entfpredhenben SBitfungSfreis. S e r £ob ifl feinem SSBefen nach
bec Untergang bet Einseinheit, bie ihren SSegrtff oollfldnbig tealif«
f)at. Bum SSegtiffe beS menfchlichen Bebens aber gehört wefentlich
ja als fern etgenttrcf>er Hern, bie 2fnfct)auung bet Sbee unb bas
©treben nach Sbealen. 3)lit biefem Senfen beS Unoetgdngfichm
unb Überftnniichen ifl bie Anlage ju einer höheren Entwicfelung
gegeben. S e n n bem geifligen unb ftttlichen ©treben ftnb in unfe=
rem Beben überall ©rangen gefletft: nur in einzelnen Momenten
ber S5egeiflerung tritt als Vorbote eines höheren SafepnS bie $%
lige Einheit beS SbealS mit bem Beben auf; im (Banken bleibt ber
Stieb 5U wiffen ohne Pollige SSeftiebigung, unb umfonfl muht ftd)
bet ©eifl, alle 9?dthfet gu lofen; ber teinfle SGßille oetrnag' nicht
immer fein Biel gu erreichen 5 unb bie (Berechtigfeit, bie nicht auf
einem fubjectioen ©efühle, fonbern auf einer ewigen Sbee beruht,
fucht man oergebens in oollfommenet Söetwitflichung. ©0 erwacht
benn im Sfftenfdben bie ©ehnfudht nadh einem ootlfommenern 3u=
flanbe, unb er fucht bie Verwirflidhung feines SbealS, fo lange er
m it bet S tatu t noch 5« wenig oertraut ifl unb gern ber SJfythe
©lauben fdhenft, in einem fernen fianbe ober in ber Urzeit feines
©efdhlechteS, fpdterhin aber in einem fünftigen Safepn (9lt. 403.
I. © . 97). S a nun fein Sßefen etwas 2fnbereS fepn will, als es
fepn fan n , fo muß auch jenes ©ebnen feine Erfüllung ftnben.
f) S e r SSerflanb, welcher 2ltleS nur nadh bem Erfahrenen beurtfjeilt
unb jeben Hergang in feinen einzelnen Momenten erlernten will,
wiberflrebt bem ©ebanfen an eine gottbauet nadh bem Sobe, unb
ruft nach jeben burdh ©runbe bewirften Übetgeugung immer wieber
neue Zweifel hetoot. £Hur im ©lauben hat biefer ©ebanfe einen
fejben SSoben. ©oldbet ©laube aber ifl ber menfchlichen Sftatur
wefentlidh eigen, benn er ftnbet ftcf unter allen Rollern ber Erbe,
unb bei bet hbchflen geifiigen Entwicfelung, fo wie auf ben niebrb
geren ©tufen berfelben, fobalb fte nur übet bie rohefle ©innlichfeit
ftdh su erheben beginnt. Bwat fehlt er emgelnen Snbioibuen: allein
es siebt feine menfchltche Eigenfchaft, bie nicht hm unb wiebet oet=
mißt würbe5 bie Sbee ber SÄenfchenwürbe, ber Freiheit unb ber
©erechtigfeit ifl barum fein fPhcmtom, weil Einige ihrer nicht fähig
ftnb, fonbern, auf nieberer BebenSjlufe flehen bleibenb, baS gaufl=
recht behaupten, unb feine ©rünbe fonnen oon einem Uberffnnlichen
überführen, wenn nicht ber Äeint bagu tn unferem in n eren ftdh
entwicfelt h<tt. SBo bei einer tüdhtigen BebenSfraft unb einem frdf=
tigen ©emeingefühle bie Bufl beS SafepnS üppig ftdh erhebt, unb
ber SSerflanb, übermüthig burch ben Erfolg feines SBirfenS, bie
2llteinhetrfdhaft an ftdh reißt, ba gewahrt ber ©enuß beS Rügens
blicfeS solle SSefriebigung, unb eS erwacht fein SSebürfniß einer hohe=
ren ©tufe ber Entwicfelung. ©0 ftnben ftdh benn Bweiflet an bet
gottbauer nach bem Sobe nicht auSfchlteßlidh unter SSolfern, bie ftdh
burch oetfeinerte ©innlichfeit unb hohe SSerflanbeScultur auSgeichnen,
fonbern audh bei befdhranfteren SSerhaltniffen beS Bebens, g. 33. auch
unter ben ©ronlanbern (9lr. 404. © . 26). SBenn nun bet ©laube
an eine gottbauet nach bem Sobe gu weit perbreitet ifl, um für
baS\äöerf beS BufalleS unb ber Snbioibualttdt galten werben gu
fonnen, wenn et Pielmeht im SBefen ber menfdhlichen ©eele bes
grünbet ifl, fo h®f er auch eine phpftologifche SSebeutung. S a S
Unenbliche begrünbet baS Beben unb waltet in ihm , als feinem
entliehen Etgeugniffe: fo prägt es ihm feinen ©tempel auf in ber
Surchbringung ber Beiten (§. 6 4 7 , e), wte in bet Einheit beS
räumlich ©etrennten. ©0 lange ber Organismus nur ber Stdget
ber unenblidhen üJfaturfraft unb baS ©ubflrat ihrer SSerwirflicfung
ifl, offenbart er ihre SDlacht ohne fein SÖßiffen unb SOSollen: wie
fein Beib fchbpferifdh hübet, fo erfennt feine ©eele baS räumlich
gerne ohne ©inne (§. 3 5 4 , c. 5 1 5 , B) unb baS künftige ohne
Erfahrung (§. 647, e). S e i weiterer Entwicfelung nimmt ber S t*
ganiSmuS bie unenbliche SJlaturfraft in feine Einseinheit au f, baS
Sch wirb eigenmächtig, inbem eS baS Unenbliche gut ^)erfontidhfeit
umwanbelt: hier waltet bie ©egenwart, ber Serflanb unterwirft fei:
ner ^»errfdhaft bie S latur, begreift bie Eingelnheiten ihrer Erfdhei:
nungen, berechnet ihren ©ang unb beu rteilt ihre Serhdltniffe 5 ber
Söille aber fchaltet in fetbfleigener .Kraft unb erflrebt, pon ber E im
ficht geleitet, baS Biel, welches er fidh felbfl geflecBt hat. Sodh bet
bem 3Ulen hott ber Organismus nicht auf, ein Ergeugniß gu fepn:
wie baS Sch feine Kraft nidht ftdh felbfl gegeben, fonbern ihren Keim
empfangen unb nur.auSgebilbet hm unter ebenfalls gegebenen 33et=
haltniffen, fo ftnb feinet Erfenntniß, wie feinem SBillen unüber: