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   als  gescheitert  zu  betrachten  ist.  Denn  wir  selbst  sahen  unzweifelhaft  
 westliche  (Lagos-)  Exemplare  seiner  rein  östlichen  M.  Licktensteinii,  so  sehr  dies  
 auch  nach H e in e   ju n .  „als  grober Verstoss  gegen  alle Gesetze  der  geographischen  
 Verbreitung“  gilt 5  L a y a rd   erhielt  sie  aus der Kapkolonie (Beaufort, Colesbery etc.)  
 und  durch  T r is tr am   wurde  sie  in  Palästina  nachgewiesen. 
 Als  sichere Lokalitäten  für  M.  vidua  können  wir  anführen:  Egypten (T a y lo r,  
 T r is tr am ,  A d am s),  Syene:  Hedenb.  (besonders  häufig  bei  den  Nilkatarakten: 
 A.  B rehm ;  der  gemeinste  Nilufervogel:  H a rtm a n n ),  Nubien  (Hempr.  et  Ehrb.,  
 A n tin .),  Abyssinien  (Heugl.),  Sklavenküste,  Lagos  (Stuttg.  Mus.),  Gabongebiet  
 (Du  C h a illu ),  Angola  (Monteiro),  Kapkolonie  (Beaufort,  Colesbery,  Kuruman:  
 (L ay a rd ),  Oranje  Freistaat  (L ay a rd ),  Kaffernland  (Berl. Mus.,  W ah lb e rg ),  Südmosambik, 
   Inhambane  (P e te rs ) ,  inneres  Ostafrika,  Uniamesi  (S p ek e )  und  Sambesiregion, 
   wo  sie  nach  K irk   überall  häufig  ist.  Ausserdem  kennen  wir  die  Art  
 aus  Palästina  durch  H e rs c h e ll  und  T ris tram .  Letzterer  konnte  Exemplare  
 daher  mit  solchen  vom  Sambesi  vergleichen  und  fand  die  vollkommenste  Ueber-  
 einstimmung. 
 Sw in h o e ,  der  M.  lugubris,  Temm.  (Man.  HL  p.  175),  sehr  irrthümlich  auf  
 diese  afrikanische Art  deutet,  zieht  sonderbarer Weise  Motacilla  albeola,  var.  lugens,  
 P a ll .,  als  Synonym  hierher  und  nennt  als  weitere  Lokalitäten  die  Gestade  des  
 schwarzen  Meeres,  Odessa  und  die  Türkei,  obwol  in  P a ll a s   berühmter  Zoogra-  
 phia*)  weder  eine  Var.  lugens  noch  die  genannten Fundorte  für  dieselbe  angeführt  
 werden.  T r is tram ,  der  Sw in h o e 's   Irrthum  weiterverbreitet  (Ibis  1866.  p.  291),  
 führt  sie  daher  als Bewohnerin  der Mittelmeerländer  an,  was  jedenfalls  noch  näher  
 erwiesen  werden  muss. 
 Die  von  T emm in ck   beschriebene  M.  lugubris  (Man.  III.  p.  175)  ist  die  echte  
 ostasiatische  M.  lugens,  S ch leg .  (Faun.  jap.  pl.  25.,  nec  K ittl.,  Kupiert.  21.  f.  1),  
 welche  Sw in h o e   neuerdings  M.  japonica  nannte  (Proc.  1863.  p.  275). 
 Zur  besseren Kenntmss  der  afrikanischen Stelzen  müssen  wir  noch- die  folgende Art  erwähnen : 
 MotaciUa  c a p e n s is ,  L.  (S.  N.  p.  333.) 
 Junger Vogel. 
 M.  capitis  brnme  spei,  B ris s .,  0™..III.  p.  476.  t.  25.  f.  3.  —  Pl.  ed.  28.  £  2.  —  Cape  Wagtaä,  
 L a i h.,  Syn.  ü .  p. 402. —  Be chst.,  TJebersetz.  II.  p. 405. — M. capensis,  Gml,  S. N. p, 979. —  
 L a th .,  Ind. Om.  ü . p. 505. —  Bechst.,  TJebersetz.  IV.  p. 328. —  V ie ill.,  Fnc.Mbth. p. 406. —  
 Lavandière  brwne,  L e v a ill.,  Ois.  dJAfr.  t.  177.  —  Sun d ev .,  Kritisk  Fra/mställ.  p.  44.  M.  
 capensis,  L  c h t.,  Doubl.-Verz.  1823.  p.  36.  No.  414.  —  S ch leg .,  Vog.  vom Nederl.  p.  195  
 (jung).;-T?;,Cab.,  Mus.  Hem.  I.  p.  13.  —  G r ill,  Anteclm.  p.  25.  —  G n rn e y ,  Ibis.  186Q.  
 p.  208. —  id.  ib.  1862.  p.  156. — L a y a rd ,  B.  S.  Afr.  p.  118. 
 *)  Die  von  P a lla s   p.  507  Note  beschriebene Varietät  aus  Kamschatka  und  den  Kurilen  ist  
 nicht,  wie  bisher  angenommen  wurde,  gleichartig mit M.  lugens,  Temm.  (Faun.  jap.  25),  sondern  
 eine  verschiedene Art,  welche  Sw in h o e   (Ibis.  1860.  p. 55)  M.  ocularis  nennt.  I i i t t l i t z   bildet  sie  
 Kupfert.  21.  f.  1  s.  n.  lugens,  P a ll.,  sehr  korrekt  ab. 
 ? Wahrscheinlich  der  alte  Vogel. 
 L e v a ill.,  Ois.  cP Afr.  t.  178.  yr  Su n d ev ., Kritisk  Fra/mställ.  p.  44  (vidua). —  Aguirryp  Wagtail,  
 L a th .,  Gen.  Hist*  VI.  (1823)  p.  320. 
 Piagn.  Supra' obscure  eineraseens;  vertice  et  nueha  atris;  sincipite,  capitis  lateribus,  
 gastraeo  et  rectrieibus  binis  lateralibus  pure  albis;  mtermediis  obscu/re  nigro-fuscis;  
 fascia  pectorcdi  nigra;  ala/rum  tectricibus  majoribus  latissime —,  remigibus  emguste  
 albo-ma/rginatis;  scapularibus  fusco-nigris;  iostro  et  pedibus  nigrieantibus;  iride  
 fusca. 
 Long.  6"  9//;;  rostr.  al.  3"  2 7zJ/J;  caud.  3";  tars.  10"'. 
 A lt  (im Winter).  Stirn  und  Vorderkopf bis  zur  Scheitelmitte,  Kopfseiten,  Schläfe,  Ohrgegend,  
 Halsseiten  und  alle  unteren  Theile  nebst  den  unteren  Flügeldecken  rein  weiss;  auf  dem  Kropfe  ein  
 breites  halbmondförmiges  schwarzes  Schild;  die  Körperseiten  bräunlichgrau  angeflogen;  von  der  
 Scheitelmitte  an  der  Hinterkopf  und  Nacken  tiefschwarz;  ebenso  Bürzel  und  obere  Schwanzdecken,  
 letztere  an  den. seitlichen  Federn mit  breiten  weissen Aussensäumen;  Hinterhals,  Mantel  und  Schultern  
 schwarzgrau;  Schwingen  1.  Ordnung  schwarzbraun,  an  der  Basishälfte  der  Aussenfahne  und  
 der  Spitze  schmal  weiss  gerandet,  an  der  Basishälfte  der  Innenfahne  breit  weiss  gerandet;  die  erste  
 Schwinge  längs  der  ganzen  Aussenfahne  weiss  gesäumt;  Schwingen  2.  Ordnung  schwarzbraun,  am  
 grössten  Theile  der Aussenfahne,  vom  braunen  Basisdrittel  an,  breit  weiss  gerandet;  die  letzten  
 verlängerten  Schwingen  nur  bräunlichfahl;  die  Basishälfte  der  Innenfahne  nicht  ganz  bis  an  den  
 Schaft  an  schief  weiss;/ Deckfedem  der  1.  Schwingen  schwarz  mit weissen  Aussensäumen;  Deckfedern  
 der  Schwingen  2.  Ordnung  schwarzbraun,  an -der  Aussenfahne  und  dem  Ende  breit  weiss  
 gerandet;  die  grösste  Reihe  der  oberen  Flügeldecken,weiss  mit  dunkler Basis;  es  entsteht  daher  
 ein  grosses  weisses  Feld  auf  dem  Flügel;  kleine  obere  Flügeldecken  schwarz;  Schwanzfedern  
 schwarz,  an  der  Aussenfahne  sehr  schmal  weisslich  gesäumt;  die  2  äusseren  Federn jederseitS  bis  
 zur  Basis  reinweiss,  nur  die  zweite  an  der  Innenfahne  schmal  schwärzlich  gesäumt.  Tibienfedern  
 weisslich mit  schwärzlicher Basis. 
 Schnabel  und  Beine  hornschwarzbraun. 
 Das  beschriebene  Exemplar  des  Bremer  Museum  stammt  aus  Südafrika. 
 J u n g e r  Vogel.  Oberkopf,  Zügel,  Kopf-und Halsseiten  nebst  allen  oberen Theilen bräunlicholivengrau, 
   auf  dem  Hinterrücken  die  Federspitzen  etwas  olivengrünlich  angehaucht;  die  oberen  
 Schwanzdecken  dunkler,  mehr  schwarzbraun;  vom  Nasenloch  über  Zügel  und  A^ge  bis  auf  die  
 Schläfe  ein  undeutlicher  schmutzig  weisser  Strich;  Kinn  und Kehle  weiss,  unterseits  von  einem  
 halbmondförmigen,  verloschenen  grauschwärzlichen  Schilde  begrenzt;  übrige Unterseite  sclimutzig-  
 weiss ,  auf  Brust -  und  Bauchmitte  schwach  gelblich  angehaucht;  die  Seiten,  namentlich  die  der  
 Brust,  graubräunlic*h,  heller  als  die  Oberseite;  ebenso  die  unteren  Flügeldecken;  Schwingen  1.  Ordnung  
 schwarzbraun,  die  erste, an  der  ganzen  Aussenfahne  weiss-,  die  übrigen  an  der Basishälfte  der  
 Aussenfahne  fahlbrfiunlich  gesäumt;  an  der  Basishälfte  der  Innenfahne  breit  weiss  gerandet;  die  
 Schwingen  2.  Ordnung  schwarzbraun,  an  der  Basishälfte  der  Innenfahne  weiss,  an  der  Aussenfahne  
 schmal  fahlbräunlich  gesäumt,  die  letzten  verlängerten  breiter  und  deutlicher;  obere  Flügeldecken  
 dunkelbraun;  die  Deckfedern  der  Schwingen  2.  Ordnung  mit  olivenfahlbräunlicher  Endkante;  
 Schwanzfedern  schwarzbraun,  an  der  Aussenfahne  schmal  olivenbräunlich  gesäumt;  die  2  äussersten  
 Federn  weiss,  die  zweite  an  der  Basishälfte  der  Innenfahne  breit  schwarz  gerandet;  Schnabel  und  
 Beine  dunkelhornschwarzbraun. 
 Das  letztere Exemplar  der Bremer Sammlung wurde  am  20. März  bei Odjimbingue  im  Damara-  
 land  erlegt  und  von  A n d e rs so n   selbst  als  junges  $  bezeichnet.  Einem  anderen  Exemplare  daher  
 fehlte  der  gelbliche  Anflug  auf der Unterseite. 
 Länge. Fl. Schw. F. L. M.-Z. 
 c. 674-67*" 3"  2'" 3"  1'". c. 6"' 10'" 57*"' $   ad.  Kap. 
 — 3" 3"  2'" 6'" 10"' 6'" jun.  Damaraland. 
 — 2"  10'" 2"  10'" 6'" 11"< »   » 
 Diese  Art  ist  von M.  vidua  leicht  durch  den  Mangel  des  weissen  Basisdrittels  der  Schwingen  
 unterschieden  und  ähnelt  alt  sehr  der M.  alba}  var.  Yarrellii,  von  der . sie  sich  indess  durch  die