fadjer unb befchtdnfter, allmdhlig ga(>tceid)er, mgnnichfaltiger unb
pfammengefe&ter »erben. A) guerfl ifl ber Säugling fiumpfftnnig
unb burd) nid)tS p erfreuen} erfl burd) unangenehme ©inbtücfe
m uf er geweift »erben. S n ben erfien Söochen hat er nur leib?
liehe SSebürfniffe: 9fal;rung, SBdrme, ein »eidt>eö Säger unb Otuhes
gegen altes 2lnbere ifl er gleichgültig, unb felbfl bie SSefciebigung
jener SSebürfniffe »erfefct ihn nicht fo»ohl in eine freubige Aufregung,
als in eine behagliche Ciuhe, »eiche ftd) aber nicht lange »ot bem
©nbe beS erfien QRonateS in feinem @efid)te beutlidjer auSbrücft.
B) S n ber folgenben ^)etiobe erweitert ftch fein ©ebiet: er ftnbet
SBohlgefallen am S i n n l i c h e n , inbem bie ©inbtücfe auf bie S in nesorgane
SSebeutung für ihn gewinnen, aber nur in fortfd)teitenber
©ntwicfelung. a) Bucrfl hat er nur S in n für baS, was baS ©e?
meingefühl ber Sinnesorgane a n g e n e h m erregt. S o wirb er fd)on
p ©nbe beS erfien SRonateS aufmerrfam auf Dinge, bie nicht p
feinem leiblichen SSefiehen gehören, wenn fte leud)tenb, glanjenb,
farbig, namentlich hellfarbig, gelb ober roth ftnb; feine 2lufntetf?
famfeit wirb im ^weiten SRonate reger, unb fein SSlicf ruht bann
fchon langet auf folchen ©egenfidnben, aber bie gotmen ftnb ihm
noch gleichgültig, ©ine 3 eit lang fann ec burd) ben Schall nur
geflort unb erfchrecft werben} bann ftnbet er SBohlgefallen am
.Klange unb an fanften Sonen, befonbetS SRolltdnen. b) Demnachfi
»erben ihm wedjfelnbe, muntere SSewegungen i n t e r e f f a n t . S ein
33licf ruht am' erften auf bewegten ©egenfidnben, unb er lächelt
fd)on im ^weiten unb britten SRonate,, wenn man »ot ihm hüpft/
fpringt, ftch ihtn fchnell nähert unb »ieber entfernt, bie SSRienen
»edjfelt, mit ihm tan jt u. f. » . ©r gewinnt Sbtereffe an allem
Sebenbigen unb an bem 9Bed)fet ber ft'nnlidjen ©inbtücfe, unb inbem
baffelbe wdchfl, auf ert er im .»letten unb fünften SRonate feine Sufi
baran burd) Kreifchen unb S an d ten . D a s erfie S piel aber, wel*
d)eS ihn erfreut, befteht batin, baf man ftcf> »ot ihm üerfteeft unb
ihn bann burd) $er»ortreten überrafd)t, auf ihn wie brohenb loS*
geht unb enblidj angenehm fi|elnb berührt tc., fur$, eine Span?
nung ber S eele, bie ftd) hatmonifd) auflofi, ein fchetnbaret ©tnfi,
welcher in Sachen jerfiieft. S o tritt bie gteube ins Sehen, wenn
nicht baS ©emeingefühl mehr allein fonbern burd) bie Sin«
nenthdtigfeit ein freier SSerfeht beS Stmeren mit ber 2fufenwelt ein*
geleitet ifl, benn baS gelbliche war p arm, um fte weefen p fon?
nen. ©leichjeitig mit bem Sauchjen ber greube tritt aber aud) baS
Sßeinen als 2luSbtucf ber SSetrübnif,. ober auch beS >3orneS auf.
2lllmdhlig wirb ihm bie S3efd)dftigung ber S inne SSebürfnif, be?
fonberS »om fünften SRonate an: er wirb ftnnenbutfi ig, »erlangt
S to ff ft&c fein inneres geben, welches, ber eigenen gulle noch er?
mangelnb, »on aufen angeregt unb mit SRatetial für bie SSorffeU
lungen »erfehen »erben muf. ©S ifl ber erfie Keim ber SCBifbe?
gier: greube an ©rfenntnif beffen, »aS in feiner näheren 33epf)ung
p ihm fleht, bloß infofern eS feine inneren Kräfte in Shatigfeit
»erfefct. S o halt et ftd) gern am $enfier auf, freut ftd), wenn
er auf bie S tra fe ober fonfl inS greie gebracht wirb, unb »erlangt
batnad)} et wirb tytx, wenn er p » o t fd)tie, beruhigt, inbem eine
9Rannid)fa(tigfeit »on ©egenfidnben auf feine S inne wirft. SüRangelt
eS an einem SBechfel ber SinneSeinbtücfe, fo dufert er Sangeweile
burdh Unruhe unb Schreien; eine fleine SSerdnberung in feinen Um?
gehungert flellt ihn »ieber pfeieben. c) SSalb übt bie © ew o h n ?
h e t t ihre ^»errfdjaft, unb mit foldjer ©ewohnung beginnt bie ©r?
jiehung. D a s ©efefc ber ©ewohnung ifl baS ©efe| beS S3ehartenS
unb halt bähet ber S5efd)dftigungSlufl baS ©egengewicht, baf fte
bie .Kräfte ntd)t in ewigem 5Bed)fel jecfplittert. Die ©ewohnheit
ifl ein ©ebadjtnif beS ©efühleS} ber Säugling gewinnt baS lieb,
»aS er fchon fennt, ifl ihm befeeunbet unb fühlt ftch babei bebag?
lid)} mag ihn bet SBechfel unb bie SRannicffaltigfett ber ©egen?
flanbe ergo|en, er muf bie ©ewohnheit p m Stüfcpuncte haben.
S o ifl er gern auf ber S tra fe , wo frembe 2Renfd)en »orübergehen,
aber nur auf ben 2lrmen ber SDBdrterin} er liebt eS, baf SRenfchen
mit ihm fpielen, aber rneifl nur folche, bie er fefon fennt. 2ßa$
ihm anfangs Idflig w ar, wirb ihm nach unb nach erträglich, unb
WaS ihn p e rfl nur angenehm berührte, wirb ihm mit ber Bett 25e?
bürfnif: fo gewohnt er ftd) baran, gemafefen unb angefleibet p
Werben, unb will p m Schlafen gefchaufelt ober burd) ein SBiegen?
lieb eingelullt werben. C) ©nblid) erwachen in ihm f t tt l id t ) e ©e*
fühlt in SSe^iehung p anbeten SÜRenfdjen, unb bie ©runblage ba»on
ifl ein ©efühl, welches ihn urfprünglidh p feines ©(eichen hmsieht.
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