 zufolge,  dies  theihveise  Dableiben  während  der  ganzen  Regenzeh  beobachtet’ 
   werden  könne.  In  Nordafrika  ist  ihr  Vorkommen  ein  mehr  zufälliges.  
 S a lv in   beobachtete  einen  kleinen  Flug  am  Ostende  des  Sumpfes  vor  Zana.  In  
 Algerien  geradezu  eine Seltenheit.  T r is tr a in  begegnete  einer kleinen Anzahl  dieser  
 Vögel  an  einem  der  Salzseen  der  nördlichen  Sahara.  T y rw h it t -D r a k e   schoss  
 ein° Exemplar  zu  Mertine  im  östlichen  Marokko.  Für  ein  südlicheres  Vorkommen  
 des  Jungfernkranichs  in  Afrika  wissen  wir  nur  das  Zeugniss  Li v in g s  to n e  ’s  beizubringen, 
   der  diesen  Vogel  auf  dem  Zambesi  gesehen  haben  will.  Innerhalb  der  
 Kapkolonie  ist  Grus  virgo  nie  nachg’ewiesen  worden. 
 Die  Lebensweise  beschreiben  für  Afrika  A.  B rehm ,  H a r tm a n n ;  für  Asien  
 P a l l a s ,   J e r d o n ,   R a d d e ;  tttr  die  Krim  A.  v.  N o rdm a n n .  Die  Fortpflanzung  
 in  der  Krim  schildern  P a l l a s   und  A.  v.  N o rdm a n n .  Wenn  S a lv in   gelegentlich  
 seiner  Begegnung  mit  diesem  Vogel  am  Sumpfe  von  Zana  im  östlichen  Atlasgebiete  
 hinzufügt:  „Wir  kamen  hier  zu  spät  an,  um  seine  Eier  zu  sammeln“ ,  so  
 steht  diese  Wahrnehmung  durchaus  vereinzelt  da. 
 Fam.  Ardeidae,  Le ach. 
 Subfam.  Ardeinae,  G ra y . 
 Genus  Ardea,  L. 
 Von  den  22 Reiherarten,  welche  wir  als  afrikanisch  kennen,  sind  bis  jetzt  nur  
 3  in  unserem  östlichen  Gebiete  unbeobachtet  geblieben,  nämlich:  Ardea  stellaris,  
 L.  (.4.  stellaris  capensis,  S c h l.;  am  Kap  brütend:  L a y a rd ),  A.  (Tigrisoma)  leucq-  
 loplia.  J a rd .  (bis  jetzt  nur  im Westen  nachgewiesen)  und  A.  rufiventns,  S u n d ev .  
 (semirufa  Schl.,  M. P.  B.  p.  35);  letztere  nur  aus  dem Süden bekannt.  Nur 5 Arten  
 (mocenda,  rufiventns,  Sturmii,  leucoloplta  und  leuconota)  scheinen  dem afrikanischen  
 Kontinente  eigenthümlich;  davon  eine  (procerula)  bis  jetzt  nur  aus  dem  Osten  bekannt. 
   Die  meisten  haben,  wie  die  Reiher  überhaupt,  eine  sehr  weite Verbreitung. 
 Subgen.  Ardeomega,  Bp. 
 (355)  l.  Ardea  Goliath,  R ü p p . 
 Atlas  sur  Reise.  (1828)  p.  39.  t.  28.  -   Temm.,  PI.  col.  774. —  Rüpp:,  Syst.  Uders,  p.  120.  
 G ray   Gen.  III.  p.  555.4.  —  A.  gigantodes,  L ic h t.,  Nomencl.  p.  89.  —  Ardeomega  Goliath,  
 B P i  Consp.  II.  p. 109. —  A.  Goliath,  Re ich  b.,  GraU.  t.  91.  f.  457  (nach Rüpp.)  et  458  (?')• —  
 V ie rth .  Naum.  1852.  p.  34,  44  et  53.  —  A.  B re hm ,  Journ.f.  Om.  1854.  p.  80. —  id.  ib. 
 1858.  p.  327. —  Heugl.,  Syst.  TJebers.  No*  598. —  id.  J . f .   Om.  1862;  p.  291  et  407. —  id.  
 Fauna  d.  Roth.  Meer.  No.  247.  -   id.  Ibis.  1859.  p.  345.  —  H a r tl.,  W.  4 fr.  jk219.  -   id.  
 Madag.  p. 73.  -   Cass.,  Proc.  Ac.  Plnl.  1859.  p. 173. -   G u rn e y ,  Uns.  1860.  p.  220. -   id.  ib.  
 1868.  p.  256.  -   K ir k ,  ib.  1864.  p. 322.  — L a y a rd ,   B.  S.  Afr.  p.  30ö  —  S c h l eg.,  Mus.  
 P.  B.  Ardeae.  p.  3.  —  Sch leg.  u  P o lle n ,  Rech,  sur  la  Faune  de Madag.  p.  122. 
 Für  Asien. 
 A.  nobilis,  B ly tb ,  Ann.  <md Mag.  Nat.  Hist.  XHI.  p. 175  (young). -  id.  A. Goliath,  Cat.  B.  Mus.  
 Calc.  p.  278.  -   J e rd .,  B.  Ind.  III.  p.  739.  —  Bl.,  Ihis.  1865.  p.  36. 
 Diagn.  Supro,  einereo - caerulescens,  püeo  cum  crista  occipitali,  epigastrio,  
 abdomine,  crisso  et  cruribus  eastaneis;  gula  alba;  jugulo  pectoreque  su-  
 periore  albo  nigroque  longitudinaliter  variis;  collo  postico  dilute  cmna-  
 momeo;  pedibus  et  maxilla  nigris,  mandibula  apicem,  versus ßavicante,  
 loris  viridibus;  iride flava. 
 J u n .   Abdomine  albo,  einer eo  rufoque  variegato;  alarum  tectricibus  mino-  
 ribus  ferrugineo-lirribatis;  iride  sulfiurea. 
 Long.  circa  4 l/ i ;  rostr.  6“  9“ ';   al.  l 1  9 " ;  caud.  8 " ;  tars.  10“ /  dig.  
 med.  5“  2 '“. 
 Alt.  Rücken,  Flügel,  Schwingen  und Schwanz  bläulich  aschgrau,  die  längsten  
 zerschlissenen Schulterdecken  etwas  heller;  Oberseite  des Kopfes  und  die  zu  einem  
 kurzen  Schopfe  verlängerten  Federn  des  Hinterkopfes  kastanienrothbraun,  Hinterhals  
 und  Halsseiten  heller,  mehr  zimmtrothbraun;  Kinn  und  Kehle,  vom  Mundwinkel  
 an,  weiss;  der  Vorderhals  längs  der  Mitte  herab  weiss  und  schwarz,  d.  h.  
 jede  Feder  an  der Aussenfahne  weiss,  an  der Innenfahne  schwarz,  öfters  noch  mit  
 zimmtfarbenem  Schaftstreifen;  die  langen  zerschlissenen  Federn  das  Unterhalses  
 fast weiss;  Kopf,  Brust und übrige Unterseite kastanienrothbraun, wie  der Flügelbug. 
 Oberschnabel  schwarz,  Unterschnabel  hellgelb;  nackte  Zügelgegend  schwarzbraun; 
   Beine  und  Füsse  schwarz;  Iris  gelb.  Im  Leben:  Oberschnabel  schwarz,  
 Unterschnabel  an  der  Basis  röthlichblau,  an  der  Spitze  grünlichgelb;  Zügel  grün;  
 Beine  schwarz;  Iris  schwefelgelb  (A.  Brehm). 
 Der  junge Vogel  ist  im Ganzen  schmuziger  gefärbt:  l.nterseite schmuzig weiss,  
 grau  und  rostfarben  gemischt;  Rücken  aschgrau;  Flügeldecken  rostfarben gerandet. 
 Länge. FI. Schw. F. Mundspl. L. Tib.  M.-Z. 
 e,;  4 '  4“ 21" 8" 6"  9"* 8"  2'" 8" 5"  6"'  5" 
 i__ 2072" 7" 6"  9"' — 8"  7"' 5 ::  401  4/:  7::/ 
 c.  5' 24" 10" 8" — 9" 674" 
 (Nach  Brehm).  
 (Nach S c h le g e l).  
 9»  —  674"  (engl,  nach J e rd .) 
 .Die  Beschreibung  nach  R ü p p  e il. 
 Der  Riesenreiher,  wie  er  mit  Recht  genannt  wird,  bewohnt  nicht  allein  Afrika  
 und  Madagaskar,  sondern  auch  Indien.  B ly th   erhielt  mehrere  Exemplare  in  der  
 Umgebung  Kalkuttas,  die  indess  sämmtlich  noch  das  Jugendkleid  trugen.  Eine  
 Vergleichung  alter  indischer  und  afrikanischer  Vögel  scheint  noch  nicht  stattgefunden  
 zu  haben;  doch  erklärt  B ly th   mit  Bestimmtheit,  J e rd o n   allerdings  mit  
 einigem  Bedenken,  beide  für  identisch. 
 Die  Verbreitung  in  Afrika  ist  sehr  ausgedehnt:  Senahr  (R ü p p .,  südlich  vom  
 14.°:  B rehm;  südlich vom  24,°:  H eu g lin ),  Abyssinien  (bis  6000'  hoch:  Heugl.),  
 weisser  und  blauer  Fluss  (Brehm,  H e u g l.),  Küsten  des  rothen  Meeres  bis  ins  
 Somaliland  herab  (Standvogel:  H e u g l.),  Senegal  (Galam:  *)  Temm.),  Gabon- 
 *)  A.  T y p k o n   (PI.  col.  475)  von  T em min ck   irrtliümlich  als  von  Galam  herstammend  bezeichnet, 
   ist  kein  afrikanischer Vogel. 
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