tm -^errfChaft über bie zurucftretenben nieberen ©eelenfrdfte, bie
mebc Mittel at« Bwed waren: bte ©rfenntnij? ber Slothwenbtgfeit
wirb fejler, «nb bte Innenwelt -bei fortfdfjreitenber gofung üon bet
Aufjenwelt.mdcbtiger, inbem felbjl bte $Probucte be« eigenen geben«
mebt objectiö werben, unb nad) ertofcfjener sprobuctioitdt bie Att=
fcbauung bejfen, wa« man gewieft hat, bie greuben be« SBitfen«
erfe^t. — ©a« geben wirb in feinem Fortfcbreiten immer unab;
hängiger unb felbjljldnbiger. SBie ber ©mbrpo t)om Mutterleibe
erndbrt wirb, ba« btinb burd) bie Mutterliebe Nahrung gewinnt,
bem Jünglinge bie Mittel jur Ortung gegeben werben, ber Mann
biefe felbjl ftdf> erwirbt, unb ber ©rei« non bem früher Geworbenen
5ebrt, fo zeigt ftch überall eine jietige Bunahme ber ©elbflflanbig:
feit unb eine« in ftch felbjl begrunbeten gebend, ©er Änabe wirb
erjogen, ber Jüngling erzieht ftd) felbjl, ber Mann gebraucht bte
erlangten Ärdfte'ju bejlimmten Beeden, «nb bet ©rei« fleht in
bfefen Beeden felbjl nur bie Motioe ju hohler Au«bilbung be«
inneren gebend, ©ie SSerdnberlichfeit nimmt fortwdhrenb ab: ba«
unreife geben geigt ben rafchejlen ©ang, bie gtofjte SBanbelbatfeit
unb Ofeijbarfeit; im Mittelalter nimmt ba« geben ein mittlere«
Sempo an, unb im ©rojtalter gewinnt e« mehr ben ©haraftee ber
©tetigfeit unb SSeha'rclichfeit. — ©a« geben, auf einem geijligen
principe beruhenb, welche« ftd) immer mehr bethatigen will, lojl
ftch fortbauernb non bem SSoben ab, au« welchem e« bt«het feine
Nahrung zog, um in einen größeren 5Btrfung«frei« ju treten. Söte
ber iteim oom ©terjlode, Der ©rnbrpo oont grucfthdlter fcheibet, fo
»erldft ber ©dugling bte Mutter'brujl unb fo winbet ftch ba« jtinb
non ben Ernten ber Mutter; ber Jüngling trennt ftd) non bem
Familienfreife, ber Mann non ben iFugenbgenoffen unb ber ©rei«
non ber bürgerlichen SBelt, a(« bem ©d)aupla|se ber bi«herigen
SBtrffantfeit. — ©a« geben entjleht burch ba« ©intreten be«
^beeilen in enblidhe ©d)rattfett unb wirb in feinem FottfCbteiteit
immer geijlfget unb uninerfeller; alle Metamorphofe bezeichnet ben
Bufanrmenhang be« ©injelnen mit bem ©anjen, fo baft bie S5es
fonberheit, nachbem fte au« bem Allgemeinen gebtlbet worben ifl,
ju immer größerer Allgemeinheit ftch entwicfelt. ©ie einzelnen
©rgane entflehen burd) ba« Allgemeine, ben SSegriff be« ©rgani«;
mu«, au« ber gemeinartigen geibe«majfe, unb negetiren egoijlifch,
bi« fte burd) ihre Functionen in Beziehung zum ©efammtleben
treten; ber otganifChe gerb bitbet ftdh in feiner SSefonberheit au«,
bi« er burch erlangte Beugung«fraft ein ©rgan ber ©attung wirb,
unb bient, wenn er für biefe nid)t mehr zu wirfen nermag, burdh
feinen £öb anberen ©attungen organifdjer SBefen, ober geht burch
bie SSerwefung in ba« Speich ber ©lemente über, ©ie ©eele aber
fchreitet ununterbrochen ootn SSefonbeten zum Umfajfenberen fort,
oom ©emeingefuhle burch ©innenetfentttnifs, SSetjlanb, sphatttafte
unb UrtheilSftaft zur Vernunft; ber ©goi«mu« be« unreifen geben«
wirb immer mehr oerbrdngt burd) bie uniüerfetle Beziehung, unb
inbem bie ©eele im hdChjlen ©etbjlbewuftfepn bie Sbee al« non
bem ©inntidhen unabhängig erfemtt, wirb fte felbjl frei unb eine«
©afepn« nach gofung ber leiblichen SSanbe fähig, ©ie ©ntwicfei
lung geht aber fo oor ftd), bafj ba« unreife geben burch Ahnung
unb Snjlinct in ©inheit mit ber Slatur jlcht, inbem ba« Uniöer;
feile mit bem SSefonberen noch »erfd)molzen ijl; bajj im Mittelalter
burdh ©Cheibung ein ©egenfag zur Slatur ftch entwidelt; im ©cof=
alter aber bei überwtegenber Uniöerfalitdt ba« ©etrennte unter einer
höheren ©inheit aufgenommen unb Friebe mit ber Statut f>ergejlellt
wirb. — e) SBenn man barum ein anbere« geben forbert, weil
fonjl ba« ©afepn be« Menfchen auf ©eben zwedto« fepn würbe,
fo febmaft man bieSlatur, welche feine Ähnlichkeit mit ben Cpiero;
phanten hat, bie bem ©ingeweihten bie ©ntfütlung ihrer Mpjlerien
auf einer hbheren unb immerfort auf einer höheren ©tufe »erfpte=
Chen. SBir haben vielmehr einen Bwed erfannt, ben ba« geben
t»om Anfänge an oerfolgt unb mit bem Sobe wirfltd) erreicht; aber
e« fragt ftch, ob nicht nod) eine oolljtdnbigere, #bhej* ©rreid)ung
beffelben 3wecfe« möglich unb nothwenbig ijl? Überall wirft bie
Statur auf eine funftige ©ntwtcfelung hi«, unb wa« fte bem Meinte
üerheijjt, erfüllt fte reblich; überall auf bie Bufunft htnwirfenb, ruft
fte Ärdfte heroor, bie einjl in oolle SBirffamfeit treten: wa« fte
bem ©mbrpo burch ©ntwicfelung oon SSetbauung« = unb Athmung«;
Organen, oon ©inne« =, S5ewegung«= unb steugungCorganen net1;
fpridjt, oerwirflicht fte tm fpdteren geben, unb bie geijligen -Strafte,
bie in bem Äinbe ftd) regen, ftnben im reifen Alter einen ihnen