
 
        
         
		Das  junge  S  stimmt  (nach  V e rre a u x   und  v.  H eu g lin )  mit  dem  von  uns  
 beschriebenen  jüngeren  Vogel  überein,  zeigt  aber  Stirn  und  Augenbrauenstreif  
 schmutzig  weiss,  schwach  gelblich  verwaschen. 
 Auf  dieses  Kleid  passt  M.  similis,  Sm ith   (nach  einem  ?  aufgestellt),  und  
 M.  superciliosus,  Sw s. 
 Das  junge  $  ähnelt  (nach  V e rre a u x ’  MSS.)  dem  jungen  <j,  aber  der  Oberkopf, 
   Hinterhals,  Halsseiten  und  Mantel  sind  dunkelaschgrau,  mit  schwärzlich  und  
 weisslich quergestreiften Federn gemischt; Sehenkelseiten, After und untere Schwanzdecken  
 olivengelb,  mit  dunkler  olivenfarbenen  Querlinien. 
 Länge.  F l.  »  M. Schw.  Aeuss.  Schw.  F .  L. 
 c.  6s/4"  3"  3'"  3"  1"'  ,  r -   6'"  11"'  Sambesi. 
 3"  5'"  3"  3'"  —  6«/»'"  11'"  ad. Gambia. 
 —  3"  5'"  3"  5""  3"  2'"  6 Vs'"  11'"  jun.  „ 
 Ueber  das  ganze  tropische  Afrika  verbreitet:  Senegal  (Verr.),  Gambia  (Brem.  
 Mus.),  Kasamanse  (V e rr.),  Goldküste  (G o rd o n ),  Ilha  das  Rollas  (Thoms.),  
 Fernando Po (F ra s e r),  Gabon  (Verr.), Benguela (Anehieta),  Transvaal, Kurichane  
 (Smith),  Natal  (Verr., M’Ken),  Fasoglu  (P a u l v. Würtemb.),  Abyssinien,  Schoa  
 (Btipp.),  Djurland  und  Bongo  (A n tin .,  Heugl.),  Sambesigebiet,  Tete  (L iv in g -  
 stone). 
 L.  sulfureipectus  lebt  einzeln  oder  paarweise  und  i§t  nirgends  häufig.  Nach  
 V e rre a u x   hält  er  sich  im  dichten  Gezweige  der  Bäume  verborgen,  ist  ausserordentlich  
 scheu  und  daher  schwer  zu  erlangen.  Das  Nest  wird  im  Gabelzweige  
 eines  belaubten  Baumes  angebracht  und  enthält  3  eisengraue,  rostfarben  gefleckte  
 Eier.  v.  H e u g lin   rühmt  den  schönen,  vollen  Lockton,  durch  den  sich  der  Vogel  
 schon  von  weitem  verräth. 
 Eine  für  uns  als  afrikanisch  zweifelhafte  Art  bleibt: 
 Dryoscopus  thamnophilus,  Cab. 
 Cab.,  v.  d.  Decken, Meisen.  IH.  p.  26.  t   VIII.  » 
 Diagn.  Sordide  einereus,  vertice  nigro-variegato;  subcaudalibus  et  subaluribus  sordide  
 cäbis;  interscapuliö  albo  nigroque  va/riegato;  tectricibm  (darum  et  remigibus  albo-  
 variis;  rectricibus  nigris,  margine  apicali  extimo  cdbica/ntibus;  rostro  et  pedibus  
 öbsewris. 
 Long.  6"  2"';  rostr.  7'";  cd.  3";  caud.  2"  l -";  tars.  10'/2'". 
 Scheitelmitte,  Hinterkopf,  Schwingen  und  Schwanz  schwarz;  Schwingen  an  
 der  Aussenfahne  schmutzigweiss  gerandet;  Deckfedern  der  Schwingen  2.  Ordnung  
 an  der  Aussenfahne  breit  weiss  gerandet;  übrige  obere  Flügeldecken  schwarz,  
 die  der  grössten Reihe  weiss  gespitzt;  Schulterdecken  schwarz  mit  weisser Aussenfahne, 
   .daher  ein  versteckter,  weisser  Schulterstreif;  Stirn,  Augenbrauenstreif  und  
 Kopfseiten  braungrau,  die  Unterseite  reiner  grau;  Bauchmitte,  untere  Flügel-  und  
 Schwanzdecken  weiss;  Mantelmitte  theilweise  braun,  mit  einzelnen  fast  schwarzen 
 Federn  gemischt,  die  seitlich  an  der  Basis  sdberweiss  gesäumt  sind,  die  langen  
 zerschlissenen  Bürzelfedern  braungrau;  o b e r e   Schwanzdecken  schwarz;  Schwanzfedern  
 mit  schmalem  weisslichen  Endsaume;  Schwingen  und  Schwanz  von  unten 
 schwärzlichgrau.  jHBj'  ”   , 
 Schnabel  hornbraun  mit  heUen  Tomienrändern;  Beine  hornbraun. 
 Länge.  ?1-  Schw.  L - 
 C.  572"  2"  11'"  2"  4'"  6V2'"  11"' 
 Die  Beschreibung  nach  dem  typischen  Exemplare  der  Berliner  Sammlung,  
 einem  offenbar  noch  nicht  völlig  ausgefärbten  Vogel,  der  in  jeder  Bezmhung  so  
 vollständig  den  Eindruck  eines  Thamnophilus  auf  uns  machte,  dass  wir  anstehen,  
 demselben  einen  sicheren  Platz  in  der  Reihe  afrikanischer  Vögel  emzuraumem  
 Diesen  ersten  äusseren  Eindruck  bestätigte  eine  nähere  Untersuchung  indem  aUe  
 generischen  Kennzeichen,  namentlich  der  stärker  kompnmirte  Schnabel  enU  
 schieden  mehr  für  Tamnophilus  als  irgend  eine  Gruppe  der  afrikanischen  Gattung  
 Laniarius  sprechen.  Die  Thatsache,  dass  das  bewusste  Exemplar  sich  unter  den  
 D e c k e n ’sehen  Sammlungen,  indess  ohne  jede  Angabe  des  Fundortes  und,  was  
 von Wichtigkeit  ist,  im  fertig  ausgestopften  Zustande  mit  vorfand,  schhesst  die  
 Möglichkeit  nicht  aus,  dasselbe  könne  zufällig  m  den Besitz  des Reisenden  gelangt  
 sein und ist noch keineswegs  zweifellose Bürgschaft  seines  afrikanischen Ursprung  ^  
 Aehnliche  Fälle  sind  schon  öfters  vorgekommen.  S c la te r   und  Sah v in ,  denen  
 wir  die  Abbildung  vorlegten,  erklärten  den  Vogel  ohne  Zögern  
 naevius  Gml.  Mit  letzterer  Art  kommt  D.  thamnophilus  in  der  That  fast  gan  
 überein  mit  Ausnahme,  dass  der  weisse  Fleck  an  der  Aussenfahne  der  aussersten  
 Schwanzfeder  fehlt;  ebenso  nahestehend  erweist  er  sich  T.  ambiguus,  Sws_,  und  
 den  verwandten  Arten.  Wir  müssen  daher  an  unserer Ansicht  so  lange  festhalten,  
 bis  nicht  weitere  unläugbare  Beweise  das  Gegentheil  sicher  feststellen. 
 Genus  Nicator,  H a rtl,  et  F in s c h . 
 Meristes,  Bp.  (nee Keichb.). 
 S c h n a b e l  kräftig,  kürzer  als  der  Kopf,  gerade,  stark  seitlich  zusammengedrückt, 
   daher  der  Firstenrücken  gekielt;  vor  der  hakig  übergebogenen  Spitze  
 des  Oberschnabels  ein  deutlicher  Zahneinschnitt;  Schneidenrander  der  Mandibula  
 etwas  eingezogen;  die  Dillenkante  sanft  aufwärts  gebogen,  vor  der  Spitze  des 
 Unterschnabels  ein  deutlicher  Kerbeinschnitt.  L  -r  v   * 
 Vor  dem  Auge  über  dem Mundwinkel  einige  starkentwickelte,  steife Borsten.  
 F lü g e l  kürzer  als  der  Schwanz,  abgerundet;  die  Sehwingenverhältmsse  wie  
 bei  Laniarius;  4.  und  7.  Schwinge  kaum  kürzer  als  die  5.  und  6. 
 S chw an z   wie  bei  Laniarius. 
 B e in e   wie  bei  Laniarius,  aber  die  äussere  und  Mittelzehe  m  den  2  letzten 
 Gliedern  verwachsen.  1 
 Der  stark  komprimirte  Schnabel  und  die  abweichende  Fussbildung  genügen,  
 die  generische  Sonderstellung  zu  rechtfertigen.  Im System  scheint  sich  das  Genus  
 am  natürlichsten  zwischen  Laniarius  und  Meristes  einzureihen,  doch  lassen  sich