wichtig auch bi« ©rjiehung fût ben SSlenfchen ifl, fo ifl bod) (o
»tel gewif, bafj bie SSerhûtung ungûnfïiger ©inflôffe im ©an$en
nod) wefentlidjer ifl als ein pofttbeS ©inwirfen; unenblid) oft enfc=
»itfelt ftd) eine toaï>rf)ctfte ©ebiegenheit bei burftigem Unterrichte
»on geifiig befd>rdnften (Sitern ttnb Se^retn, wdbtenb fein fJ),ro=
metbeuS bem tragen Sbone Sunfen entlocft; «nb  a ê p a r $ a u =
f e r ê («£>eSpetuS 1828. ©tucf 186) S3eifpiel lef>rt, baf wenn nur
bet erfle ©runb menfcl)licf)er SSilbung burch ©rletnen bec ©prad)e
gelegt ifl, auch eine »ieljdhrige, tiefe ©infamfeit unb gänzliche 3lb=
gefcbloffenbeit webet bie garten ©efuhle bet H um anität, noch bie
geifiige Slegfamfeit unb SBifbegierbe in ihrer ©ntwicfelung $u fyem--
men »ermag. B) ©s fann nicht fehlen, baf »erfel>rte SJlaaftegeln
beê ©rjieherS oft eine falfcfye Slichtung geben. 2lbet bie menfdjliche
S tatur ifl ftd) felbfl fo getreu, baf fte ihren urfprunglichen ©ha;
taftet mit meht ober weniger Äraft behauptet, ihn wenigfienS butcf)
folche ©ingriffe nicht ganj auSrotten Idft : ein frdftiger Äeim ar=
beitet ftd) oft burch bie ©d)tanfen bmburd), weld)e bet aberwi|ige
Äunfigdrtner ihm fe|en will, ©in S3licf auf bie »erfd)iebenen, junt
Sheil wiberftnnigen SJlethoben bet* fogenannten phpftfd)en ©tjiehung
( a b i S e ) , bei welchen bie menfcf)liche Äraft gleich gut gebeten
fann, obfdjon jebeS SSolf glaubt, baf nut bei feinen pabagogifchen
S)lapimen eine »ollfianbtge 2luSbilbung möglich ifl, überzeugt un$
»on biefet 2Baf)rbeit. a) Ziworberft ifl bie 9Birfung bet materiellen
©influffe feht befchranft. ©in gefunbeS Äinb gebeiht, eS mag bie
SStufl bet SJlutter ober bet 2lmme befommen, mit .Kuhmilch ober
Ziegenmilch ernährt werben, unb man bemerft feine entfptedhenbe
SSerfchiebenheit feinet forperlichen ober pfpd)ifd)en SSilbung, eben fo
wenig als eine gtfchotter, bie »on einer grauenSperfon gefdugt unb
auferjogen worben war , barum ihren urfprunglichen ©harafter »er»
leugnete (Sic. 115. I. © . 833). IDie ^ûbinnen unb Slömerimten
fdugten jwei »olle Sahre (Sir. 458. II. @. 3 6 6 ), wie bieS aucf)
bet Koran gebietet) bie 2fbiponerinnen fdugen brei 3iahre (Sir. 443.
VI. © . 2 5 2 ), einige ©tamme in bet chineftfchen Sartarei (ebb. IX.
© . 97) unb einige Siegerinnen »ier ^ a h re , bie SStaftlianerinnen
(Sit. 444. I. @. 3 8 1 ), ©anabenfetinnen unb mehrere ftbirifche SSöl*
fet (Sit. 4 5 8 . II. €>. 368) fünf S ab re, unb manche SJïûtter in
Slotrlanb nach © d j u b e r t fünf bis fechs S abre) fo fdugt man bie
Kinber auch in ©gppten, ©enegambien unb ©eplon (Sir. 105. I.
p. 32 8 ) feht lange, unb bei ben SBilben in ßouiftana fo lange bas Kinb bie SStufi nehmen will, ober bis bie SJlilcf) wegen einet neuen
©d)wangerfd)aft »erfchwinbet (S ir. 445. I, ©. 1 8 7 ), Unb gleich-
wohl jeichnen ftch biefe SSölfet feineSwegeS burch »orjäglicbe Krdf*
tigfeit aus. SSei beit meifien aftatifchen unb wefimbifchen fßölfetn
faut bie SJiuttet ihrem Kinbe bie ©peifen (»gl. §. 5 1 8 , f)) bei
ben Suttgufen laft fte ben ©dugling, um ihn §u beruhigen, an
einem ©tucfe ©pecf faugen (Sir. 443. VIII. © . 289)) manche
beutfd)« SSduerin flopft ihn mit SJleblflófen, unb bie gute Siafut
hilft ftch burch. b) 33iele SSölferfchaften Wiegen bie Kinber, w d ^
renb anbete oft benachbarte S3ölfer biefe ©ewohnheit nicht haben)
bie SBilben am SJliffouri fchaufeln ben ©dugling in einem Shier*
feile, welches an »iet ©triefen aufgef)dngt ifl (Sir. 4 4 5 .1. © . 187))
bei ben ©anabenfern wirb er, in eine Stbierhaut gefüllt, auf ein
mit 9)iooS gepuffertes S3ret gebunben (S ir. 443. III. © . 1 5 5 ))
bei ben SEungufen muf er wie in einem ßefmfhthle ft'hen, ba bie
mit £eber öber^ogene SBiege in einem fiumpfen SBinfel gebogen ifl
unb eine iTuShöhlung h at, in welche bet Äopf paft (ebb. VIII.
1. Sheil @. 2 9 1 )) bei ben Äalmücfen reitet er in feiner mit § ilj
gefutterten SBiege auf einem SSrete, burch beffen Siinne bie 2(üS=
leerungen abfliefen (ebb. VIII. 2. Shell © . 279)) in 23irginien ifl
bie SDßiege ein einfaches, mit SSaumwolle belegtes SSret, welbheS
Scher jum 2fbfluffe h at, wahrenb anbere Slorbamerifaner bie 2TuSs
leerungen in ©taube »on wurmfïichigem ^ol^e, ober in StooS, welches
fie ben Äinbern gwifcfjen bie S3eine flopfen, auffangett) bie 55raftlianer
aber bie Äinber mit einem höljernen ©patel reinigen, unb bie Äaffetn
fte »on $unben (»gl. §. 533, i) leifen laffen (Sir. 461. © . 48 fgg.).
S5ei ben meifien rohen fBölfern tragt bie SJlutter ben ©dugling auf
bem Slucfen, 5. SS. bei ben fffiilben am SSliffouri fo halb er am
fangt ftch aufrecht ju halten, was gemeiniglich »oe Ablauf beS
erfien SJïonateS ber galt ifl, unb bie SJiuttet legt ihn hier auch bei
mühfamer 2frbeit nicht ab (Sir. 445. I. © . 1 8 7 )) bie Siegerinnen
binben ihn fdjon »ierjehn Sage nadh feiner ©eburt auf ihren 9ÏÓ«
^en (Sir. 442, I. © . 174)) bie SSrajiltanetinnen ttagett thn an
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