g a l l o t e (9 tr. 419. Je p. 6 7 sq.) fanb, baß bei neugeborenen
&anind)en nach bem itopfen ober ßrftirfen bie ©mpftnbung unb
Sewegung am Rumpfe funfjeßn Minuten ftd) erhielt, wdßrenb fte
bei breißigtdgigen feßon nad) jwei Minuten ertofdEj. g) S om it be*
geießnet ftd) benn aud) ba§ pfpcßifcße geben beS SäuglingeS burd)
ein Übergewicht ber petiphetifeßen Sbdtigfeit «nb ber 9ieceptipität:
bie Sinnentbdtigfeiten treten allntäblig auf, unb bie äußeren ©in*
btürfe werfen baS Selbftgefußl. ©aber geigt ftcb anfangs bie pfp*
cßifcße Snbtoibualitdt febr wenig, unb nad) unb nad) treten S puren
berfelben beutlicßer t>etpoc. h) S a S pfpcßifcße geben vermag ben
sßerfebr mit ber Außenwelt nod) nid)t lange auSjuhalten,. fonbern
lehrt öfter jum ifolirten Zuftanbe, welcher im grucßtalter h^feßte,
jururf: bas Äinb ermattet halb Pon ber Sinnenthätigfeit unb per*
fallt in Schlaf. S o wacht eS in ben erften Sagen nur etwa eine
Stunbe täglich 5 in ben folgenben Söocßen wecßfelt ein Pierftünbiger
©cßlaf mit holbfiunbigem ober fiünbigem SBacßen ab 5 ungefähr
pom fecßften Monate an wadjt eS täglich acht Stunben unb bringt
fecb&ebn Stunben im Schlafe ju. SHodh ift öfter _ biefer SBecßfel
nur burd) ben inbipibuellen Zuftanb befiimmt, ohne Ubereinftimmung
mit bem foSmifcßen Serhaltniffe ober bem SBecßfel Port Sag unb
gqaeßt. Übrigens fdjldft ber Säugling um fo langer, je fröt>gcitiger
unb unreifer er geboren ift.
§. 525. SBenn bie tomifdjen StecßtSgelehrten ben ©mbrpo meßt
als ein moralifcheS SDBefen, welches S terte heftig/ unb an welchen
Sergehungen möglich ftnb, fonbern als einen Sbeil. beS mütterlichen
ÄorperS betrachteten, unb feftfeßten, baß baS Äinb erft b«r<^> bie
Srennung .Pom mütterlichen Körper unb burd) bie Sbeilnab»t.e an
ber SBeltfeele mittels beS 2ltßmenS befreit unb ber 3Jtenfcßenred)te
tßeilhaftig werbe, fo mochte biefe Seftimmung in praftifeßer, rtcß=
terlicher Sejießung jwerfmaßig fepn: nur wiffenfcßaftlicß ift fte,nicht
gegrunbet. £)ie S e e l e ift fein grembling, ber baS für ißn. auS*
gerufiete gaßr^eug, wenn eS fegelfertig auS bem *£>afen Iduft, be*
fteigt, pielmehr ift fte urfptünglid) als bet ©inßeitSpunct, beS gebenS
porhanben, unb ißte ©efdhiebenßeit ift eben fo Wenig benfbar, als
baS jDafepn eines StittelpuncteS- ohne UmfreiS, ober eines Um*
freifes ohne SJlittelpunct; aber fte ift oon Anfang an im leiblichen
geben inpoloirt unb tritt als eigenes SBefen nur burd) eine ©nt*
wirfelung hotPor, welche im SduglingSalter ftd) offenbart, a) SBir
haben (§. 475) gefehen, baß baS geben in feinem Urfprunge unb
©runbe rein ibeel ift, baß aber feine Sbee anfangs einzig im Sil*
ben (als plnftifcße Seele) ftch äußert ober mit ber geiblicßfeit per*
fchmoljen ift, baß alfo baS geben wdßrenb feines erften Zeitraumes
in polliger ©ittßeit unb Ungetrenntheit befteßt; baß ferner, wenn
biefe materiell fehopfetifeße Verlobe porübergegangen ift unb auf baS
ftörmifche ^erportceten auS. bem ©haoS ein ruhiges ^ortfehreiten
ber Silbung auf geebneter S a h n folgt, auch bie Sbee aus ber
SJtaterie auftaueßf, bie all,em geben jum ©runbe liegenbe ©inf)ett
auch alS befonbere Function, als eigene $orm beS gebenS, als Seele
ßerportritt; baß aber biefe wdßrenb beS ©mbrponenfcßlafeS jwar
nicht mehr ibentifd) mit bem geibeSleben, aber auch nod) nicht ihm
frei entgegengefegt, nicht mit ihm perfchmoljen, aber aud) ttod) nicht
wad), fonbern an baffelbe gebunben, ifolirt gegen bie Außenwelt'
unb ein bunfeleS ©efüßl beS SafepnS if t.; 25amit fte nun als
eigentümliche Äraft ftd) Perwirfltcßen unb entwirfeln fonne, muß
fte pon biefen Sanben ftch loSringen unb pom leiblidhen geben ftch
fdßeiben} bieS Permag fte aber nicht burd) eigene Ä raft, fonbern bie
Außenwelt, baS ©efuhl beS DafepnS lebhaft aufregenb, muß ihr
babet $u $ ü lfe fomnten, unb bieS gefdßießt wahrenb unb nach ber
©eburt unb ©ntßüllung. Stdmfid) baS geben ftrebt nadh gleid)for*
miger gottbauet in feinem Söechfel, nach ftetem ftd) gleich Sleiben
in allmahligem gortfeßteiten; ©eburt unb ©nthullung beS Stenfcßen
aber ift feine ruhige ©ntwtrfelung, fonbern ein gewaltfameS ^inauS*
fioßen in eine neue SBelf, weldße im erften Momente als ein ganj
grembartigeS in bie bisherigen gebenSpetßdltntffe ftorenb eingreift:
eS ift ein momentaner Zroiefpalt jwifdßen bet SBett unb bem £)r*
ganiSmuS, welcher gleidhen Zwiefpalt jwifdjen Seele unb geib t)et=
beiffihrt. ©enn war bie Seele bisher bloß ein bunfeleS ©eföhl
leiblidhen SafepnS, fo fdhwebte biefem ©efuhle, wie allem geben,
©inheit beS ©etrennten, Harmonie beS SDtannidhfaltigen als urfprüng=
lidßer Sppus Poti wenn nun bie Außenwelt bei ber ©eburt wie
ein grembartigeS einjturmt, fo erregt fte baS ©efüßl beS pon feinem
5£ppuS abweidjenben SafepnS: baS gebenSgefühl, als bie ibeelle
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