
 
        
         
		I.  erythrorhynchus  ist  über  das  ganze  tropische  Afrika  verbreitet:  Senegal  
 (Vieill.),  Gambia  (Brem.  Mus.),  Kasamanse  (Verr.),  Sierra  Leone  (F e rg u sso n ),  
 Abomey  (F ra se r),  Gabon  (Gujon',  Benguela (Monteiro),  Damaraland  (A n d e rs-  
 son), Kapländer, Knysna(Layard, V ic to rin ), Kaffernland(Licht.), Natal (Ayres),  
 Senahr  (südlich  vom  15°  n. Br.),  Kordofahn,  Abyssinien,  abyssinische Küstenländer  
 (Btipp.,  Brehm,  H eu g lin ,  D au b en y ),  weisser Fluss  (An tin .),  Bongo  (Heugl.);  
 im  Osten  kennen  wir  ihn  aus  dem  Somalilande  (S p ek e ),  Sansibar  (K irk ),  dem  
 Sambesigebiete  (K irk )  und  Siidmosambik  (Bianconi). 
 Die  älteren  von  L e v a illa n t  gesammelten  Beobachtungen  über  das  Freileben  
 dieses  Baumwiedehopfes  sind  von  B rehm ,  v.  H e u g lin   und  anderen  Forschern  
 im  Grossen  und  Ganzen  bestätigt  worden.  I.  erythrorhynchus  lebt  stets  gesellig  
 in  kleinen  Flügen  von  4 —10  Stück,  die  schreiend  und  lärmend  durch  den  Wald  
 huschen  und  hier  jeden  Baum  kletternd  und  fliegend  nach  Insekten  durchsuchen.  
 Sie  wissen  dabei  an  schiefen  Stämmen  mit  Spechtsgewandtheit  emporzuklimmen  
 und  lassen  mit  ihrem  zierlichen  Schnabel  keine  Bitze  der  Borke  undurchsucht.  
 Insekten  bilden  nämlich  ihre  ausschliessende  Nahrung,  nach  A y re s   namentlich  
 eine  Art  grösser  Schaben,  nach  M o n te iro   Baupen  und  Käfer;  doch  will L e v a ill 
 a n t  in  den  Magenüberresten  auch  Knöchelchen  kleiner  Laubfrösche  gefunden  
 haben.  Ameisen  und  Mistkäfer  sind  nach  Brehm  die  Lieblingsnahrung.  Man  
 sieht  den  Baumwiedehopf  desshalb  nicht  selten  auf  der  Erde,  auf welcher  er  sich  
 trotz  seiner  kurzen  Beine  recht  gut  zu  bewegen  weiss.  L e v a il la n t  und L a y a rd   
 haben  ihn  dagegen  niemals  laufend  gesehen.  Ein  Hauptzug  im  Charakter  dieser  
 Vögel,  den  schon  L e v a il la n t  hervorhebt,  ist  ihre  grosse  Anhänglichkeit  und  ihr  
 zutrauliches Wesen.  Hat  man  aus  einem Fluge  erst Einen  erlegt,  bemerkt Brehm,  
 so  hat  man  sie  alle  in  seiner  Gewalt.  Der  Gefallene  wird  nämlich  von  seihen  
 überlebenden  Brüdern  klagend  umschwärmt,  und  die  Beihen  mögen  sich  lichten  
 wie  sie  wollen,  auch  der  Letzte  noch  hält  treu  bei  ihm  aus.  Befremdend  klingt  
 daher  die Angabe  L a y a r d ’s,  dass  I.  erythrorhynchus  wegen  seiner  grossen  Scheu-  
 heit  nur  schwierig  zu  erlegen  sei.  Charakteristisch  für  diese  Vögel  ist  der  starke  
 unangenehme,  wiedehopfartige  Geruch,  den  sie  an  sich  haben,  der  meist  nach  
 Ameisen,  zuweilen  aber  ganz  abscheulich  nach  Moschus  stinkt.  Ueber  das  Brutgeschäft  
 ist  nur  wenig  bekannt.  Das  Nest  wird  in  Baumhöhlen  angelegt  und  
 enthält  nach  L e v a illa n t  6— 8  blaugrünliche  Eier;  nach  L a y a rd   sind  dieselben  
 aber  reinweiss. 
 ( 9 0 )   2.  I r r i s o r   m i n o r ,   ( ß ü p p . ) 
 Promerop8 minor, Rüpp.,  Syst.  TJebers.  d.  Vög.  N. O. Afr.  (1845)  p. 25.  t. 8  (.Epimachus minor).  —  
 H e u g l.,  Syst.  TJebers.  No.  148.  —  Rhinopomastes  minor,  Bp.,  Consp.  p.  411.  —  Reichb..  
 Hamdb.  p.  326.  t.  600.  f.  4050  (nach  Rüpp.). —  Cab., Mus.  Hein.  II.  p.  129.  Anm.  —  Irrisor  
 minor,  G.  R.  Gray,  Gem.  o f B.  I.  p.  .90.  —  Promerops  minor,  S c la t.,  Rep.  Zool.  Qollect.  
 Somali  Cowntry.  1860.  p.  10.  —  id.  Ibis.  1860.  p.  244.  Irrisor miznor,  Heugl.,  Fav/na  des  
 Rothen Meeres  in  Peter m.  geogr.  Mitih.  1861.  p.  21.  No.  50. 
 Diagn.  Totus  nigro-caerulescens,  nitore  chalybeo  resplendens;  regione  
 parotica,  bypockondriis  pedibusque fuseescente-nigris;  remigibm  2 — 5 
 Irrisor  cyanomelas. 207 
 macula  majuscula  albü  in  pogonio  internb,  6 — 8  in  pogonio  interno  et  
 externo  notatis;  cauda  gradata  sub  certa,  luce  fa sc io la ta ;  rostro  valde  
 incurvo  et  compressa  corallino-rubro ;  iride  fuscà. 
 Long.  9 " ;   rostr.  1 "   3 '" ;   al.  3"'  V “;  caud.  3 "'  V “ tars.  872"'. 
 Alt.  Glänzend  stahlschwarzblau,'  nur  die  Ohrgegend  und  die  Bauchseiten  
 mattschwarz;  auf  der  Mitte  der  Innenfahne  der  2.—.8.  Schwinge  eine  weisse  
 Querbinde,  welche  sich  auf  der  6. — 8.  auch  über  die  Aussenfahne  zieht.  Der  
 gestaffelte,  einfarbige  Schwanz  zeigt  unter  gewissem  Lichte*  schwarze  Querlinien.  
 Der  stark  seitlich  zusammengedrückte,  sichelförmige  Schnabel  lackroth;  Beine  
 schwarz;  Iris  braun. 
 Ju n g e   Vögel  sind  unterseits  mattschwärzlichbraun;  die  weisse  Querbinde  
 der  Schwingen  läuft  von  der  2. - 8.  über  beide  Fahnen. 
 Die  Beschreibung  entnehmen  wir  B ü p p e ll. 
 Das  $  ist  ansehnlich kleiner als das  «?,  besitzt  aber  einen noch mehr gebogenen  
 Schnabel  (Speke)...  • 
 . b -nke*;  Schw.  F.  L.  M.-Z, 
 9  3"  7"',  .  3"  V“  15'"  872"'  6"'  Nach  B ü p p e ll. 
 Von  dem  fast  gleichgefärbten,  ebenfalls  sichelschnäbligen,  aber  grösseren 
 I.  cyanomelas  unterscheidet  sich  diese  Art  leicht  durch  den  rothen  Schnabel.  Sehr  
 nahe  verwandt  ist  der  roth-  oder  gelbsehnäblige  I.  Cabanisü,  De  F il ip p i  (Bev.  
 et Mag. Zool.  1853.  p.  298.  —  I.  icterörhynchus,  Heugl.,  Syst.  Uebers. No.  149^‘Ä-'  
 Hartl.,  W. Afr.  p.  270)  vom  oberen  weissen  Nil  (Bariland,  H e u g l) ,  welcher  sich  
 aber  durch  den  Mangel  der  weissen  Schwingenbinde  genügend  auszeichnet. 
 I.  minor  scheint  auf  den  Nordösten  und  Osten  Afrikas  beschränkt.  B ü p p e ll  
 erhielt  ihn  aus  Schoa  in  Abyssinien,  S p e k e   auf  dem  Plateau  des  Somalilandes.  
 Hier  lebten  diese  Vögel  hauptsächlich  auf Akazienbäumen  und  Hessen  ihr  eigen-  
 thümliches  lautes,  unharmonisches  Geschrei  oft  hören,  welches  jedoch  nicht  so  
 unangenehm,  als  das  von  I.  erythrorhynchus  ist. 
 (91)  3.  Irrisor  cyanomelas,  (Vieill.) 
 Le  Promerops  Namaguois,  T em m in ck ,  Catalogue  systim.  du  Cabinet  d'Omithol.  (1807)  p.  74  et 
 UROsx  b0D')r , ~   L e T a i l l>  Hüt■  Prom•  5  (ad.)  et  6  (jim.).  -   L e ss .,  Mm.  d'Om.  II. 
 (iö^ö)  p.  4.  —  Falcinellm  cyazwmelas,  V ie ill.,  2.  ed.,  Nouv.  Dict.  (1816—19)  vol.  XXVHI.  
 p.  165,  —  id.  Emc. Miih.  p.  581.  —  Epimachus  cyanomelas,  Wagl.,  Syst.  av.  (18271  Epim  
 isoo  1   unicolor,  L ic h t.,  in Mus.  Berol.  -   Epimaohus  umcolor,  Wagl.,  Isis 
 1829.  p. 656.  -   L ic h t.,  Vermchn.  Vögel  u. Säugeth. Kaffeml.  (1842) p. 17 -   id.  Ehinopjnastus  
 unicolor, Nomencl.  p. 66.  —  Irrisor unicolor,  G. R. Gray, Gm.  o f B. — M ü lle r, J. f .   Orn  1855 
 »  12;  ~   Bp-’  C<mSp-  p- 411 ~   R e ic llb -’  Hamdb.  p. 325.  -   Irrisor wncolor,  in Mm. 
 rserol.  Bhmopomastus (Smith)  Smithii,  Ja rd .,  Zool. Joum. No. 13  (1828)  p  1  t  1  —  Rhino- 
 3«   Le8S’’  d'0m- P‘ SM ~   Vpupapurpurea, B u rc h , Tram in South Afr. I 
 ü   J r   ~   m iM P°ma*tes LevcdUanlii,  Less.  (nach Gray).  -   Irrisor  cycmonwlas,  G. R. 
 ray,  . o f B. I. p. 90.  Müller, J. f. Orn.  1855. p. 12 et 127. — Bhinopotnastes cyanomelas  
 S   ° y -   P'  ~   S.tr ic k l  et S p ä te r,  Contrib.  Om.  1852.  p.  155.  -   Epimachus  cyano-  
 neas,  Rüpp.,  Neue  Wirbelth..  p.  73.  —  id.  Promerops  cyanomelas,  Syst.  Hebers,  p.  28.  —-