4 6 2 Neunt es 23 u cf>.
Schlafe ganj auf, unb, baa SSebütfnifj bea 2fuawurfea, fo tute an=
betet 3lualeerungen, macht ftch ecft nach bem ©machen ganj be-
metllid). S a a SBefcntttd>e abet ift, bafs bie Stnneatühtungen tfo=
titt bleiben urtb leine rollfidnbige fPerception bet 2Bitllid)leit geben.
—. 1)) 83ei ben -SBogeln ftnb medhanifche SSotri^tungen, rermoge
beten fte ft^enb obet fie(>ent> fdjlafen lonnen: bet benen, w>elcJ>e auf
Zweigen ftfcen, hat bet fdjlanfe Schenlelntuaiel eine lange gledhfe,
welche übet bie Äntefcfyetbe weggeft unb ftdf> mit ben gledhfen bet
gehenbeuger retbinbet, bei bet SSeugung bea Untetfdhenleia atfo
angejogen wirb unb bte gelten gebogen erhalt, fo bafj biefe ben
gtueig feft umllammett halten; bei ben ftehenb fdhlafenben S um pf;
uogein abet ift am itn ie ; unb guftwutjelgelenle ein ron S u n t e t i l
(fRt. 180. II. p. 4 ) befdhtiebener SDtechaniamua, ähnlich bet gebet
an einem ©inlegemeffet, welche baa SJteffet offen, obet bie itlinge
mit bem d£>efte in einet~£inie ermatt, namentlich eine SSettiefung
am dufteten Knorren bea Schenlelbeinea, in weichet bet $opf bea
Sßabenbeinea ju liegen lommt. Snbeffen ift bei tiefen SSotridhtun;
gen immet nod) 2Äuafelthdtigleit n6tf)ig, um baa ©leichgewibht p
galten. Überhaupt ftnben wir im Schlafe eine übetttriegenbe Sf)d;
tigleit bet SSeuge; unb Schlieftmualeln, ala bet ifolitenben unb
wdhtenb bea gtudjtlebena übetwiegenben SDtualetn: bie 2lugen ftnb
nid)t butd) blofte ©rfdhtaffung bea oberen 3lugenliebmuafeia, fonbern
butd) lebenbige Shdtigleit bea 2Tugenliebfcf)liefeta gefd)loffen, benn
bei Seichuamen ftnb fte halb offen? butd) bie Shdtigleit bet SSeuge;
mualeln lugeln ftch bie g&iete mehr obet weniger jufamnten, unb
fo ift aud^ bie Sage bea fd)£afenben Sftenfdhen nicht wie beim Seid);
name, wo bloß baa ©efe§ bet Schwere beftimmt, fonbetn fo, bafj
immer meutere SDtualeln nod) wirlen muffen. 25iawei£en ertt>adt>t
baa Seben in ben S tredm uafeln: fte fudften ftd) mit ben S5euge;
mualeln in ©leidhgewid)t ju fefcen unb neunfachen Sttedungen
obet Stbfie, voelcfje unter einem plötzlichen gufammenfahten auf;
tueden, bei fiatlet ©rmübung, biaweilen fdfon beim ©infdhlafen ein;
treten, unb bei entjünb£id)em guftanbe bet ©elenle, namentlich bei
gtd)tifdE)en unb rheumatifdhen SSefdhwetben heftige Schmerjen »er*
utfadhen. 2iuj?erfi feiten liegt man fetnet beim ©machen noch fo
wie beim ©infd)lafen: auch trn ruhigften «Schlafe anbett man non
23om U m l ä u f e b e ê S e b e n ê . 463
geit ju geit feine Sage, trenn fte butd) ©tmüben bet M ualeln,
welche babei thdtig traten , luftig tritb ; fo bedt man ftd) auch ju,
trenn man ftdh entbloftt h at/ unb ftiett, ohne ju ettradhen, unb
gieht ftdh 1)011 ftemben itorpetn, mit benen man in SSetühtung
lommt, jurüd. ©nblidh lonnen auch ro t bem ©infdhlafen begon;
nene SSetregungen fottgefefct werben: bei etmubenben SJiatfdhen
fd)lafen Sotbaten oft im ©eben unb tradhen auf, trenn ipalt ge;
macht wirb j ©ciger in Sotffchenlen fptelen biatreilen im Schlafe,
c) S ie fottbauernbe Seelenthdtigleit aufett ftdh ala S r a u m . 25ei
manchen S a u g e tie re n ift ea getrif / baf fte biatreilen träumen
(§. 6 0 1 , c)j bei bet fttmpfen Seelenthdtigleit bet niebeten S ie te
aber fdft ftdh lein Summen rermuthen. ©a giebt leinen S02en=
fdhen, bet ftdh nid)t erinnerte, gettdumt ju h°^en, unb ea tra t
unrichtig^ trenn man biea ron S e f f t n g behauptete (3ïr. 102. II.
S . 2 8 2 ). S b abet bet SJienfd) immet träum t, ift nicht getrifj.
^pduft'g h°tt man einen Schlafenben im Staunte fptedhen, bet nach
bem ©machen nicht baa SÄinbefte baron treifs; bet S äugling
träumt fdhon, aber erft um baa ftebente S a h t fangt baa Äinb an,
ron feinen Staunten ju etjdhlen, ba fte früher rotübetgehen, ohne
eine S p u t ju hintetlaffen: alfo ftnb Stdume ohne ©tinnetung mog*
lieh, unb bet Swänget bet ©tinnetung ift lein S3etreia, baf? man
nidht gettdumt hat. 2Benn man abet behauptet, baf in jebem
Sdhlafe gettdumt w itb, treil bie SBitlfamleit bet Seele nte auf;
hóren lonne (Clit. 40 9 . M. S . 183 fgg.), fo muffen mit bebenlen,
baf bie Seelenthdtigleit eine Slufsetung bea Sebena ift, unb bie
Seelenltaft auch untet anbeten gotmen triefen lan n , trte w it fte
benn bem ©mbtpo nidht abfptecben lonnen, ungeachtet fte nod)
nidht in ihrer eigentümlichen, reinen gotm thdtig ift; unb wie
bie ©lemente bea S taum ea, bie Sdhlummetbilbet, nur biaweilen
erfd)einen, fo bónnen wit aud) bie SDWglidhleit bea traumlofen
Sdhlafea nidht getabeju leugnen. Übtigena ftnb bie Stdum e not;
male ©tfdheinungen unb bei rolllommenet ©efunbheit gerabe am
lldtften. SSefonbeta Hat ftnb fte bei Sftenfdhen, beten ©eift übet;
haupt an Klarheit gewohnt, unb ju geiten, wo baa geiftige Seben
fe£)t rege ift. S e t SÄorgenttdume erinnert man ftdh. gewöhnlich am
beutlidhfien, abet ba6 Sdhlafteben obet bet S'chlafwanbel jeigt ftd)