eilten Golfern beS S rientS , mit Ausnahme bet S t e ll t e n unb
©gpptier, ftnben ftd) ebenfalls ©puren non .Kinbetmorb unb Aus=
fefcung; auch bie alten ©fanbinaoiet tobteten t£)rc .Kinber, wenn eS
Ihnen gefiel. S ie Normeger Ratten ©efe($e barüber unb legten bie
Äinber, forgfaltig in £üd)et gemicfelt unb mit einem Siffen ©peife
im SNunbe, unter SSaumwurjeln unb © teine, bamit fte nicht non
Spieren gef reffen mürben. 5 « neueren Seiten fanb man ben Äinber-
morb erlaubt in China, mie benn in $)efing im notigen Sah*hun=
bette täglich 3Bagen f)erumfuf)ten, bie umher liegenben Äinberleidjen
ju fammeln, je |t aber Raufer jur Aufnahme ber auSgefe^ten Äin=
ber eingerichtet ftnb; ferner in S ap an , auf ben ©übfeeinfeln, be=
fonberS $Eaf)iti, unb bei mehreren anterifanifchen Söilben; bie Sag=
gaS in ©uinea follen auch baS gleifd) ber eigenen .Kinber freffen
(N r. 46 8 . I. © . 38).. SfriftentfetlS mürbe ber SCRorb burch be=
fonbere Serhdltniffe (e bis l) motinirt. e) S e i duferer 9Jtifgefial=
tung mit nolligem Unnermogen, ft'ch menfchlich ju entmicfeln, er=
folgt faffc immer ber SSob fürs nach ber ©eburt, unb ber Nienfch
braucht nicht in ben ©ang ber Statur einjugreifen. Andere Nlif=
bilbungen, mo bie ©eele menfchlicher SUbung fähig ifl, fd>affte man
frenelhaft non ber SBelt, infofern ihr Anblicf graufenhaft ifi, ober
ihr Safepn nur burdh fortbauernbe pflege gefrijiet merben fann unb
bem © taate feine Sienfte nerfpridht. S n Nom gejiattete baS ©e*
fe| urfprünglich nur bann bie Ntif gebürt ju tobten, nachdem fünf
Nachbarn fte gefehen hatten; nach ben jmolf S a fein aber fonnte
ber S a ter Nlifgeburten ober .Krüppel umbringen taffen, ohne fte
Semanbem geigen ju muffen. S ie Sfcfuftfcfen unb S afuten, bie
norbamerifanifchen Söitben (N t. 443. IV. ©. 19 7 ) unb bie ^3e=
ruaner (ebb. VI. © . 1 0 7 ) tobten alle rnif gefaltete .Kinder (ngt.
§. 5 1 5 , k , e). f) S a in © parta bie Snbinibualitat nur in Se=
jiehung auf Stiftungen für ben © taat etmaS g alt, fo rnuften nach
g p f u r g obrigfeitlid)e $Petfonen entfd)eiben, ob ber SS ater fein .Kind
ergießen burfte ober nicht; mürbe eS fchmachlicf) ober übel geftaltet
befunben, fo marf man eS in einen Abgrunb. ^3l a t o unb 2Cri =
f bot el eS gebieten in ihrem Sbeale eines ©tadteS bie AuSfeijung
fchmachet Äinber, unb biefe mar in $)olen bis ins breigehnte S ah*5
hunbert gebräuchlich- g) Sülle S o fte r traf bieS 2ooS »orjüglich *n
2ltf)en, namentlich bei Firmen, fo mie in neueren Setten in Sftinbien,
ehemals aber bei ben alten Notmegern, menn mehrere Söchter fchon
in ber gamilie »orhanben mären, h) SSon Spillingen tobtet man
in ©uinea unb ^Jeru (Nr. 105. I. p. 32 5 ), auf ben .Kurilen unb
unter ben ^>otentoten (9fr. 442. I. © . 166) ben einen, unb jmat
gemdhntid) ben, meiner ber fdbmdchfte ju fepn fdheint, ober menn
fte »on beiben ©efd)ledE>tern ftnb, ben meiblichen (»gl. §. 5 1 5 , d).
i) Seint Sobe ber SD^utter mirb ihr .Kinb lebenbig mit ihr begraben
bei ben ^otentoten, auf NlabagaSfar, tn N eus© ranaba unb in
©rontanb. k) S e i Armuth ober temporärem Mangel ah Nahrung
tobtet man bas Äinb in China, 9frul)otlanb unb Äamtfchatfa, mie
»ormalS in Athen. 1) Abetglaubifdbe Sorftellungen geben hin unb
mieber Anlaf. S n Canaba opfern einige SSolfet ben erfigeborenen
© ohn; auf NlabagaSfat fe |t man alle dtinber au s, bie an einem
Sienfiage, Sonnetfiage ober greitage, ober auch an anberen Unheil*
bringenben Sagen im Sah** geboren morben ftnb; bie, melcfen ein
SOßahtfager Unglüdf prophejeit, merben in Sjtinbien erfauft, ober
einem Alligator oorgemorfen, ober in einem .Korbe an einem S aum e
aufgehdngt, mo fte oerfchmachten muffen. S f t »erbinbet ftdh ber
Aberglaube mit bem SJiiftrauen in bie eheliche Sreue beS SDßeibeS
(9lr. 458. II. © . 74). S ie alten Selten liefen bie Neugeborenen
auf einem ©d)ilbe im gluffe fchmimmen unb hielten bie, meld)e
ber ©trom forttrieb, für undcht; bie dpotentoten aber follen bie
Swillinge tobten, meil fte nad) ih*e* Nteinung nur »on jmei SWam
netn gezeugt fepn fonnen. ©nblich thut auch baS börgerlid^e Sor^
urtheil baS ©einige, mie benn in Sahiti biegrauen ihre Äinber ju
morben pflegten, bie fte mit Scannern geringeren ©tanbeS erzeugt
hatten, m) gafi an allen biefen SÄorbthaten mären »orjuglich nur
bie Scanner fchulbig; aus ben einzelnen Seifpielen, bie man baoon
fennt, j. S . unter ben Normegern nad) «£>enberfon, geht hetoor,
baf meijtentheilS bie grauen bie AuSfegung ihrer Äinber ju »er-
hüten ober &u »ereiteln fud)ten (»gl. §. 5 1 6 , c ); unb eS erinnert
an baS Serhdltnif bei Shieren (§. 5 1 5 , i) , menn bie milben Norb=
amerifanerinnen baS Äinb in ben erfien »ier bis fünf Sßochen ihrem
Ntanne nidht geigen, meil biefer leicht eine Abneigung gegen baffelbe
faffen fonnte, ba es, mie fte fagen, nidht gut auSftehf, einen grofen