ftumpfftnnig würben, aber bteö w ar, wie 9?uff) (Sit. 420. XVII.
© . 1 2 6 ) bemerft, babutd) t>erurfadf)t, bap er gum Sheil aus ©eig
oon alfer ©efeUfdjaft unb wegen eines früheren ©elübbeS, nie eine
Brille gu gebrauchen, oon ber Literatur ftcf? gurücügog. ©reife
bleiben nach ber ©rfaf)rung beffelben Beobachters (ebb. © . 136)
gefünbet unb lebhafter, wenn fte mit jüngeren Leuten umgeben;
folgen Umgang wählte ftd) Ä a n t auSfchlieplicf), unb wenn er früher
an feine greunbfdjaft geglaubt unb gu feiner ©efellfchaft öfters ge=
fagt hatte: lieben Sreunbe, eS giebt feine greunbe! fo 'erfuhr er
fte als ©reis unb lernte ihren SBertf), fo wie ihtB ebütfnip fühlen.
— Snbemb e r ©reis bem gefellfchaftlichen Bereine nicht mehr unmittelbar
gu nüfsen oetmag, fo wirb er bei cultioirten Bolfern oom
ÄriegSbienfle, oon Bormunbfchaften unb oon .befchwerlichen AmtS^
oerrichtungen befreit unb nach Stieberlegung feines Amtes im ©e=
nujfe feines ©ehalteS gelaffen. SBdhrenb er, wie j. B . bei ben
meijlen Orientalen, baS gefellige, namentlich baS Familienleben unb
bie ©KMbegeigungen, bie man ihm wibmet, geniept, gief)t er ft'ch
bei ben «fjinbuS oftmahtS entweber allein ober mit feiner ©attin in
eine einfame ©egenb gutücf, um ben 9lefl feiner Sage ber Anbacht
gu weihen, nachbem er fein Bermogen bem dlteflen ©ohne über*
geben hat (S tr. 481. I. © . 7 1 ). B ei mehreren rohen Bolfern
aber, wo SJluSfelfraft unb ©inneSfchdrfe alles gilt, ifl fein 2ooS
fürchterlich; gleidhwohl tritt bei oerwanbten unb benachbarten BotfS=
flammen baS natürliche menfchliche ©efühl in feiner Feinheit hers
oor. Oiefet ©egenfaf? geigt ft'ch bei ben norbamerifanifdjen SBilben:
mehrere oon ihnen, g. B . bie an ber fjubfonSbai behanbeln ben
©reis oerdchtlich, geben ihm oon Nahrung unb Äleibung gulefct
unb baS ©chlechtefte, unb laffen ihn, wenn er ben $erumgiel)enben
nicht mehr folgen fann, gurüif, bap er oerfchmachtet (Str. 448.
© . 2 2 5 ), ober ber ©ohn giebt ihm aus Btitleib ben SobeSflreidf)
(S tr. 443. III. © . 9 7 ), wie ihn aud) bie Sfchipewaet erfdhlagen
(ebb. © . 1 5 3 ); bagegen bie Ätif)fS ehren ihn unb fuchen fein
geben gu erhalten (ebb. IV. © . 1 8 3 ), unb eben fo fleht er, wenn
er tapfer gewefen w ar, unter ben Söilben am SJtiffouri in hohec
Achtung, unb bie Sugenb nimmt gute gehren oon ihm an (Str. 445.
I. © . 1 7 9 ). — B) O er gweite 3 u g , welcher ft'ch aus ber et*
hohtm Snnertichfeit beS gebenS ergiebt, ifl baS g e h a lte n an
ben Slefultaten beS früheren ©trebenS unb SBirfenS (ogl. §. 588, h );
wo aber im früheren geben nichts BleibenbeS gewonnen worben ifl,
bann fehlt alletbingS auch bem 2flter fein ©ehalt. g) Oer frühere
geiflige ©rwerb erhalt bie gebenbigfeit beS fpdteren Alters. AIS
B o l t a i r e adjtgig 3af)re alt war, oergop er beim Botlefen feiner
Stauerfpiele Shtdnen bet Freube unb Führung. SBemt Ä a n t
übet feinen BtaraSmuS mipmuthig war unb in Klagen auSbradf),
fo fonnte man ihn halb erheitern, wenn man ihn übet ©egenfldnbe
ber g^hPftS ober (Shemie befragte; unb wenige Sage oor feinem
Sobe, wo er bie Sieben überOinge beS gemeinen gebenS nicht mehr
begriff, weifte ihn eine ethnologifdhe Frage aus feiner Betäubung,
fo 'bap er fich lebhaft unb ausführlich übet btefen ©egenflanb et*
fldrte. h) Oie ©genthümlichfeit beS ©reifes ifl, mehr bie allge*
meinen Stefultate als bie ©ngelnheiten feflguhalten. AIS SJtufler
fann ber hmtbertjabtige ©reis gelten, ber gu S t u f h (a. a. £>.
© . 1 2 7 ) freubig fagte, er habe alle Oinge, bie er ootf>er gewupt
hatte, oergeffen, nur nicht feinen ©ott. Glicht barin beflanb S tew =
t o n S ©d)wdd)e', bap er feine Sledjnungen nicf>t mehr oerflanb,
fonbern barin, bap er biefen Berlufl beweinte, mit bet Äenntnip
beS ©efefceS ber ©djwere ftch nicht begnügen wollte unb ftch nicht
an baS jenfeit ber Berechnung Itegenbe UnenbUche t)ielt, fonbern
baS S teinen felbfl für baS fjochfle nahm, i) O a bie Äraft gu
erwerben gefunfen ifl, fo ifl baS Beflteben gu erhalten unb ft'ch beS
(geworbenen gu erfreuen, fomit aber baS 9)rincip ber ©tetigfeit oor*
herrfdhenb. OaS Fortfehreiten beS ©reffeS geht weniger auf neuen
©twetb als auf tiefere Begtünbung beS frühsten; alles ifl bei ihm
mehr feflflehenb, unb inbem er ber ©ewohnheit ihr oolleS Siecht
einrdumt, ftnb alle feine Neigungen unb Begehrungen beflimmter
unb beharrlicher, ©o ifl er benn gegen Steuerungen miptrauifch
unb wirb leicht oerleitet, bie ©ebrechen bet neueren Seit in einem
gu grellen, fo wie bie Borgüge ber alten Seit in einem gu glangem
ben gidjte gu erblichen. C) Söie bie Snnerlid>feit gut Einheit, bie
(ginheit im Btannichfaltigen gut Allgemeinheit führt, fo ifl ber britte
Sug im (5f>arafter beS ©reifes U n i o e r f a l i t a t : er ifl fernftchtig
(§. 5 8 9 , c ) , unb wdhrenb er baS Stahe, Äleine, ©ngetne nicht