aud) bie (M en unb bie meiden 9?aubfdugetE)tcrc r felbfl aud) bie
Etuflaceen nur in petten Nachten trad en unb in bunfelen ruhen,
©o ftnb eb unter ben 9Jïenfd)en nicht etwa bte tirf>tfd>euen Albinob,
fonbem mit gefunber ©ehfraft begabte unb burd> große {Beweglid);
feit beb Geifleb aubge^eichnete 3 wbit>ibuen A w ei^e, unabhängig non
Gewohnheit, bab nächtliche SÖSadhen lieben unb urn SDïttternacf>t
ben Gipfel ihrer Sebenbigfeit erreichen,
§. 596, Nehmen wir ©d)lafen unb{£3ad)en in feiner allgemei;
nen {Bebeutung, fo muffen wir baffelbe auch bei ben {Pflanjen am
etfennen, fo gut wir ihnen Sehen nicht abfpredhen fónnen, wie feht
auch baffelbe oom thterifd)en Sehen oetfchieben geartet ifl. 25er
^ f l a n j e n f c h l a f jeigt ftch ») allgemein in einer Umfehrung ber
bilbenben Shdtigfeit. ©tengel unb {Blatter h^ben bie eigenthüm;
liehe gunction, Äohtenfioff aufjunehmen unb ©auerfloff aubjuhaUï
d)en, bolljiehen biefelbe aber nur am S age, in ber Nadf)t hingegen
faugen fie ©auerfloff ein unb flößen Äohlenfaure aub, wie bieö in
ber Söurjel für immer gefdhieht'. fo wirb in ber Stacht ber Gegen;
fa | bon ©tengel unb. 2Bur$et aufgehoben, ober bab SBurjelleben
überwiegend: bie Söurjel aber ifl bab frühere am spffanjenembrpo
(§ . 3 7 6 , g ) , ba bab SEBürjelchen beim keimen ftch früher entï
wicfelt alb bab Änobpdhen, unb bei ben meiflen Nïonofotplebonen
fchon im ©amenforne beutlich aubgebilbet ifl, wdh’renb bab Änobp;
djen noch fehlt, übrigenb aud) SBaffer unb Erbe bie erfle {Bedingung
beb pflanjlichen 25afepnb ifl, wdfwenb Suft unb Sicht nur eine wei;
tere Gntwicfelung h^beifübren; fomit ifl denn' jener ©cf>laf beb
©tengelb eine Sf?ü<ffef)r jum Gmbrponenleben. — 25ie ^parje,
S ie unb .Alfaloiben ftnb Grjeugniffe beb Sageblidjteb/ bie ©duren
bie. ber Nadf)t) mehrere {pflanjen färben beb Nlorgenb ben Safmub
roth, SJiittagb nicht mehrj Bryophyllum calycinum hat beb Nlor;
genb ;einen faueren, Nlittagb gar feinen, Abenbb einen bitteren
Gefd)ma<f (N r. 141, p. 3 9 1 ): bab Nachtleben bet {Pflanje ifl alfo
audh h^rtn bem keimen gleidh, ba bei biefem ©duerung, Ginfaugung
oom ©auerfloff, {Bildung eineb fauerlidhen ©afteb unb Aubfloßung
»on Äohlenfdure erfolgt (§. 3 7 6 , e). b) Jpin unb wieber treten
{Bewegungen auf, 25ie. {Blühten fd)ließen ft<J> beb Nachtb mehr
ober weniger, inbem fte ihre {Blumenblätter fo jufamraenlegen, baß
fte einander becfen, ober fte jufammenfchieben, ober in galten legen,
ober fpiralfbrmig jufammenbrehen (N r. 30. © . 3 9 2 ) , unb biefe
Annäherung ju dem 3uflanbe oor ber Entfaltung ifl ein unoerüemt;
bareb Nüdfdhteiten ju einer früheren Sebenbffufe. 25et ©tengel
oon Nymphaea alba neigt ftch Abenbb inb SBaffer unb jletgt
am Nlorgen wieber aufj bte 3weige non Achyranthes lappacea
beugen ftch beb Nadhtb ju r Erbe 5 bie {Blühtenfltele oieler Gera;
nien, Nanunfeln u. f. w. neigen ftch beb Nachtb; auch noch bte
gruchtfliele oieler {Pflanjen bewegen ftch f° (ebb. © . 3 7 5 ). 25te
{Bewegungen ber {Blatter ftnb befonberb an ben jufammengefehten,
fpmmetrifch georbneten unb gebretten, mit gelenfartigen Anfchwel;
lungen aufft|enben aubgejeichnet5 bie Mimosa pudica ifl Niittagb,
fo weit eb nur möglich tfl, eppanbirt; in ber Abenddämmerung
fchließen ftd) bie {Blättchen, bann ftnfen bie ©tengel, unb fo fd)ret=
tet bie {Bewegung oon oben nach unten fort, inbem fte anfangb
fchneller ifl unb mit furzen Raufen abwechfelt, unb bann ruhiger
unb gleichförmiger wirb, btb um Nlitternacht bie Eontraction ihren
Gipfel erreicht. Aber bie tägliche {Blattbewegung ifl im ^Pflanjen;
reiche aubgebreiteter unb erfchetnt nach -£>enfdhel (ebb. © .3 7 7 fg.)
unter folgenben Sormen. {Bei ben einfachen {Blattern bewegt ftdh
entweber bab ganje {Blatt, inbem eb ftch 5- 33- mit feinem ©tiele
fenft unb feine untere $läd)e nach außen breht, ober nur ber {Blatt;
fliel fammt ber Nlittelrippe unb ben ©eitenrippen, fo baß beide
dpdlften beb {Blatteb über bem {Blattfliele mit ihren oberen flachen
jufammenfdhlageny ober nur ber {Blaftfliel unb bie * Nlittelrippe,
wo benn entweber bet {Btettfliel ftdh aufrichtet unb bab {Blatt an
bie gegenüber flehenben {Blatter ober an {Blühtenfliele ftdh anfd)lteßt,
ober ber {Blattfliel ftdh fenbt unb bab {Blatt abwdrtb an ben ©tamm
ftdh anlegt, ober ber {Blattfliel ftdh aufrichtet, bab {Blatt hingegen
ftch fenft unb mit feiner unteren flache ftch dn ihn anlegt. {Bei
ben jufammengefehten {Blattern befiehl bie erfle §orm in pet; $5e;
wegung beb allgemeinen unb ber partiellen {Blattfliele 5 wenn ftdh
beibe gleichförmig bewegen, fo gefdhieht bieb entweber nad) oben,
fo baß bie {Blatter ftdh fenfrecht flellen, ober bie gegenüber flehen;
ben mit ihren oberem gldchen ftdh sufammenlegen, ober nach unten,
fo baß bie gegenüber flehenben {Blatter mit ihren unteren flachen
III. 2 9