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 bet  JDatmblafe  jitt  3d t  bet  ©eburt  langet  etfrfjopft,  fte  felbfl  nidjt  
 mehr  nothanben,  unb  habet  gleich  »on  Anfang  art  eine  2lufriahme  
 dufetet  Stoffe  burd)  animale  Sbdtigfeit  jn t  ©Währung  nothig;  
 fo  roirb  bet  neugebotene  SDlenfd),  nadjbem  et  etwa  fed)S  Stunbert  
 gefcblafen  unb  non  ‘ben  33efcf)Werben  bet  ©eburt  ftd)  erholt  ha9  
 burd)  ben  £)urft  beunruhigt,  unb  bie  9JZuttet  ihterfeitS  f i t   fld)  um  
 biefe  3« t  oom  ©ebdren  fo  weit  erholt,  baff  fte  ihn  anlegen  fann.  
 £)aS  S a u g e n   iffc  abet  bie  niebrigfle  $orm  animaler  ©rndhtungSs  
 weife,  Weiche  an  bie  pflanzliche  (Sinfaugung  grdnjt,  fo  Wie  biefe  
 wiebet  an  bie  hpgtoffopifcbe  ©infaugung  ftd)  anfd)liefjt;  bieS  SSer»  
 hdltnip  geigt  ftd?  norjuglich  bei  ben  Samen  bet  35atrad)iet  unb  ben  
 ju n g en   bet  S5eutelthiere,  inbem  bei  ihnen  bet  SHunb  eine  blofe  
 Säugöffnung  ift,  bie  ununterbrochen  hwt  an  bet  3if$e,  bort  am  
 ©enifte  haftet.  S3ei  bem  neugeborenen  5D?enfcf)en  ift  feine  Äau=  
 bewegung  möglich,  benn  eS  ift  webet  baS  Äiefergelenf  ju  einet  
 frdftigeten  Bewegung  geeignet,  noch  aud)  bet  gahnhohlenranb  gu  
 ftdrferet  med)anifd)ec  ©inwirfung  geeignet;  öberbies  fehlt  in  ben  
 etften  gwei  9J?onaten  bet  Speichel  unb  ift  auch  in  ben  nachften  
 Sttonaten  noih  fparfam,  ba  bie  SRunbfpeichelbrüfen  noch  bunn  unb  
 wenig  entwicfelt  ftnb.  £)ie  Nahrung  fann  alfo  in  bet  9J?unbl)ohle  
 nicht  ju t  SSerbauung  oorbereitet,  fonbern  nur  burebgeleitet  werben,  
 unb  wie  bem  zufolge  dne  biefer  SSorbereitung  nicht  beburfenbe,  naf);  
 tungShaltige  unb  leicht  g«  afftmilirenbe  glüfffgfeit  nön  bet  SJlutter  
 in  oorauS  gebilbet  ift,  fo  ift  auch  auf  Seiten  beS  SduglingeS  bie  
 IStunbhbhle  zu  einem  S au g *   unb  ^DutchgangSwetfzeuge  otganifttf.  
 S ie   ift  nämlich  breit,  abet  wegen  bet  geringen  ©ntwicfelung  beS  
 fndchemm  ©aumenS  furz,  unb  wegen  beS  SfJtangelS  an  Bahnen  
 nichtig;0 bie  Sippen  ftnb  beShalb  oerhdltnifmdfjig  langet  als  fpdter*  
 hin,  unb  baburd)  zum  Umfaffen  bet  SSrufiwatze  befonbetS  geeignet;  
 auch  ift  Bunge,  ©aumenfegelunb  Bopfen  fcfon  bebeutenb  gtofi  unb  
 Züt  Sheilnahme  an  ben  Saugbewegungen  gefd)icft.  SSeint  Saugen  
 fdjliefjen  fleh  bte  Sippen  an  bie  33aft'S  bet  SBatze  a n ,  bie  Bunge  
 aber  umfafjt,  inbem  fte  fich  tinnenformig  auöfjohtt/  bie  SBarze  non  
 unten  her  unb  preft  fte  nach  oben  gegen  ben  ©aurnen.  S n   biefer  
 Stellung  zieht  nun  bet  S äugling  bie  Söatze  in  ben  SDtunb,  als 
 ob  et  fte  nerfchlucfen  wollte  (9tr.  10.  p.  2 6 9 ),  unb  preft  bie €0?ifdf>  
 auS  berfelben  theilS; burd)  S3erb£tnnung  bet  Suft  mittelft  beS  ©in*  
 athmenS,  wie  bie  COtilchpumpe  bie  SOtild)  burd)  Suftoerbunnung  auS  
 bet  S3tild)brufe  zieht/  tl)etl6  burch  eine  non  aufen  nad)  innen  fort*  
 fd)tettenbe  SSewegung  ber  Saugorgane,  weld)e  gleidh  bem  h e lfe n   
 bie  5)?ild)  non  ber  SSaftS  bet  Söarze  gegen  bie  Spi&e-  treibt.  S5eh  
 beS,  Bug  nnb  D rncf,  wirft  gemeinfchaftlich;  inbef  fann,  wie  na=  
 mentlid)  $ ) e t i t   (9tr.  173,  1735.  p.  4 9 )  erwies,  bie  ©inathmung  
 burd)  bte  Bewegung  ber  Saugorgane  erfefst  werben.  2)ie  Sippen  
 bewegen  ftd)  wellenförmig,  ftreid)en  bte 2öatze  non  bet  SSaftS  gegen  
 bie  Spifse  hin  unb  fe|en  ftd)  bann  wiebet  an  bet  SSaftS  an,  wdh*  
 renb  bet  gefchloffene  liefet  bie  SBarze  feft  hdlt;  bie  3ungenfpi|e  
 Zieht  ftd)  bann  non  norne  nach  hinten  unb  pflanzt  fo  ben  £5rucf  
 non  bet  burd)  bie  Sippen  umfd)loffenen  SSaft'd  bet  SSarze  gegen  
 beten  Spifce  wurmformig  fort,  wahtenb  bie Bungenwurzel  bte  9Hild)  
 in  ben  Speiferohrenfopf  treibt.  SSei  einet  ©aumenfpalte  ifl  baö  
 Saugen  fefwet  ober  ganz  unmogtid),  thetld  weil  bie  5ößarze  nicht  
 gegen  bie  ©aumenb,ecfe  gepreft  werben  fann,  tfjeilö  weil  bie  Suft  
 burd)  bie  fftafe  in  bie  SJlunbhohle  tritt,  unb  bähet  beim  ©inathmen  
 fein  luftleeret  Svaum  in  biefer  gebilbet  werben  fann.  —  2)et  
 Säugling  bringt  baS  SSermogen  zu  faugen  mit  auf  bie  2Belt,  ners  
 nollfommnet  ftd)  aber  barin  burch  Übung,  fo  baf  et  allmablig  im=  
 mer  fldrfet  unb  anhaltenbet  ztrf)t 5  gtebt  man  ihm  eine  3^*  lang  
 nut  zu  trinfen,  fo  oerlernt  er  auch  wtrflid)  ba§  S augen  unb  flellt  
 ftd>  bann  fe£)t  ungefchieft  an ,  wenn  ihm  bie  SSrujl  gereicht  wirb.  
 9lut  wenn  bie  S02ild>  feht  reidf)lid>  ift,  laft  et  etwas  baoon  aus  
 bem  SOlunbe  auSfltefen;  fommt  fte  zu  flarf,  fo  bap  er  in  ©efabt  
 ZU  erfliifen  gerath,  fo  laft  er  bie  Sßarze  loS.  ©$  gefd)ieht  ndms  
 lid>  nidjt  burch  feine  2lnftrengungen  allein,  ba^  bie  SJlild)  auSflieft,  
 fonbern  bie  muttetlid)e SSrufl  fommt  ihnen  burd)  harmonifche  Seben§=  
 thdtigfeit  zu  «^ulfe.  Sobalb  bet  Säugling  bie  SfBarze  faft,  ent=  
 fleht  eine  SurgeScenz  bet SD2ild)bröfc,  woburd)  ihre  SD2ild>gdnge  meht  
 auSgebehnt  unb  eröffnet  werben,  unb  eine  ©ongeflion,  burd)  weld)e  
 bie  Secretion  vermehrt  wirb;  fo  fpri^t  bie  SRildh  oft,  wenn  bet  
 Säugling  bie  SBarze  loöldfjt,  bisweilen  auch  ehe  et  zu  faugen  be*  
 ginnt,  in  einem  S trah le  aus.  2)et  menfd)lid)e  Säugling  fann  bie