tigen ©egenfafcen be$ Sehens fehlt, alfo bei ffrophulofet «nb anbe=
m Äadhepie, f# affen ©efcb wüten, Sffiajferfucht, Neigung jum
SSranbe «. f. w. b) S e r <Sd>Caf erfefct bie.oetlotenen Ärdfte, nicht
burdb F u h e, fonbem durch Fidhtung bec Shdtigfett nach innen,
burdb #ecfiellung beS utfptünglibhen ©leichgewidhteS ber Scgane unb
burd> Betminbetung ber Cionfumtion; man iffc nach bem ndd>tticf>en
@ # a fe beinahe um einen Bott langer, weil bie 3tT0tfdE>emt>irbetertpr=
pct, non bem frag e n ber Safi beS oberen ÄdtpetS entbunben, fich
Wieder frei ausgedehnt unb baS ihrer utfprünglidben ©ejfaltung en t
fpredbenbe Berhdltnif angenommen haben. S ie Ärdfte werben im
SOBachen burdh ben Berfehc mit ber Außenwelt confumirt, benn bie
©innenthdtigfeit unb Bewegung tffc baS Endliche, Begrabende,
welches ben Flenfdhen in ber F ealitat ftpirt, aber gugteicf) auch
feine Ärafit äerjtreut unb erfdjopft, unb bie inbitnbuelle ©pontanei;
tat ifl immer eine Ablofung nom allgemeinen Sehen, weiche bie
Sortbauer gefährdet; im ©chtafe hingegen fammelt ftd) baS Sehen
unb wirft mehr erhaltenb atS jerfiorenb, inbem auch betBilbungS;
hergang ohne ©torung burdh baS animaie Sehen nor ftd) geht Bu
weniger ©chiaf »erurfacht S0?attigfeit, Abmagerung, frühzeitiges
Aitern; gänzlicher Flangel an ©d)iaf bewirft fieberhafte Bufidnbe,
Selirien unb ben Sob. c) S e r ©dE>(af fieiit bie F o rm alität als
baS wahrhaft U rfp tü n g li# wieber her: bie meifien Ärifen^etfolgen
wdhrenb beffelben ober burdh ihm 2Me ©eeie fommt burdh if>u
aus ber B etreu u n g ber Söelt zu ftdh fcibffc unb lehrt auS ber
gtembe in bie Jpeimath ein; fte legt bie Bürden ber SBirfiidhfeit
ab und' entfchldgt ftdh eben fowohi bet ©orgen, als auch ber B ot;
theiie, weldhe ber Bufalt der ^erfbntidbfeit »erfchafft hat: bet ©chiaf
jtellt bie ©leichheit ber Flenfchen wieber her, bie im SBadhen auf«
gehoben war. „ S e r S taunt ijt" wie F o o a l i S fagt, „eine ©cbufc:
wehr gegen bie Fegelmdfigfeit unb © ew öhnli#eit beS Sehens, eine
freie Erholung bet gebunbenen ^Phantafie, wo fte alle Gilbet beS
SebenS burdh einander wirft unb bie beftdnbtge ©rnjihaftigfeit beS
erwachfenen Flenfdhen burdh ein ft6h li# S Äinbetfpiel unterbridht;
ohne bie Traume würben wir gewiß früher a lt, unb fo fann man
ben S ta u n t, wenn auch u i # als unmittelbar non oben gegeben,
bodh als eine göttliche F litgabe, als einen freundlichen Begleiter
auf bec SBallfahct zum ©rabe betrachten/' S e r ©dhlaf erhalt bie
natürliche Jpeiterfeit; zu wenig ©chiaf macht trübfinnig. — S eS
Abends ifi man oft unbeffimmt über bie F laaftegeln, bie man ec;
greifen foll, weil man zu oiel flügelt, und beS FlotgenS beim Ort;
wachen ffceht ein bejftmmtec ©ntfcblufi oor bec ©eele, nicht weil
man in ber F a # weiter darüber nadhgebadht h at, oielmehc weil
bie einfache, natürliche Anficht bec S inge nicht gejtbct wirb burch
bie Subioibualitdt unb ihre Klügelei. Fßit fdhlafen nidht, um
Staunte zu gewinnen, bie in baS wadhe Sehen eingteifen, unfere
©elbfifidnbigfeit unb ^ubitnbualitdt untergrabenb, fonbem wir- tau;
chen uns in ben SebenSquell unb oerfenfen unfer Sch m bte all;
gemeine Sebenbigfeit, um mit »ecjüngter Äraft zum eigenmächtigen
Sehen zu erwachen, d) 3 fl auch ber S tau n t feine felbfithdtige
Übung, fo bleibt ec bodh immer eine Übung ber ©eelenfcdfte, unb
fo fdhceitet ber ©eifi auch wdhrenb beS ©chlafeS in feiner AuSbil;
bung fort; ja wir haben biefem inneren Seelenleben tiietteidht mehr
Zu oerbanfen, als wir glauben. SBaS man beS Abends gelernt
h at, weif man beS FlorgenS bejfet, ungeachtet man »on ganz an;
beten Singen geträumt halt eS hat ftdh atfo bloß darum tiefer
eingepcdgt, weil eS nicht burdh ueue, äußere ©nbtücfe » e tw if#
worben ifi.
§. 606. SBdhrenb bie b p n am if# n © tf#inuttgen beS SidhteS
unb der Fßdtrne, deren ber ©rbforper burdh ben Betfeht mit bec
©onne theilhaftig Wirb, einen einfachen Umlauf machen und ihr
Flapimum um die F litte beS SageS, ihr M inimum um bie F litte
bet F a # erte ile n , fo tritt bagegen ein doppelter Umlauf ober ein
Zweimaliges ©teigen unb ©tnfen wahrend oier unb zwanzig © tun;
den an den allgemeinen $lüfftgfeiten unfereS P laneten, bem Fleete
unb bem Suftfreife, ein. S e r einfachen ^eriobicitdt unfereS *pia;
neten entfpridht bec SBedhfel oon ©dhtafen unb SBadhen; ber dop;
pelten ^)eriobicitdt beS SBaffet; und SuftmeereS entfpridht ein zwei;
niahligec SBedhfel im Blutfpjfeme. F ßit dürfen oermuthen, baß baS
Sehen in feinen allgemeinen Beziehungen und in feinen b p n am if# n
©rfcheinungen mit bem einfachen ©egenfafce non S ag unb F a #
übereinfiirame, dagegen baS partielle, p la ftif# Sehen unb bec Bu;
jianb bec ©dfte bem SSedhfel bec tuet SageSzeiten parallel laufe.