oft bie Ausführung feines Unternehmens ftcf> babutd) ju erteiltem ,
bafi et ftd) burch £)ptum in einen wüthenben SRaufcf) verfemt, in
welchem er Sieben, bet ihm begegnet, erboldht (9fr. 478. S> 95),
wdhrenb bet 9feget oft mit auSbauernbem Muthe burch ben ^ungep
tob aus einer qualvollen Sklaverei ftch rettet (ebb. S . 1 7 1 ), ja
burdh eine faurn glaubliche gejiigfeit beS Millens bisweilen felbft
baS Athrnen ftch öerfagt, benn eine SSerfchliefung bet Äebltihe mit
bet umgefchlagenen 3unge, welche man hier als baS Mittel beS
S terbens angiebt, bürfte faum je möglich fepn (ebb. S . 177 bis
180). S e r Fanatism us hat erft'nbetifch genug gemacht, um eine
©elbfifreujigung ju Stanbe ju bringen (ebb. S . 1 90 bis 194),
unb eS. fommt nicht feiten vor, bafj-Menfchen aus Speculation auf
bie burdh fPriefterS dpülfe ju erlangenbe (Seligfeit einen Morb begehen,
um bie öffentliche, felbft pomphaft ftch gufernbe SEheilnahme
an ihrem Seelenheile; ju gewinnen unb nach erhaltener Abfolution
htngerichtet ju werben, c) 2)et Selbftmorb beruht hauftg auf einer
f r a n f h a f t e n S S e r f t immu n g ber S eele, ohne burdh einen am
beten ©tunb beftimmt ju werben, Aufjer ber völligen SSetfianb;
loftgfeit im Fieberbelirium, fo wie in ber Manie unb Melancholie,
gehört hierher bet mehr ober weniger phantafiifche Srubftnn. S iefet
beruht entweber auf einet materiellen Abnormität, 5. 23. dpetjfcanf;
heilen, dhronif^et ©ntjünbung ber (Singeweibe, SSerjtopfung, galli=
get unb venöfet SiatheftS, fo baf? felbft eine erbliche Anlage baju
möglich ift, vermöge beten öfters mehrere ©lieber einer Familie
ohne alle aufete SSeranlaffung ftch baS Sehen nehmen; ober er wipb
unmittelbar burdh eine verfehrte Sehend weife, burch AuSfdhweifungen
unb erfchopfenbe Anjirengungen aller Art, unb bei vorhandener Am
läge burch duftete ©inflüffe herbeigeführt, weshalb benn bet SelbfU
morb um bie Beit ber 9tachtglei<hen am hauftgfien vorfommt
(9fr. 47 8 . S . 83) unb unter bem heitern Fimmel ©riechenlanbS
unb Ita lie n s ungleich feltener ift, als in bem trüben 9fptben; enb=
lidh bann ber jum Selbjtmorbe führenbe Stübftnn auch aus einer
SSetirrung ber Seele felbft, namentlich aus bem ^ietiSmuS ent=
fpringen, ber, fowohl auf Schwache beS ÄopfeS, als auf Unotb;
nungen im Unterleibe baftrt, burdh Aufopferung ber SebenSfreuben
bie Seligfeit ju erlaufen wdhnt, unb ba ber M ah n , gleidh leiblidher
Äranlheit, auf fdhwadhe Äopfe anftedfenb w irft, fo ftnb auch
Falle vorgefommen, wo ber Selbftmorb burdh 9fachahmungSfudht
gewtffermaajjen epibemifdh würbe (ebb. S . 7 0 fg. 9 2 fg.). d) Am
hauftgfien werben bie Menfdfen burd) ein d u f t e r e s 2 3 e r h a l t n i f j
jum Selbfimotbe beftimmt: inbem fte feinen eigenen, inneren Merth
in ftch felbft anerfennen, vielmehr ihr Safepn von dufteten 2Ser=
hdltniffen abhängig madhen, werben fte vom ©efüfjle eines Übels
ju lebhaft ergriffen unb finden in ftdh »eher Äraft> noch M uth,
baffelbe ju befdmpfen, fo bafj ihnen nur bie Flucht übrig bleibt,
©in verfehrteS Urthetl über ben Merth ber S inge einerfeitS,
Schwache unb Äleinmüthigfeit anbererfetts ftnb bie wahren Urfadhen.
Mo theilS burdh Sittenloftgfeit ber innere Merth beS Menfdhen
vernichtet, unb ber ftnnltdhe ©enujt überfchdfct, theilS burd) SeSpo?
tiSmuS aller 25efth unftcher w irb, nimmt bet Selbfimorb überhanb
(9fr. 479. S . 5 2 ), jumahl wo Schwache unb M uth loftgfeit ober
einfei.tige ©eifieSbilbung jum (Sharafter beS SSolfeS gehört (ebb.
S . 270). Mdf)tenb unter Millionen nur ©inet ben M u th hat,
für eine .Sbee ju fterben, morben ftdh Saufende aus Furcht, unb
jum .S h eil ftnb fte audh habet noch f° fetge, bafi nach F a l t e t
auf 1 0 , welche ben Selbftmorb ausführen, 3 fommen, bie ihn
nur verfudhen. S a bem weiblichen ©efd>ledhte fowohl eine natür=
lidhere Anffdjt ber S in g e, als auch wehr pafftvet M uth eigen ift,
fo jdhlt man gewöhnlich auf drei ober vier Selbfimorber; eine
Selbjtmörberin. M a n findet unter ben Selbfimorbern eine jietm
lieh gleiche 3af)t von Unverheiratheten unb von SSerheiratheten; ba
nun in ber Äinbheit'unb Sugenb ber Selbftmorb ungleich feltener
ift als im M ittelalter, in biefem aber bie 3af)t ber 33erhetrathetpn
grofer ift, als bie bet Unverheiratheten, fo muf. bei leiteten bie
9teigung jum Selbftmorbe verhdltnipmdfig grdfer fepn, unb bie
©he, ungeadhtet fte baS dufete SebenSverhdltnif fdhwieriger macht,
mehr an baS Sehen binben. — 3 u ben SSeranlaffungen biefer Art
gehört juvorberft ber Mangel an Unterhalt, namentlich burch .Süber^
lichfeit verfdhulbete Sürftigfeit; unter 6 6 4 Selbftmorben gehörten
nad) S a l t et 2 3 9 F<tüe hierher; gewöhnlich ift nur bet Mangel
an M u th , fleh baS 9totf)Wenbigfie $u erwerben unb nach einem
erlittenen SSerlufte mit einem befchtönfteren SebenSverhdltniffe ftdh