Kopfes gebrudt wirb, fo mufj ber SSlutlauf hier eine Hemmung
erfahren. Snbern ßierburcß einetfeits baS Beburfnifj bet 2ftßmung
»ermehtt Wirb, fo muß anbererfeitS, ba bei biefen Becßdltnißen
weniger B lu t aus bec 2lorta in bie -Dfrbelartecie fließen fann, ber
Blutßrom aus ber regten $er$fammec fidb »om Botallßcßen ©ange
fcßon rneßr ablenfen nnb gegen bie Sungen feine Sticßtung nehmen.
— S ß aber bie 2ftf)mung beS grucßtfutßenSv j. B . buccf> gufams
menbt&dung beS »orgefallenen SfrbelßrangeS, p lange unterbrüdt,
fo iß baburcß baS Sehen in ©d)eintob »erfunfen, bei welcßem fein.
2ltßmen eintritt. b ) Snbern bec ©mbrpo aus bem geräumigen
grucßtßdtter burd) bie ©eburtswege gebrdngt toitb, unb aus bem
lauen grucßtwaßer in bie trodene unb faltete 2ftmofpb)dre tritt, m uf
biefe fcßmerjhafte fBerubjrung gewaltfame Bewegungen »eranlaßen,
bie an bem frei geworbenen Kopfe am ßdrfßen ßecoortreten muffen;
aud) fann bie äußere Suft eine frampfartige gufammenjießung beS
gwercßfelleS erregen unb fo p einem tiefen ßinatf)men ©elegenßeit
geben, c) ©nblicß ifi in biefem geitpuncte ber Stumpf geßredt, fo
baß baS gwetchfell, welches bei' feiner früheren gefr&mmten Sage
weniger wirfen fonnte, ftcß jefst freier gegen bie Baucßhoßle be*
wegen fann.
§. 506. £>aS 2ftf)men beginnt a) gewöhnlich, wenn ber Kopf
geboren ifl unb bie B ru ß nocß im grucßtgange liegt. 9tacß Sf i t *
g e n (9fr. 366. I. © . 5 42 fg.) erfolgt eS, wenn ber £>amm übet
baS ©eftcßt weggeßreift iß , unb nach einer fPaufe non einer ober
jwei Minuten eine neue SSeße mit gufammertjiebung be§ grucßt*
gangeS beginnt: bann l)ebt ftcß bie B ru ß fef>r ßarf, wie eS fcf>etnt,
al$ Steacüon gegen ben »om grucßtgange auf fte wirfenben 2)tu d ,
ber lie fet öffnet ftcß, unb bisweilen wirb baS ©inßromen bec erßett
Suft ßorbar; ßat bie SGBef>e ib>re’ ganje ©tdrfe erreicßt, fo erfolgt
baS 2fuSatßmen. Bleibt bann bie B ru ß nocß im grucßtgange, fo
erfolgt nacß ber SBeße ein neues ©inatßmen mit ftdßbatet 2lm=
ßrengung; unb tritt ßietauf eine längere fPaufe beS ©ebdrenS ein,
fo wirb meiß aud) baS 2luSatßmen ßorbar, unb baS Kinb fcßreit
felbß. Bleibt nacf) ber ©eburt ber B ru ß nur nod) ber Baud) int
grucßtgange, fo erfolgt baS ©inatßmen leicßter als bisher. b) SÖSitb
baS Kinb rafcf) geboren , fo atßmef eS erß nad) ber »eiligen ©e*
burt, unb auf baS erße ©inatßmen folgt fogleid) baS 2fuSatßmen
unb ©cßreien. c) S n felteneren galten beginnt baS 2ftßmen fcßon
im grucßtßdltec nad) 2fbfluß beS grucßtwaßerS. 25aS ©efcßrei beS
KinbeS baßlbß (vagitus uterinus) ßaben in neuerer geit befonberS
£>f i a n b e r (9fr. 145. 1. © .6 6 0 —:6 6 7 ), g i d e t , S ß i l e n i u S ,
© d j m i t t unb 2(nbere beobachtet. Sßenn ftd) gewoßnltcß ber Bruß==
faßen, wdßrenb er im gcudjtgange eingeengt iß , p m ©inatßmen
erweitert (a) , fo muß er in bem geräumigeren grucßtßdltec eS
nod) »iel leichter fónnen, p rn aß l ba bei normaler Sage ber 9ßunb,
bie oorbere ©eite beS $alfeS unb ber grofte 2heil bet SSruß »om
grud)thalter nid)t gebrudt Wirb; bie ©eburtSwege aber mußen, aud)
ohne bebeutenb erweitert p fepn, an bie ©teile beS auSgeßoßenen
SBaßerS nothwenbig Suft einßromen laßen. 2)aS 2lthmen wirb
ßier »orpglid) erfolgen, wenn ber Smbrpo in feinem normalen
23erhdltniße mit bem Äopfe gegen bie SKunbung beS grucßthdlterS
liegt. Söenn S f i a n b e r behauptet, aud) bet »orliegenbentunterem
Slßtle 9îumpfeS n a d ber ©eburt ber gufje, unb wdfjrenb ber
Äopf nod) ganj in ben ©eburtswegen ßanb, baS ©efcßrei beS Äin=
beS »ernommen p haben, fo 1 mögen wir eS für unwahrfcßeinlich
halten, ohne eS jebocß für fchled)thin unmdglid) erfldren p fonnen.
9tuc waßrenb ber Äopf »on ber Slîûnbung beS grucßthdlterS ju*
fammengepreit unb baburd) eine leichte SSetaubung bewirft wirb,
iß.'baS 3lthmen unmöglich, d) 3Bie nun ber geitpunct »erfißieben
iß , wo baS aufere SSerfjdltniß baS Beginnen beS 2lthmenS geßattet,
fo hat aud) ber ©mbrpo bie gdhigfeit biS- auf einen gewißen Erntet
biefe geit abpw arten, ober er fann baS 2lthmen eine geit lang
entbehren. S n t unoerle^ten ©ie geborene menfd)licbe ©mbtponen hat
man tn biefem gußanbe SSiertelßunben lang beobachtet, oßne baf
eS ihnen gefeßabet h ^ « - 2fuf gewohnlidße SBeife geborene fon=
nen eine geit lang leben, oßne p athmen, wenn bieS burd)
angeßauften ©dßleim in ben Suftwegen, ober Betäubung »on bec
©eburt, ober ©torung beS Kreislaufes geßinbert wirb (9îr. 436.
© . 236). dp a l l e r (9tr. 95. III. p. 225) faß junge ^ u n b e, bie
er aus bem grucßtßdlter gefeßnitten ßatte, oft meßrere ©tunben
ßetumftiecßen, oßne baf fte atßmeten ; einen ßielt er eine halbe ©tunbe
lang unter 2Baßer unb er lebte fort. S- F ü l l e r (9 Ir. 318.