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 © .  1 2 6 )  bemerft,  babutd)  t>erurfadf)t,  bap  er  gum  Sheil  aus  ©eig  
 oon  alfer  ©efeUfdjaft  unb  wegen  eines  früheren  ©elübbeS,  nie  eine  
 Brille  gu  gebrauchen,  oon  ber  Literatur  ftcf?  gurücügog.  ©reife  
 bleiben  nach  ber  ©rfaf)rung  beffelben  Beobachters  (ebb.  © .  136)  
 gefünbet  unb  lebhafter,  wenn  fte  mit  jüngeren  Leuten  umgeben;  
 folgen  Umgang  wählte  ftd)  Ä a n t   auSfchlieplicf),  unb wenn  er  früher  
 an  feine  greunbfdjaft  geglaubt  unb  gu  feiner  ©efellfchaft  öfters  ge=  
 fagt  hatte:  lieben  Sreunbe,  eS  giebt  feine  greunbe!  fo  'erfuhr  er  
 fte  als  ©reis  unb  lernte  ihren  SBertf),  fo  wie  ihtB ebütfnip  fühlen.  
 —   Snbemb e r   ©reis  bem  gefellfchaftlichen  Bereine  nicht  mehr  unmittelbar  
 gu  nüfsen  oetmag,  fo  wirb  er  bei  cultioirten  Bolfern  oom  
 ÄriegSbienfle,  oon  Bormunbfchaften  unb  oon  .befchwerlichen  AmtS^  
 oerrichtungen  befreit  unb  nach  Stieberlegung  feines  Amtes  im  ©e=  
 nujfe  feines  ©ehalteS  gelaffen.  SBdhrenb  er,  wie  j.  B .  bei  ben  
 meijlen Orientalen,  baS  gefellige,  namentlich  baS  Familienleben  unb  
 bie  ©KMbegeigungen,  bie  man  ihm  wibmet,  geniept,  gief)t  er  ft'ch  
 bei  ben  «fjinbuS  oftmahtS  entweber  allein  ober  mit  feiner  ©attin  in  
 eine  einfame  ©egenb  gutücf,  um  ben  9lefl  feiner  Sage  ber  Anbacht  
 gu  weihen,  nachbem  er  fein  Bermogen  bem  dlteflen  ©ohne  über*  
 geben  hat  (S tr.  481.  I.  © .  7 1 ).  B ei  mehreren  rohen  Bolfern  
 aber,  wo  SJluSfelfraft  unb  ©inneSfchdrfe  alles  gilt,  ifl  fein  2ooS  
 fürchterlich;  gleidhwohl  tritt  bei  oerwanbten  unb  benachbarten  BotfS=  
 flammen  baS  natürliche  menfchliche  ©efühl  in  feiner  Feinheit  hers  
 oor.  Oiefet ©egenfaf?  geigt  ft'ch  bei  ben  norbamerifanifdjen  SBilben:  
 mehrere  oon  ihnen,  g.  B .  bie  an  ber  fjubfonSbai  behanbeln  ben  
 ©reis  oerdchtlich,  geben  ihm  oon  Nahrung  unb  Äleibung  gulefct  
 unb  baS  ©chlechtefte,  unb  laffen  ihn,  wenn  er  ben  $erumgiel)enben  
 nicht  mehr  folgen  fann,  gurüif,  bap  er  oerfchmachtet  (Str.  448.  
 © .  2 2 5 ),  ober  ber  ©ohn  giebt  ihm  aus  Btitleib  ben  SobeSflreidf)  
 (S tr.  443.  III.  © .  9 7 ),  wie  ihn  aud)  bie  Sfchipewaet  erfdhlagen  
 (ebb.  © .  1 5 3 );  bagegen  bie  Ätif)fS  ehren  ihn  unb  fuchen  fein  
 geben  gu  erhalten  (ebb.  IV.  © .  1 8 3 ),  unb  eben  fo  fleht  er,  wenn  
 er  tapfer  gewefen  w ar,  unter  ben  Söilben  am  SJtiffouri  in  hohec  
 Achtung,  unb  bie Sugenb  nimmt gute  gehren  oon  ihm  an  (Str.  445. 
 I.  © .  1 7 9 ).  —   B)  O er  gweite  3 u g ,  welcher  ft'ch  aus  ber  et* 
 hohtm  Snnertichfeit  beS  gebenS  ergiebt,  ifl  baS  g e h a lte n   an  
 ben  Slefultaten  beS  früheren ©trebenS  unb  SBirfenS  (ogl.  §.  588,  h );  
 wo  aber  im  früheren  geben  nichts  BleibenbeS  gewonnen  worben  ifl,  
 bann  fehlt  alletbingS  auch  bem  2flter  fein  ©ehalt.  g)  Oer  frühere  
 geiflige  ©rwerb  erhalt  bie  gebenbigfeit  beS  fpdteren  Alters.  AIS  
 B o l t a i r e   adjtgig  3af)re  alt  war,  oergop  er  beim  Botlefen  feiner  
 Stauerfpiele  Shtdnen  bet  Freube  unb  Führung.  SBemt  Ä a n t   
 übet  feinen  BtaraSmuS  mipmuthig  war  unb  in  Klagen  auSbradf),  
 fo  fonnte  man  ihn  halb  erheitern,  wenn  man  ihn  übet  ©egenfldnbe  
 ber  g^hPftS  ober  (Shemie  befragte;  unb  wenige  Sage  oor  feinem  
 Sobe,  wo  er  bie  Sieben  überOinge  beS  gemeinen gebenS  nicht mehr  
 begriff,  weifte  ihn  eine  ethnologifdhe  Frage  aus  feiner  Betäubung,  
 fo 'bap  er  fich  lebhaft  unb  ausführlich  übet  btefen  ©egenflanb  et*  
 fldrte.  h)  Oie  ©genthümlichfeit  beS  ©reifes  ifl,  mehr  bie  allge*  
 meinen  Stefultate  als  bie  ©ngelnheiten  feflguhalten.  AIS  SJtufler  
 fann  ber  hmtbertjabtige  ©reis  gelten,  ber  gu  S t u f h  (a.  a.  £>.  
 © .  1 2 7 )  freubig  fagte,  er  habe  alle  Oinge,  bie  er  ootf>er  gewupt  
 hatte,  oergeffen,  nur  nicht  feinen  ©ott.  Glicht  barin  beflanb  S tew  =  
 t o n S   ©d)wdd)e',  bap  er  feine  Sledjnungen  nicf>t  mehr  oerflanb,  
 fonbern  barin,  bap  er  biefen  Berlufl  beweinte,  mit  bet  Äenntnip  
 beS  ©efefceS  ber  ©djwere  ftch  nicht  begnügen  wollte  unb  ftch  nicht  
 an  baS  jenfeit  ber  Berechnung  Itegenbe  UnenbUche  t)ielt,  fonbern  
 baS  S teinen  felbfl  für  baS  fjochfle  nahm,  i)  O a   bie  Äraft  gu  
 erwerben  gefunfen  ifl,  fo  ifl  baS  Beflteben  gu  erhalten  unb  ft'ch  beS  
 (geworbenen  gu  erfreuen,  fomit  aber  baS 9)rincip  ber  ©tetigfeit  oor*  
 herrfdhenb.  OaS  Fortfehreiten  beS  ©reffeS  geht  weniger  auf  neuen  
 ©twetb  als  auf  tiefere  Begtünbung  beS  frühsten;  alles  ifl  bei  ihm  
 mehr  feflflehenb,  unb  inbem  er  ber  ©ewohnheit  ihr  oolleS  Siecht  
 einrdumt,  ftnb  alle  feine  Neigungen  unb  Begehrungen  beflimmter  
 unb  beharrlicher,  ©o  ifl  er  benn  gegen  Steuerungen  miptrauifch  
 unb  wirb  leicht  oerleitet,  bie  ©ebrechen  bet  neueren  Seit  in  einem  
 gu  grellen,  fo  wie  bie  Borgüge  ber  alten  Seit  in  einem  gu  glangem  
 ben  gidjte  gu  erblichen.  C)  Söie  bie  Snnerlid>feit  gut  Einheit,  bie  
 (ginheit  im Btannichfaltigen  gut Allgemeinheit  führt,  fo  ifl  ber  britte  
 Sug  im  (5f>arafter  beS  ©reifes  U n i o e r f a l i t a t :   er  ifl  fernftchtig  
 (§.  5 8 9 ,  c ) ,  unb  wdhrenb  er  baS  Stahe,  Äleine,  ©ngetne  nicht