
 
        
         
		Derselbe  gibt  in  seinem  „Thierleben“  auch  eine  gute  Schilderung  der  Lebensweise  
 der  nordöstlichen  Sporengans. 
 Im  Sudahn  in  kleinen  Gesellschaften  auf  dem  blauen  und  weissen  Flusse,  
 etwa  vom  14°  n.  Br.  an;  Ufer  der  Ströme  und  Regenteiche;  streicht  innerhalb  
 eines  kleineren  Gebietes  auf  und  nieder;  mausert  im  März  und  Juli;  brütet  zu  
 Anfang  der  Regenzeit  auf  stillen  mit  Riedgras  bestandenen  Inseln;  im  September  
 und  Oktober  Junge  im  Dunenkleide;  läuft  vortrefflich.  A n tin o r i,  der  den  15°  
 als  nördliche  Grenze  ihres  Vorkommens  angibt,  traf  diese  Gans  am  blauen  Flusse  
 häufiger  als  am  weissen,  dann  aber  noch  nicht  selten  in  den  Binnenländern  am  
 Bahr-el-Ghasal.  Das  Fleisch  hat  einen  schwachen  Moschusgeruch.  —-  Kordofahn  
 (B re hm ,  P e th e r ik ) ,  Abyssinien  (R tlp p e ll,  v.  H e u g lin ) ,  Schoa  (R ü p p e ll),  
 Uniamesi  (S p e k e ) ,  wo  sie  Seen  bewohnt  und  die  Reisfelder  zur  Atzung  heimsucht. 
   —  Tschadsee:  Denh.,  C la p p e r t. 
 Was  die  Trennung  dieses  Plectropterus  vom  gambensis  anbetrifft,  so  tolgen  
 wir  der  festen  Ueberzeugung  S c l a t e r ’s  und  A.  N ew to n ’s,  müssen  aber  ein  
 bestimmtes  eigenes  Urtheil  aus  Mangel  an  Material  zur  Vergleichung  suspendiren.  
 Soviel  ist  wol  als  ausgemacht  zu  betrachten,  dass  im  Süden  des  Welttheils  bis  
 jetzt  kein  Plectropterus,  wie  der  von R iip p e ll  abgebildete,  erlangt wurde.  Da sich  
 der  von  K ir k   am  Shire  erlegte  ausgewachsene  Vogel  als  ächter  PL  gambensis  erwies, 
   lässt  sich  diese  letztere Art  wohl  für das Sambesigebiet  überhaupt  annehmen.  
 Was  S c h le g e .l  beibringt, um  die Gleichartigkeit beider  so nahe verwandter Formen  
 zu  beweisen,  ist  jedenfalls  ungenügend.  Die  nordöstliche  scheint  konstant  die  
 grössere  zu  sein  und  die  Entwicklung  des  Stirnhöckers  bei  ihr  konstant  eine  viel  
 bedeutendere.  Wir  werden  S c h l e g e l ’s  Ansicht  erst  dann  aeceptiren,  wenn  uns  
 ein  südliches  oder  sambesisches  Exemplar  mit  nackten  rhomboidalen  Halsstellen  
 und  stark  entwickelter  Protuberanz  des  Vorderkopfs  zu  Gesicht  kommt.  Auch  verdienen  
 die  v o n S c la t e r   detaillirten  anatomischen Verschiedenheiten  beider Formen  
 unsere  volle  Beachtung. 
 Sehr  ausführliche  Beschreibungen  verschiedener  Altersstufen  dieser  Gans  gibt  
 R ü p p e ll  in  seiner  Monographie  der  Gattung  Cygnus  im  Mus.  S e n k e n b . 
 *  (414)  2.  Plectropterus  gambensis,  (L.) 
 Anser  gambensis, Will.,  Om.  p.  275. —  Anas gambensis,  L.,  S.  N.  ed. XII.  p. 195. —  I,äth..  Gen.  
 Hist.  X.  p.  241.  —  Spiir-unngecl  Goose,  L a th .,  Syn.  YI.  pl.  102.  ^   Anser  spinqsus,  Bon nat.,  
 Encycl.  p. 118.  —  Gml.  I.  p. 503.  — Anser gambensis,  Benin,  Zool.  Gard.  Menag.  ü .  p.207  
 e.fig.— E y to n ,  Monogr.  Anat.  p.  79. — Reichb.,  flg.  984. — Plectropterus gambensis,  S tep h .  
 .  —  Schleg.,  Mus.  P.  B.  Anser.  p.  93  (ex  parte). —  L iv in g s t.,  Trav.  p.  253. —  Bowd.,  Ex-  
 curs.  p.  231.  —  S c la te r ,  Proceed.  Z.  S.  1859.  p.  151.  pl.  153. —  id.  ib.  1860.  p.  38.  —  id.  ib.  
 Proc.  1868.  p .261. — Newt.,  Ibis.  1867.  p.375.—  L a y a rd ,  Birds  o f S.  Afr.  p. 346,,— K irk ,  
 lins.  1864.  p.  335.  —  L a fren .,  Gner.  Mag.  de  Zool.  1834.  pl. 39, 30. —  ? Pl. Sclateri,  Be Susa.  
 „Tsekwe“  der  Eingebomen  am  Sambesi  (Kirk). 
 In  der Färbung  kaum  verschieden  von  Pl.  Rüppelli,  aber  konstant und zu  jeder  
 Zeit  ohne  jene  rhomboiden  nackten  Stellen  am  Oberhalse,  die  bei  Pl.  Rüppelli  so  
 charakteristisch  hervortreten.  Zudem  ist  die  frontale  Protuberanz  bei  letzterer  Art  
 weit  stärker  und  entwickelter  als  bei  Pl.  gambensis. 
 Nach  S c la te r .  Kein  Exemplar  in  der  Bremer  Sammlung. 
 Senegambien  und  Mosambik  mit  dem  Gebiete  des  Sambesi  nnd  seiner  Kon-  
 fluenten  sind  die  hauptsächlichen  Verbreitungsgebiete  dieser  Gans  in Afrika.  Nach  
 L a y a rd   scheint  ihr  Vorkommen  in Südafrika  erst  jenseits  der Grenze  der Kolonie  
 zu  beginnen. 
 Ueber  die  Lebensweise  dieser  kleineren  Plectropterus-Art  haben  wir  nur  spärliche  
 Kunde.  L iv in g s to n e   begegnete  ihr  scharenweise  auf  dem  Sambesigebiete,  
 namentlich  im  Thal  der  Barotse,  wo  man  sie  halbzahm  überall  herumspazieren  
 sieht.  Sie  benutzen  Ameisenhügel  als  Brütstellen,  und  die  Barotse  verspeisen  ihre  
 Eier  in Masse.  Nach  K irk   erscheinen  sie  mit  der Regenzeit  in Flügen  von  10—12  
 und  verweilen,  um  in  den  sumpfigen  Niederungen  zu  brüten.  Ihre  Lieblingskost  
 sind  die  Blüthenknollen  einer  Nymphaea.  Gelegentlich  sieht  man  sie  Abends  zur  
 Nachtruhe  auf Bäume  einfallen;  auch  bei Tage  sitzen  sie  nicht  selten  auf Bäumen. 
 Genus  Chenalopex,  Step h . 
 *  (415)  i.  Chenalopex  aegyptiacus,  (L.) 
 Anas  aegyptiacae,  L.  I.  512. —  Anser  aegyptiacus,  B riss.,  Om.  YI.  p.  284. —  L a th .,  Gen.  Hist. 
 X.  p.  244.  —  l'Oie  d'Pgypte,  Buff.,  Pl.  erd.  379.'—  Shaw,  Nat.  Mise.  pl.  605.  —  Chenalopex  
 aegyptiacus,  Steph.  —  Anser  aegyptiacus,  Nanin.,  Vög.  Deutscld.  XI.  p.  416.  t.  294  (opt.).  —  
 Schleg.,  Mus.  P.  B.  Anser.  p. 94.  —  E y to n ,  Monogr.  Anat.  p.  103.  -4  Heugl.,  Ibis.  1859.  
 p.  348. —  S p e k e ,  Ibis.  1860.  p.  248.  —  T a y lo r ,  Ibis.  1867.  p.  71.  —  A .B rehm ,  J. f .   Om.  
 Extrah.  1853.  p.  103. —  id.  Tkierl.  4.  p.  804.  c.  flg.  —  id.  Haibesch,  p.  413. —  B a rb .  du  Bo-  
 cage,  Av.  das  Possess.  Portug.  A fr.  occ.  sec.  li'st,  p.  6.  —  A n tin .,  Catal.  descritt.  p.  118. —  
 L a y a rd ,  B.  o f S.  Afr: p.. 347. — L iv in g s t.,  Trav.  p. 204.  —  Cabf  v.  d. Decken,  Reisen.  III.  
 p.  51.  —  K irk ,  Ibis.  1864.  p.  336. 
 „Nango“  der  Eingebornen  am  Sambesi  (Kirk). 
 Diagn.  Collo  dilute  rufescente;  capitis  la.teribus,  Jade,: collo postico  inferiore  
 maculaque  circumscripta  epigastrii  intensius  rujis;  interscapulio  et  
 ' gastraeo  ex parte  allndis,  indistincte  et  tenuissime Jasciolatis,  abdomirte  
 inferiore  medio  crissoque  totis  albis;  subcaudalibus  dilute  rujis;  dorso  et  
 scapvlaribus ex olivascente ochroleuds,  tenuissime v ermiculatis;  area magna  
 alari pure  alba, jascia  antemarginali angusta nigra;  remigibus primariis  
 nigris,  seemidariis  pogonio  extemo  nitide  et  metallice  aeneo - viridibus,  
 tertiariis  vulpino-rußs,  pogonio  extemo  dilatatis,  diffracto- decompositis ;  
 aauda  nigra;  rostro flavescente. 
 Long.  circa  2<o“;  rostr.  2"  V “;  al.  14“  6“ '/  caud.  4";  tars.  2“  10"';  dig.  
 med.  2“  8“ '. 
 ?  a lt.  Stirn,  breites  Feld  ums  Auge,  die  Befiederung  um  die  Schnabelbasis  
 herum  und  ein  breites  Band  am  Mittelhalse  hellrothbraun;  Scheitelmitte,  
 Kopfseiten,  Kehle,  Nacken  und Hinterkals  blassfahlröthlich,  nach  hinten  und  unten  
 lebhafter  röthlich;  der  oberste Theil  des Rückens,  Brust  und Körperseiten  sehr  fein  
 hellisabellgelblich  und  schwärzlich gebändert;  Bauehmitte weiss;  ein kleiner intensiv  
 dunkelrothbranner Fleck  inmitten des Oberbauchs;  Steiss und  untere Schwanzdecken  
 hellrostroth;  Oberrücken, Schulterdecken  und  Schwungfedern  2. Ordnung  zum Theil  
 olivengelblich,  sehr  fein  dunkel  vermiculirt;  Flügeldeckfedern  rein weiss,  die  unter