(§. 5 6 2 , a). a) 25er 2fntt)eU bet « S eele an bet Saugung ift pieU
fdltig nachgewiefen. 25urch eine Weitere, fröhliche Stim m ung wirb
biefe Function belebt; burch S o rg e, © tarn, Surcfyt, Schtecf tritt
fte geldhmt; geizige SSefchdftigung ober anberwejtige ©emuthSbe*
wegung §iel>t baoon ab, unb Die ©eilheit ift oft mehr in Seerheit
beS ÄopfeS, als in SSollheit bet «fjoben gegrütnbet. 25ie SSerdnbe*
tungen, weldbe in ben Beugungsorganen ju 23olljtehung ihrer gyn*
ctionen erforbert werben, ftnb oom SSBtllen unabhängig, werben aber
burch bie SBorftellung ber gunction bejiimmt: fo erregt bie ^ h o «5
tafte bie SurgeScenj (§. 2 7 8 , d ) , oermehtt bie Samenbilbung
(§ .2 4 6 , b), fteigert bie bilbenbe Shdtigfeit ber ©ierjiocfe (§. 45, g),
bringt bie © e t jur Keife (§. 2 9 9 , e), beforbert bie ^Befruchtung
(§. 2 9 6 , d ) , bann felbft ben 25rang beS ©ebarenS hemmen ober
petjldrten (§. 4 8 4 , 1), unb bie Ktitchabfonberung unterbrucfen ober
beforbem, ja aus ber trocfenen SKildhbrufe betoortufen (§. 522,
h bis 1). 33ei einer S tau trat eine Secretion oon SKilch ein, fo oft
fte ein Äinb fdjreien horte, unb eine 2lnbere befam SBehen, weil
fte ftch einbilbete, fcbwanger ju fepn, unb nach ihrer K ennung bie
Beit beS ©ebarenS hecan getönt war (K r. 100. VI. 29 fgg ).
©in merfwurbigeS SSeifpiel ber $Kadht ber ^>hantaftc ergdfjtt
chon (K r. 423. XVI. p. 1 2 5 ): eine S tau oon acht unb oierjtg
fa h re n , welche feit riet bie SKenftruation oetloren h^tt®
unb an erhöhter Senftbilitdt litt, befam, als fte ihrer Tochter bei
einet fehr fdhmerjhaften unb langwierigen ©ntbinbung beiftanb, wehen*
artige Sdhnterjen, einige Stunben barauf einen SSlutfluß aus ben
©enitalien, ber mehrere Sage anhielt, unb nach brei Sagen eine
2Cnfchwellung ber SSrüfte mit Kftldhabfluß. — SSermoge biefeS
pfpdhifdhen 2CntheileS geigt ftdf? auch ber ©influß ber ©ewohnheit f H
noch mächtiger als bei anberen bilbenben Shatigfeiten (§. 24 6 , d ):
bie ^Begattung not ^Beendigung beS 2Bad)SthumeS $$£ eine ftdrtere
©ntwicfelung ber ©enitalien jur $olge, inbem beS SebenS befte
Äraft bahin ftch wenbet, unb wo ber Organismus in unmäßiger
Samenbilbung untergeht, bauert eine fchauberhafte ©eilheit bis jum
SobeSfampfe fort. — b) 25er unmittelbare ©influß ber Beugung
auf bie Seele äußert ftch als © e fd ) le d ) tS tr ie b . 25aß biefer
aber nicht oon bet SKaterialitat ber Organe abhdngig ift, ergiebt
ftch unter anberem auch barauS, baß bei Shieren, bie erft gut Beit
ber beginnenben Pubertät (j. SS. bei Ochfen, bie erft im britten
^ahte) »erfchnitten worben ftnb, ber SSegattungStrieb ftdh entwickelt
unb fortbauert. SBenn hwt bie einmahl genommene Kichtung beS
gebenS ftdh behauptet, fo ruft gewohnlidh ber Buftanb ber ©enita*
lien bie barauf ftch bejiehenben SSorftellungen heroor unb richtet bie
©eele auf ihre §unction. , Bundchft fdheint eS nur bie hoch fte ft'nn*
lidhe Sufi ju fepn, was bie Seele bei biefem Stiebe beftimmt: allein
nicht minber jiatf ift bei ben Shieren ber Stieb jur ©infaat unb
Sßrütung ber ©ier, fo wie jur pflege unb ©rndhrung ber ju n g en ,
unb bei ben SKenfchen ber Stieb ju r ©rjiehung ber Ätnber, unb eS
geht auch heraus heroot, baß ber Beugungstrieb webet auf ftnn*
lidhe Sufi befdhranft, nodh in einem bloß leiblidhen SSerhdltniffe ge*
grunbet ift, fonbem einen tieferen ©runb unb eine allgemeinere SSe*
beutung h<*t. c) 25ie BeugungSfraft unb ihre naturgemäße SBirt*
famfeit erhöht bie S p an n fraft beS © e ifie S . SSei ber ^PubertatS*
entwicfelung jeigt ftdh biefe Steigerung allgemein, bie bei ©aftraten
mangelt; wenn nach 2luSfdbweifungen bie BeugungSfraft gefdhwdcht
ift, fo bemerft man jugleidh Sragheit, Unlufi jur Arbeit, Kiangel
an allem tSntereffe für Oinge, bie nicht junadhft auf bie Sinnlich*
feit ftdh bejiehen, Unoetmogen bie 2lufmerffamfeit ju ftpiren, Un*
tddhtigfeit ju jebem ernfteren ©efchdfte, bann Abnahme beS ©e*
bachtniffeS unb beS SSerftanbeS, enblidh wirflidhen SSlobftnn. 25te
geifiige S p an n fraft geht aber nicht aus ber BeugungSfraft heroor,
fonbem beibe ftnb SSluhten eines Stam m es, bie aber oermoge ihres
polaren SSerhaltniffeS bei naturgemäßer ©ntwicfelung gleichseitig her*
Portreten unb einanber unterflü|en. 25aher fann benn audh ein
antagoniftifcheS SSerhdltnif unter ihnen eintreten: bei polliger Beu*
gungSreife perurfacht ber SKangel an SSefriebigung Srdgheit beS
©eifteS, ©tfebwerung beS ©ebanfenlaufS, Unluft unb SSerbroffenheit,
aber baS ©leichgewidht wirb burdh Samenergießung ober SKenftrua*
tion wieber hergeftellt‘, eine ju ftarfe ©ntwicfelung ber ©enitalien
fann bie Seelenfraft unterbrüefen, wie man benn SSeifpiele hat,
Wo burch 2Cbfchneiben einer ju großen ©litoriS ber SbiotiSmuS ge*
hoben worben ift. S o fann benn audh baS Burficftreten ber leib*
lidhen Beugung unter günfïigen SSerhdltniffen bie geiftige Sebenbigfeit