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 BSirkenS  immer  fo  befd>rdn£t,  baf  ec  non  2fnbeten  abhängig  bleibt,  
 unb  feine  Begebungen  bemalten  bähet  auch  im  ®an$en  ben  Gl)a*  
 raffet  beS  2f f f e c t eS .   c)  ©ie  erften  ©emüthSbewegungen  ftnb  
 baber  u n a n g e n e h m e   unb  aufregenbe.  ©ie  beruhen  auf  bem  
 Btangel  einer  angenehmen  unb  bem  ©afepn  einer  lafiigen  Gin*  
 Wirkung,  wogegen  ficb  ber  gebenStrieb  bureb  Steaction,  alfo  bureb  
 bewegenbe  Jtraft  gu  behaupten  ftrebt;  biefe  Bewegungen  ftnb  aber  
 noch  nicht  auf  ein  befiimmteg  $iel  gerichtet,  fonbern  unbeftimmt unb  
 gemeinartig,  nur  2luSbrucf  beS  ©emüthgjuftanbeg,  u n b . befielen  
 oorjuglidE)  in  ©efebrei,  ba  baS  geben  ber  Bruftorgane  überhaupt  in  
 näherer  Be$iehung  ju  ©efühlen  unb  Begebungen  fteht.  ©er Steu*  
 geborene  m uf  alfo  fchreien,  wenn  er  baS  Bebürfnifi  ber  Nahrung  
 fühlt,  ober  wenn  ihn  ein  ©ruef  ober  Unreinlichfeit  ber  $ a u t   be*  
 lafiigt,  ober  wenn  man  ihn  beim  Steinigen,  B ef leiben  u.  f.  w.  
 aus  feiner  ruhigen,  bequemen  Sage  bringt  unb  unangenehm  berührt,  
 ©iefer  nothwenbige  unb  unwiUf übliche  2fuSbruck  beS  BtifjbehagenS  
 ober  beS  ©chmerjeg  ift  bie  einige  felbfithdtige  Steaction  gegen  bie  
 Unbill  ber  2lufjenwelt,  aber  jugleid)  ein  Stuf  nach  $ ü lfe :  ber  2fffect  
 ftnbet  hier  feinen  ßweef,  infofern  bem  ^»ölflofen  eine  Btutter  ge*  
 geben  ift,  beren  Bereitwilligfett  jur  pflege  feinem  Bebürfniffe  ent*  
 fpricht.  d)  Gine  Begehrung,  mit  ©emüthsbewegung  oerbunben,  
 aufert  ftrf>  heftig  ober  leibenfdf>aftlicf>:  fo  jeigt  ber Steugeborene  
 eine  unbegrdn^te  Heftigkeit  in  feinen Begehrungen:  bie  etfie  Sßiebet*  
 lehr  oon  © u rjt,  nachbem  er  ftdf>  ooc  $wei  ©tunben  fatt  getrunfen  
 hat,  bie  fchonenbfte  Behanblung  beim  2lnfleiben  unb  Steinigen  
 bringt  ihn  au f er  ft'dh,  unb  er  fchrett  bann  mit  einer  2fnftrengung,  
 als  ob  ec  in  gebenSgefab  wäre,  wobei  fein  «£>er$  gewaltig  flopft.  
 ©iefe  Heftigkeit  fann  bei  feiner  Berfaffung  nicht  auSbleiben.  Ber*  
 möge  ber  überwiegenben  fenftbeln  Sieceptioitdt  macht  alleg  einen fehc  
 lebhaften  Ginbrucf  auf  feinen  Äorpet;  feine ©eelentf)dtigfeit  tfi  aber  
 mit  ungeteilter  Äraft  nod)  ganj  auf  baS  leibliche  ©afepn  gerichtet,  
 unb  bag  aug  biefem  h^öotgehenbe  unbeftimmte,  bunfele  © efü b   ift  
 überall  unabweiSlidh,  ftürmifdh,  jwtngenb;  ber  Steugeborene  weif  
 nicht,  wag  ihm  fehlt,  ba  er  ftch  oon  ber  2fufjenwelt  nic^t  beutlich  
 unterfcheibet,  ober  nur  bag  Srernbe  gewahrt,  ohne  oon  bemfelben 
 eine  flare  Borftellung  ju  höben,  wirb  alfo  oon  einem  unbeftimmten  
 Gefühle  ber  Unluft  ergriffen j  noch  weniger  erfennt  er  einen  3wecf  
 in  bem,  wag  man  mit  ihm  oornimmt,  oielmehr  fteht  er  barin  nur  
 eine  ©ewalt,  bie  ihm  angethan  wirb,  unb  fchreit  unter  bem  Sfteffet  
 ber  SJtbrberin  nicht  drger,  als  unter  ben  pflegenben  ^anben  ber  
 liebenben  COtutter.  Äein  Shier  ift  nach  ber  Geburt  fo  ungebulbig  
 unb  gebehrbet  ftch  fo  leibenfchafttich  alg  ber Btenfch j  er  allein  ftnbet  
 bie  ©chranfen  feineg  gebeng  fo  uncrtraglid),  weil  ec  mit  
 Äraft  begabt  unb  jur  Freiheit  berufen  ift;  e)  2fllmdhlig  mafjigt  
 ftch  bie  $eftig feit;  bie  Biafjigung  kommt  aber  burch  bie  Grfennt*  
 nifj  ber  nothwenbigen  ©chranfen,  weldhe  felbft  eine  Frucht  ber  Gr*  
 fahrung  ift.  Gr  h<*t  erfahren,  bafj  bei  feinem  ©efebrei  nach  Stah*  
 rung  bie Btuttec  ihn  aufnimmt,  ihn  auf  ben  ©dhoof  legt  unb  ihm  
 bie  B ru ft  bietet;  ba  ihm 'n u n   immer Hülfe  geworben  ift,  aber  erft  
 nach  einer  gewiffen  SBeite,  fo  oertraut  er  auch  ferner  barauf:  in*  
 bem  ihm  eine  2Thnung  oon  ben  © c h r a n f e n   b e r   S e i t   oorfebwebt,  
 unb  er  anfangt,  ihrem  ©efefce  ftdh  ju   unterwerfen,  oerlangt  er  nicht  
 mehr  augenblickliche  2fbhülfe  feineg  Bebürfniffeg,  fonbern  ftnbet  ftch  
 febon  beruhigt,  wenn  man  ihn  oon  feinem  gager  nimmt,  ba  er  
 w eif,  bafj  bieg  bie  Borbereitung  ju  ber  ihm  ju  gewabenben  Hülfe  
 ift.  f)  Sßenn  fpdterhin  mit beftimmten Borftellungen  auch  beftimmte  
 Begehrungen  erwachen,  fo  oerlangt  er  bie ihm wohlgefälligen ©inge,  
 weldhe  ec  erblickt,  mit  gebhaftigfeit,  jebodh  nicht  mit  folcher  heftig*  
 feit,  ba  bag  Bebürfnifj  eineg  ©inneggegenftanbeS  an  ftch  «tcht  fo  
 gebieterifdh  ift  alg  bag  leibliche  Bebürfnifj,  auch  btirdh  bie  beutlicfje*  
 ren  Borftellungen  bie  ©eele  febon  etwas  m eh rS tu b   gewonnen  h<*t;  
 zugleich  werben  bie  r ä um l i c h e n   © c h r a n f e n   bem  ©duglinge  balb  
 fühlbar,  wenn  er  baS  Seme  nicht  ju  erreichen  oermag.  g)  ^>iec  
 madht  er  aber  halb  bie  Gtfahrung,  bafj  man,  bienftfertig  auf  feine  
 Söünfche  laufdhenb,  ihn  bahin  bringt,  wo  er  ju   fepn  begehrt,  ober  
 ihm  baS  giebt,  wag  er  ju  haben  oerlangt,  unb  fo  erfennt  er  bie  
 «fjerrfchaft  feines  SBillenS  über  bie  ©chranfen  beS  StaumeS  unb  
 oetfehafft  ftch  burdh  ©efdhrei  baSjenige,  woju  ihm  feine  ©lieber  nicht  
 oerhelfen  fonnen.  Snbef  erreicht  er  ben  3eitpunct,  wo  et 
 eine  hohece  © eb an fe,  als  bie  oon  3 « t  unb  Staunt,  erfennen  foll.  
 ,3mbem  man  ihm  baS,  wag  ihm  frommt,  ohne  $ a ft  freunblidh  ge*