
 
        
         
		dass  alle  diese  Abweichungen  vorzugsweise  individueller  Natur  sind.  N ew to n ’s  
 G. pyrrhorrhoa  von  den Maskarenen,  welche  sieh  durch  rebfahle,  nicht weisse untere  
 &chwanzdecken  auszeichnen  soll,  können  wir  als  Art  nicht  erkennen,  da  wir  denselben  
 Charakter  bei  einem Exemplare  aus Texas  wieder  finden  und mit  S c h le g e l  
 überzeugt  sind,  dass  äussere Einflüsse sich hier geltend machen.  Schon  T emm in ck   
 machte  auf  diese  Verschiedenheit  bei  südafrikanischen  Exemplaren  aufmerksam.  
 Wir  dürfen  uns  nicht  versagen,  bei  dem Kapitel  der Rohrhüh'ner  jener  sonderbaren  
 und  im  höchsten  Grade  interessanten  Form  von  der  einsamen  atlantischen  Insel  
 Tristan  d’Acunha  zu  gedenken,  über welche  wir zuerst durch  S c la te r   ausführliche  
 Kunde  erhielten  und  die  er  Gallinula  nesiotis  benannte  (Proc.  Z.  S.  p.  209  et  261.  
 t.  30).  Dieses  Rohrhuhn  stimmt  in  Färbung  und Grösse,  abgesehen  von  den  kräftigeren  
 Extremitäten  und  nicht  unerheblichen  osteologischen  Verschiedenheiten,  ganz  
 mit  chloropus  überein,  hat  aber  die  Schwingen  so  wenig  entwickelt,  dass  dieselben  
 nur  ein  mühsames  Flattern  ermöglichen.  Diese  Verkümmerung  lässt  sich  nach  
 darwinistischer Auffassung  leicht  auf  den  „Nichtgebrauch“  dieses  wichtigen Organs  
 zurückführen  und  wirft  zugleich  auf  die  Entstehung  dieser  Art  ein  helles  Licht. 
 Das  grünfüssige  Teichhuhn  ist  mit  Ausnahme  Australiens,  wo  es  durch  das  
 verwandte  aber  weit  grössere  G.  tenebrosus,  Go u ld ,  vertreten  wird,  fast  über  die  
 ganze  Welt  verbreitet  und  zwar  in  der  gemässigten  Zone'  als  Züg-,  in  der  heissen  
 meist  als Standvogel ;  den  höheren  nördlichen Breiten  fehlt  es.  In Europa verbreitet  
 es  sich  nördlich  bis  ins  mittlere Schweden  (59—60° n.  Br.:  W a llen g r.) und bis  auf  
 die  Färinseln  (S.  M ü lle r ) ;  in  Asien  ins  westliche  Sibirien,  Daurien,  nordöstlich  
 bis  Japan;  in  Amerika  bis  in  die  mittleren  Vereinigten  Staaten  und  Californien,  
 und  geht  hier über Mexiko,  Mittelamerika (Honduras:  T a y lo r ;  Guatemala:  S a lv .)  
 Westindien  (Cuba:  R.  d e l a S a g r a ,  G u n d l.;  Jamaika:  G o s s e ;  St. Croix: Newt.),  
 bis  ins  südliche  Brasilien  (San  Paulo:  L ic h t.)  hinab.  In  A sie n :  gemein  in  ganz  
 Indien  (Standvogel:  J e rd .),  Nepal  (Hodgs.),  Cashmir (Adams),  Sindhe  (Burnesi,  
 Bl.),  China,  Formosa  (Sw in h .),  Philippinen  (Luçon:  J a g o r ) ,  Java  (Ho rsf.),  
 Sumatra  (R a ffl.),  Borneo  (Leid. Mus.),  Lombock  (Coll.,  W a ll.);  westlich  in Persien  
 (F ilip p .) ,  Palästina  (Standvogel:  T r is tr .) ,  und  im  peträischen  Arabien  
 (im Winter:  v. H eu g l.);  nach B lo x h am  und P e a le  auch auf den Sandwich-Inseln.  
 In  ganz A f r ik a :  Algier  (Salv., Buvry),  Marokko  (C a rs te n s ., D r a k e ), Egypten,  
 Nubien,  Senahr,  Abyssinien  (Rüpp.,  J e s s e ;  8—9000'  hoch,  Standvogel:  H eu g l.),  
 Senegal  (L ich t.),  Bissao  (B e au d o u in ), Madeira (H a rc.),,Kanaren  (Bolle), Azoren  
 (Godm.),  St.  Thomé  (W e is s ),  Benguela  (Monteil-o ,  A n c h ie ta ) ,  Damaraland  
 (A n d e rss .),  Kapgebiet  (überall  häufig:  L a y a rd ) ,  Kaffernland  (K reb s,  Wahlb.),  
 Natal  (G u rn e y ),  Mosambik  (P e te r s ) ;  Madagaskar  (Bern.,  P o lle n ) ,  Nossi-bé  
 (P o llen ),  Mauritius  (Newt.),  Réunion  (M a illa rd ,  P o lle n ) ,  Seschellen (N ew t.). 
 Ueber  die  Lebensweise  gibt  N a um a n n   am  besten  Auskunft. 
 Subfam.  Heliorninae,  Gray. 
 Genus  Podica,  Less. 
 (409)  l.  Podica  Petersi,  Hartl. 
 Zweiter  Beitr.  zur  Orn.  Westafr.  in  Äbhandl.  aus  d.  Gebiete  der Naturw.  herausg.  vom  naturw.  
 Verein  in  Hamb.  vol.  II.  (1852)  Abtheil.  2.  p.  62  et  68. —  Podica mosambicma,  P e t e r s ,  Monatsber. 
   der  K.  AJcad.  d.  Wissensch.  zu Berlin.  1854. (April) p. 134.—  Heliornis  impipi,  L ic h t.,  
 Nomencl.  (1854)  p.  104  (sine  descr.).  —  Podica  Petersi,  H a r tl.,  Syst.  Orn.  W.  A fr .  (1857)  
 p. 250  (Note). —■  Podoa  mosambiccma,  Bp.,  Note  sur  le  Gerne  Heliornis.  1856  (fliegendes Blatt).  
 — id.  Consp.  av.  II.  (1857)  p.  182. —  Podica  Petersi,  G u r n.,  Ibis.  1859.  p.  250. — id.  ib.  1860.  
 p.  206. —  P.  mosambicana,  L a y a rd ,  B.  S.  A fr.  p.  375. 
 .Diagn.  Supra  flavescente  et  fusco  fasdata;  pileo  et  collo  postico  nigris,  
 nitore aeneo; stria utrinque longius per  colli latera  decurrente  alba;  gula et  
 collo antico  einereo  alboque  indistincte Uariolosis; pectore et abdomine im-  
 maculatis lacteis; Jiypochondrüs, crUribus et subcaudalibus fasciolatis; rostro  
 fusco,  mandibula pallide  rubente;  iride  obscura;  pedibus  nitide  rubris.  
 Long.  circa  18";  rostr.  1"  9'";  al.  8";  caud.  4"  8'";  tairs.  1"  8'". 
 Alt.  Ganze  obere Seite des Kopfes und Hinterhals  braunschwarz,  fast schwarz,  
 wie  Mantel  und  Rücken,  die  Federn  des  Mantels  mit  2  weissen  pickenförmigen,  
 am  Ende  schwarz  gerandeten  Schaftflecken;  Bürzel  und  obere  Schwanzdeeken  
 dunkelbraun,  etwas  ins  Rothbraune  ziehend,  die  letzteren  mit  2  sternförmigen  
 weissen  Flecken.  Obere  Flügeldecken  schwarzbraun,  jede  Feder  mit  2  weissen  
 am  Ende  schwarz  gesäumten  Flecken,  die  grösser  sind  als  diese  des  Mantels.  
 Schwingen  1.  Ordnung  und  deren  Deckfedern,  sowie  die  Schwingen  2.  Ordnung  
 dunkelbraun,  an  der Aussenfahne  etwas  heller gerandet;  DeckfedernderSchwingen 
 2.  Ordnung  mit  2  kleinen  länglichen  weissen  Flecken  auf  der  Aussenfahne  am  
 Schafte  und  mit  verwischten undeutlichen Querlinien;  Schäfte der Schwingen braun,  
 sehr  stark  und  steif;  Schwanzfedern  schwarz,  am  Ende  schmal  weiss  gesäumt;  
 Schäfte sehr steif,  wie bei  den Scharben,  braun,  gegen die Spitze zu heller;  Kinn und  
 Kehle  graulich;  Zügel, Backen  und Strich  über  die Ohrgegend schiefergrauschwärzlich, 
   Vorderhals  und  Halsseiten  schiefergraulich  und  blassfahl  quergebändert;  ein  
 schmaler  weisslicher  Streif  läuft  von  der  Basis  des  Oberschnabels  über  die  Zügel  
 und  Schläfe  an  den  Halsseiten  herab  und  trennt  das  Grau  des  Vorderhalses  von  
 dem  Dunkelbraun  des  Hinterhalses;  die  Federn  dieses  hellen  Längsstreifens  sind  
 schwärzlich  gespitzt; Kropf  rostgelbfahl  mit  schwarzen  Querbinden,  Brust-,  Bauch-  
 und Schenkelseiten  ebenso,  jede Feder  mit  3  schwarzbraunen Querbinden und  ebensolchem  
 schmäleren  Endsaume,  ebenso  gefärbt  sind  die  unteren  Schwanzdecken,  
 diese  nur  breiter  gebändert;  Brust-  und Bauchmitte  und After  weiss;  untere Flügeldecken  
 braunschwarz,  breit  weiss  quergebändert. 
 Oberschnabel hornbraun,  der untere horngelblich wie die Beine.  Im Leben: Beine  
 und  Zehen  lebhaft  roth;  Oberschnabel  schwarz  mit  rothen  Tomienrande,  Unterschnabel  
 roth  mit  schwarzen Rändern;  Iris  hellrothbraun,  beim Weibchen weisslich-  
 braun  (Ayres).  . 
 Länge.  PL  M.Sohw.  Aenss.Schw.  .  P .  Mundspl..  L.  H.-Z.  Nag.ders.  Aeuss.Z.  Nag. dere. 
 c.  18“  8" 2'"  5" 5"'  3“ 5'“  20'/i‘“  25'"  22"'  9V2'"  ö’/i'"  2"1'"  5'" 
 Wir  beschrieben  das  typische  Exemplar  von  P e te r s   im  Berliner  Museum  und  
 verglichen  solche  aus  Natal  im  Britisch-Museum  und  im  Museum  von  Graf T u r a ti  
 (Finsch).  Nach  A y re s  ist  das Weibchen  fast  um  ein Drittel  kleiner als  das Männchen, 
   aber gleichgefärbt.  J u n g :  Oberseite rothbraun;  die weissen Punktflecke wenig  
 bemerkbar;  Unterseite  weisslichrostfarben;  der  ganz  junge  Vogel  ist  braun,  ungefleckt; 
   unterseits  weiss,  Brust  roströthlich (B o n ap a rte ).  Die Jahreszeit  scheint  auf