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 des  Sambesigebietes  mit  verzeichnet,  wenn  wir  dieselbe  der  Avifauna  Ostafrikas  
 einreihen;  doch  scheint  es  uns  nicht  unwahrscheinlich,  dass  eine  Verwechselung  
 mit  der  folgenden  Art  vorliegt.  Die  weitere  Verbreitung  von  F.  paradisea  umfasst  
 den  Westen  und  Süden:  Senegambien  (Sws.,  Licht.),  Kasamanse  .(Verr.),  Grand  
 Bassam  (Verr.),  Angola  (Edw.,  A n c h ie ta ),  Damaraland  (A n d e rsso n ),  Britisch  
 Kaffraria,  Windvogelberg  (Bulger). 
 Diese  Art  ist  es,  und  nicht  die  folgende  wie  R e ic h e n b a c h   annimmt,  welche  
 zahlreich  von  der Westküste Afrikas  ausgeführt,  in  unsere Thiergärten  und Volièren  
 gelangt,  wo  sie  sich  jahrelang  trefflich  hält. 
 (228)  2.  Vidua  Verreauxi,  Cass. 
 Vidua paradisea,  R ü p p .,  Neue  Wirbelth.  p.  101.  —  id.  Syst.  Uebers.  p.  77.  —  Heugl.,  Syst.  
 Uebers.  No.  390.  jjli  id.  Steganura  paradisea,  Ibis.  1859.  p.  343.  —  id.  St. paradisea,  var.  
 australis,  Fauna  des  Rothen  Meeres.  No.  161.  —  Vidua  Verreauxi,  C a ss.,  Proc.  Ac.  Phil.  
 1850  (June)  p.  56.  —  Steganura  sphaenura,  Ye rr.  (Verreauxi,  Bp.),  Bp.,  Consp.  1850  (Juli)  
 p.  449.  1—  St.  sphenura,  Cab.,  Mus.  Hein.  p.  176.  ^   V. paradisea,  S tr ic k l.,  Proc.  i850.  
 p.  218.  —  id.  Contrib.  Om.  1850.  p.  88  et  149.  pl.  59.  —  St. paradisea,  H a r tl.,  Proc.  Z.  S'.  
 1863.  p.  106. —  St.  Verreauxi,  Sclat.,  Proc.  1864.  p., 110. —  V  paradisea,  B re lim ,  Habesch.  
 p.  217  et  339. —  V.  sphenura,  Heugl.,  J. f .  Om.  1861.  p. 195,  —  id.  ib,  1862.  p.  28  et 406. —  
 id.  ib.  1867.  p.  393.  —  H a rtm .,  J. f .   Om.  1865.  p.  467.  —  Steganwra  sphenura, R e i c h b.,  
 Singv.  p.  63.  t.  28.  f.  226.  227. 
 Diagn.  Simillima  V.  p a r a d i s e a e ,  at  major,  fascia  cervicali  lata  
 isabellino - fulva  (nee  cinnamomea);  rosto  nigro;  pedibus  corneo-fuscis.  
 Long.  tot.  10  l l " ;   rostr.  a  fr .  5 '" ;  od.  vix  3 ";  rectr.  exter.  2"  5 '" ;  
 rectr.  qu/int.  8". 
 (J  ad.  Kopf,  Hinterkopf,  Kopfseiten,  Ohrgegend,  Kinn  und  Kehle  bis  zum  
 Kropfe  herab  tiefschwarz  mit  einem  Scheine  ins Braune,  wie  die  übrige  Oberseite,  
 nebst den’oberen und unteren Schwanzdecken,  Flügeln und Schwanz;  die Schwingen  
 dunkelbraun  mit  undeutlich  fahlbraunen  Aussensäumen,  auf  der  Unterseite  blasser  
 braun;  breites  Band  um  den Nacken,  Hinterhals  und  die  Halsseiten  zimmtrostgelb,  
 Kropf  und  Oberbrust  dunkler,  mehr  zimmtrostbraun,  die  übrige  Unterseite  blassrostgelb; 
   die  unteren Flügeldecken  blassrostfarben;  die  4  mittelsten  Schwanzfedern  
 unter  gewissem  Lichte  mit  dunklen  Querlinien. 
 Schnabel  schwarz;  Beine  dunkelhornbraun. 
 Beschreibung  nach  einem  abyssinischen  Exemplare  der  Bremer  Sammlung.  
 Ganz  ebenso  ein  altes  <J  aus  dem  Bogoslande  (Jesse). 
 W e ib ch en .  Oberseiterostbräunlich,  die Federn  des Hinterhalses,  Mantels  und  
 der, Schultern  mit  schwarzen  Schaftstrichen;  Bürzel  und  obere  Schwanzdecken  
 dunkelbraun,  jede  Feder  am  Ende  mit  breitem  blassbräunlichen  Endrande,  daher  
 letztere  Färbung  vorherrschend;  Oberkopf  und  Kopfseiten  blassisabellbräunlich,  
 jederseits  vom  Nasenloche  über  das  Auge  ein  breiter  schwarzer  Streif  bis  zum  
 Nacken;  es  bleibt  also  ein  breiter  isabellfarbener  Mittelstreif  und  jederseits  ein  
 schmaler  Augenbrauenstreif  von  gleicher  Farbe;  vom  hinteren  Augenrande  an  ein  
 schmaler  schwarzer  Längsstrich,  der  die  Ohrgegend  bogig  umsäumt;  Unterseite 
 weiss,  auf  den  Kropf-  und  Brustseiten  rostbräunlich  verwaschen;  Schwingen  und  
 Schwanzfedern  schwarz;  Deckfedern  und  letzte  Schwingen  2.  Ordnung  dunkelbraun, 
   an  der  Aussenfahne  breit  rostbräunlich  gerandet,  daher  letztere  Farbe  voi-  
 herrschend;  obere Flügeldecken  dunkelbraun  mit  schmalen fahlbraunen Endsäumen. 
 Schnabel  hornfahl. 
 Exemplare  im  Uebergange  gleichen  dem  zuerst  beschriebenen  alten  Vogel,  
 der  Oberkopf  ist  aber  noch  mit  braunen,  die  Kopfseiten  und  die  Kehle  mit  weiss-  
 lichen  Federn  gemischt;  Rücken  und  Schultern  rostbraun  mit  breiten  schwarzen  
 Schaftstrichen;  die  mittelsten Schwanzfedern  sind  völlig  entwickelt,  aber  bedeutend  
 schmäler. 
 Nach  nordostafrikanischen  Exemplaren  im  Bremer  Museum. 
 Länge.. Fl. M. Schw. 5, längste  
 Schw. 
 Aeuss.  Schw. F. L. 
 c .  13" 3" 3 u  2'" 10" 1"  10"' 5'" 672'" $   Abyssinien 
 3"  2'" —- 9 »/>" 5'" 672'" d>  .»-* 
 2"  10'" , 2"  1"' 2^/  p u 4Yä'" 772"' Winterkleid. 
 —   ... 2"  11'" — 872"  ■ —  - 472'" 8'" <J  Bogosland. 
 Wir  halten  die  specifische  Verschiedenheit  dieser  Art  von  der  vorhergehenden  
 (paradisea)  keineswegs  für  so  gesichert,  als  man  jetzt  gewöhnlich  annimmt.  Die  
 Unterschiede,  welche C a s s in   in Bezug  auf  die Form  und Bildung  der  verlängerten  
 4  mittelsten Schwanzfedern  angibt,  sind  nicht  stichhaltig,  ebensowenig  die Färbung  
 des  Nackenbandes,  welches  hei  Verreauxi  bedeutend  heller  rostfarben  sein  soll.  
 Wenigstens  zeigt  unser  abyssinisches Exemplar  dieses  Nackenband  eben  so  dunkel  
 gefärbt  als  ein  westafrikanisches.  Nach  R e ic h e n b a c h   würde  sich  paradisea  
 leicht  durch  die  weisslichen Aussensäume  der  äusseren Schwanzfedern  auszeichnen,  
 von  denen  wir  indess  weder  bei  dieser  Art  noch  bei  Verreauxi  eine  Spur  finden  
 können.  Es  bleibt  somit  nur  die  etwas  bedeutendere  Grösse  als  Speeiescharakter  
 für  V.  Verreauxi;  wir  konnten  uns  indess  noch  nicht  genügend  von  der  Constanz  
 desselben  überzeugen,  weil  es  uns  bisher  noch  an  ausreichendem  Materiale  fehlte. 
 Die  Verbreitung  von  V.  Verreauxi  erstreckt  sich  über  deri  Nordosten  und  
 Osten:  Abyssinien  (Rüpp.,  6— 7000  Fuss  hoch:  Heugl.),  Kordofahn  (P e th e rik ),  
 Ostsenahr  (Rüpp.,  B rehm,  vom  17°  n.  Br.  an:  H eu g l.),  Tigreh  (Heugl.),  
 abyssinisches Küstenland  (Brehm), Bogosland (Je sse ), unterer weisser Nil (Heugl.),  
 Danakil-  und  Somaliküste (Heugl.),  Meninga  und  Uniamesi  im  Inneren Ostafrikas  
 (Speke). 
 Ueber  die  Lebensweise  dieser  Art  theilt  Brehm  einige  Beobachtungen  mit. 
 Subgenus  Vidua. 
 Diese Unterabtheilung  charakterisirt  sieh  ebenfalls  durch die besondere Bildung  
 der  4  mittelsten Schwanzfedern  des Männchens  während  der  Fortpilanzungsperiode.  
 Sw a in so n   beschreibt  sie  am  besten:  die  4  mittelsten  Schwanzfedern  sind  ausserordentlich  
 verlängert;  2  sind  convex,  und  2  (eine  in  der  anderen  steckend)  con-  
 cave,  so  dass  alle  4  Federn,  wenn  geschlossen,  eine  Art  langen  schmalen Cylinder  
 bilden,  der  oberflächlich  betrachtet,  aus  oiner  einzigen  Feder  zu  bestehen  scheint.