jeit, w eites in bem polaren SSerhdltniffe pnfchen Beugung unb
gettbilbung (§. 563. a, b) begrünbet ift. c) 9Bte bet M ann butd)
bie reichlichere gettbilbung einigetmaafen bern weiblichen @hatafter
(§. 1 8 1 .) ftd) nähert, fo wirb bei bem SSeibe bie 3<utf)eit butd)
eine an Mdnnlid)feit granjenbe Derbheit vetbcdngt; bet weibliche
9tei$' unb bie ©eganj beS MuchfeS verliert ftd), unb neben bem
butd) feine Menftruation unterbrochenen Söohlbeftttben gewinnt p=
gleid) bet <If>arafter an gefiigfeit unb 33eftimmtheit; an Äinn unb
Sippe fprofjt ein furjer, weicher, farblofet glaurn hervor, pweilen
m it einzeln ftehenben, tangeren unb fieifeteni paaren vermifdht; bie
(Stimme vertiert an $ 6 ^ , 9feinbeit unb ©efdhmeibigfeit; auch jei=
gen ftcb b ^ unb triebet bie männlichen Neigungen p reichlicherer,
frdftigerer unb auSgefuchterer 9taf)rung, fo wie p geifligen ©es
tranfen.- ©tdrfer treten biefe Büge bei folcfjen grauen auf, bie
unfruchtbar geblieben ftnb, ober beren gruchtbarfeit p früh gehemmt
worben ift, mit einem SQ3orte, wo ftd) bie BeugungSfraft nicht völlig
erfchopft b<*t. Diefe Annahme eines männlichen SppuS geigt ftd)
audh bei weiblichen S te te n im T heten 2ftter, jw at nicht in ber
Siegel, aber bod) hduftg, befonberS unter ben Sdugetf)iereü bei
SBieberfauern, unb unter ben SSogeln bei ben hühnerartigen, wo*
von M U b u n g e n (9tr. 200. 1797, © . 6 0 ), ^ o m e (9tr. 165.
III. p. 329 sq.), Ä ob (Ult. 56. p. 13 bis 1 8 ), unb ©e o f f t o t )
(fftr. 196. X IV . © . 113 fgg.) SSeifpiete beobachtet unb gefammelt
haben, ©ie bezieht ftd) aber erftlid) auf ben peripfjerifctjen Sheil
ber Beugungsorgane: ber ©leitet wirb bei Hühnern burd) SBetenge*
rung unb Bufammenphung ben Samenleitern dhnlidh (9 tr.4 3 . p. 42);
jweitenS auf «£>aare unb ©eftebet: weibliche ©iraffen befamen im
2£lter bie männliche garbe ber $ a a re , ^Pfetbe bie männliche Mahne,
gafane ben ©lanj unb bie Sebhaftigfeit ber garben, ©tten bie
frummen ©chwanjfebetn beS Männchens; briftenS auf h (unartige
unb anbere peripherifche ©ebilbe: weibliche ^irfd)e unb Siehe bes
famen ein ©eweih (9tr. 200. 1794. © . 2 ) , «£>ül)net befamen
©poren, Äamme unb Äehttappen. S3ei biefem männlichen $abituS
Zeigten ftd) auch männliche Stiebe: Jpütymt frag en wie junge «fjdfme
(9ir. 56. p. 1 3 ), unb wenn fte noch pweiten ©er legten, fo frafen
fte biefelben ($Jit. 115. III. © . 3 0 0 ) ; ©tten unb gafane traten
anbere SBeibdhen. ©olche $ ü h n et würben audh t>cw Jp&f)nen für
^idhne gehalten unb gleich biefen verfolgt, wie © o j e (9 ir. 187.
XIV. © . 2 0 ) beobachtete. — Diefe ©rfdjeinungen lehren uns,
baf baS weiblidhe Seben in feiner früheren Beit butd) bie votherr*
fchenbe Beziehung auf Beugung gehinbert worben w ar, feine fgnbts
vibualitdt in voller Äraft p entwicfeln, unb namentlich in bem
^Jeripherifchen, als bem SSegrdnjenben unb Snbtvibualiftrten auSps
fpredhen. d) M it bem Übergange in baS ©rofalter tritt aber auch
in ber menfd)liehen ©eele eine ftdrfere Ütegung ber ^jnbivibualitdt
hervor, bie in ber vermehrten 9taf)tungSluft ( a ) unb gettbilbung
(b ) fpmbolifdh angebeutet ift. Die greube an bem Schaffen unb
Söirfen felbft, welche bem jeugungSfrdftigen Mittelalter eigenthums
lidh w ar, wirb getrübt burd) baS Streben nad) Siefultaten ber
9Birffamfeit, als befiimmten Shatfadhen; eS ift $ e rb ft, unb man
will ernten, will bie gtachte früherer Ufr.firengung fdjmeifen unb
im fpdteren 2flter bavon jehren. ©o wirb audh ber, 6ei weldhem
baS geben mehr nadh innen gewenbet ift, in biefer $)eriobe von ben
irbifdhen Dämonen befehligen: eS ift bie Beit, wo ber M an n eine
begrünbete TCnerfennung unb Macht aud) im Tfuferen verlangt unb
an SSeftfs, ©nfluj;, Auszeichnung vorzüglich greube h o t; wo ber
weiblidhe ^ )u | nid)t auf gefchmacfvolle gormen ftd) befd)ranft, fons
bern foftbare Stoffe unb Juwelen p $ ü tfe nimmt. AIS After=
gebilbe treten bann hier Habgier, ^errfchfudht unb SJangftolj her*
vor. e) Söie bie £eid)tigfeit unb ©rajie bet dufjeren SSewegungen
ftd) verminbert, ober felbfi burdh einige ©chwerfdlligfeit unb Unbes
holfenheit verbrdngt wirb, unb wie bie ©liebmaafen unfähig werben,
gertigfeiten, bie ihnen bisher fremb waten, ftd) p erwerben, fo
verliert baS ©emüth bie gügfamfeit für ungewohnte SSerhdltniffe,
unb bet .©eijt bie ©efdjmeibigfeit, in neue 2Cnftd)ten einpgehen
ober in fremben gadhern ftdh p verfuchen. ©S ift ber Beitraum
ber ©tabilitdt, unb als Auswuchs berfelben ift ihm bie ^ntoleranj
gegen frembe Meinungen unb S itte n , fo wie bie 5BerfolgungSfud)t
vorzüglich *>9^- glugfraft ber ^)hantafte wirb burdh baS ®e*
Wicht ber berben Maffe befchtdnft; bie ^)oefte gebeiht nicht mehr
in bem fett geworbenen SSoben, unb ber ©efang verftummt in ber
rauheren, ungefchmeibigeren Äef)(e. ^ a tte bie geiftige Äraft im