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 feine  Äemttniffe,  finbct  ftd   in  bet  5Belt  mehr  jucedf)t,  unb  ba  eS  
 hierin  mehr  b u rd   bie  Sprache  als  burd  unmittelbare  ftnnlicfje  2fn=  
 fdauung  empfangt,  fo  wirb  eS  non  ber  Änedtfd)aft  ber  Sinne  
 einigermaajjen  befreit  unb  burcf)  bie  ©emeinfdaft  mit  benfenben  
 «Befen  mehr  in  fein  SnnereS  geführt,  b)  S a S   © e b d d t n i f j   wirb  
 burd)  bie  Spradje  unterftü|t,  inbem  mit  bem  «Borte  baS  fBilb  eine  
 beftimmte  unb  barum  t>etl)arr(id)e  ©eftalt  gewinnt.  Anfangs  ift  
 eS  ein  blofjeS  SBiebererfennen,  ober  baS  33ewufjtfepn,  bajj  berfelbe  
 ©inbrud  fdjon  fr&t)cr  S ta tt  gefunben  hat;  fpäter  wirb,  bie  frühere  
 «Borftellung  burd)  verwanbte  bjecöorgerufen.  S o   nimmt  baS  ©e=  
 bddjtnip  mit  ber  Sebhaftigfeit  unb  Älartjeit  ber  33orfielIungen,  fo  
 wie  mit  bem  2fuffaffcn  beS  SSerhdltniffeS  ber  S inge  zu;  gerabe  bie  
 SSorftellmtg  biefeS  SBerhättniffeS  im  ©ebanfen  ift  baS  33anb,  wel*  
 deS  bie  SSilber  an  bie  Seele  fnüpft.  3m   ©anjen  oergift  baS  
 ^inb  leid)t,  bod)  einige  ©inbrüde  bleiben  lebenSldnglid).  c)  SD2it  
 vermehrter  SShdtigfeit  wirb  aud)  ber  93 er ft a n b  mehr  felbftftdnbig  
 unb  bringt  Srbnung  unb  ßufammenhang  in  bie  93orftellungen.  ©r  
 fteigt  burd)  Abftraction  vom  ©injelnen  zum  Allgemeinen  auf,  aber  
 bleibt  mehr  beim  Sinnlichen  unb  SBirfliden  fiehen;  fo  fafjt  baS  
 Äinb  im  vierten  unb  fünften  3 <dr*  SSegriffe  von  ben  3 «t)len,  aber  
 blof  infofern  eS  fie  an  Sbjecte  fnupft.  S ie   «Kad)t  ber  ^Begriffe  
 verfünbet  ftd   fd)on  barin,  baf  baS  Äinb,  ef>e  eS  jur  Untecfdei*  
 bung  beS  ©injelnen  von  ber  ©attung  gelangt,  bie  ©igenwortet  als  
 Kennwörter  überhaupt  gebraucht  unb  z.  33.  ben  Kamen  beS  $auS*  
 hunbeS  auf  alle  «fjunbe  übertragt,  -ä»  SSewunbernSwürbig  ift  baS  
 gortfdreiten  im  93erftef>en  ber  Sprache  unb  in  ber Aneignung  ihres  
 «BortfdafceS;  ja  wir  mod)ten  fagen,  bafj  felbft  ein  auSgebilbeter  
 «Berfianb  jiemlid)  eben  fo  lange  zubringen  müfite,  um  eine  ganz  
 frembe  Sprache  aus  bem  blofkn  Umgänge  §u  erlernen,  als  baS  
 Äinb  nottjig  h a t,  um  bie  «Kutterfprade  unb  mit  ihr  bie  Sprach*  
 überhaupt  $u  feinem  ©igenthume  ju  machen.  S arin ,  baff  man  ihm  
 ftchtbare  ©egenftanbe  geigt  unb  gugleicf)  nennt,  befteht  bec  erfte  
 Sprachunterricht:  aber  eS  lernt  viele  ©egenftanbe  nach  ihren  Ka*  
 men  fennen,  ohne  bafj  man  ftd)  bemüht  h at,  fte  ihm  fenntlid)  ju  
 machen.  SBertn  eS  bann  bei  Einern  Saute  bie  ftnnlich*  *£anblung,; 
 bie  ftchtbare  «Bewegung,  bie  man  babei  vornimmt,  j.  33.  nehmen,  
 geben,  gehen,  verfiehen  lernt,  fo  fe |t  bieS  fdjon  einige  Abftraction  
 voraus,  nämlich  bie  Unterfcheibung  ber  SSerdnberung  von  bec  <Sub*  
 ftanj,  an  welcher  bie  SSeranberung  vor  ftd)  geht.  Klan  begleitet  
 bann  bie  SBorte  mit  ©ebehrben,  unb  fo  verfteht  baS  Äinb  juerft  
 ben fubjectiven AuSbrud  (fchon,  gut  u.  f.  w .),  ober  lernt  bie  «Borte  
 für  bie  ©igenfehaften  ber  Singe  nad)  ben  ©mpftnbungen,  bie  fte  
 in  unS  hetvorbringen,  fennen,  inbem  ftd)  feine  Seele  burd)  fpm*  
 pathetifche  ^>h««taffe  in  ben  burd)  bie  ©ebehrbe  auSgebcüdten  3u*  
 ftanb  verfefct,  biefen  3uftanb  auS  bec  ©igenfehaft  beS  ©egenftanbeS  
 herleitet  unb  ben  babei  gehörten  Saut  für  ben  AuSbrud  biefer  ©U  
 genfehaft  nimmt;  werben  ihm  bann  objective  ©igenfehaften  als  grof,  
 flein,  weit,  nahe,  burd)  ©ebehrben  ft'nnlid)  bargeftellt  unb  zugleich  
 genannt,  fo  gelangt  eS  burd) Abftraction,  burd)  Schetbung  beS  ^ra*  
 bicatS  von  ber  S u b ftan j  zum  23erftdnbniffe.  S od)  werben  in  ber  
 $£hat  nur  wenige  von  folchen  «Bottent  auf  biefe  «Beife  wirflich  ge*  
 lehrt,  unb  bie  meiften  erlernt  bgS  Äinb  von  felbft.  Aber  eS  lernt  
 auch  bie  SBorte,  beren  SSebeutung  nicht  unmittelbar  fïnnlid)  barge*  
 flellt,  fonbern  nur  burd)  «Begriffe  aufgefaft  werben  fann,  von  wel*  
 den  ftd)  alfo  nur  eine  ©rfldrung  burd)  SBorte,  welche  SSegriffe  be*  
 jeichnen,  geben  ld§t.  S o   lernt  eS  nad)  unb  nad)  ohne  eigentliche  
 Anleitung  allgemeine  SSegriffe,  j.  «8.  S in g ,  Sepn,  auSbrüden;  ben  
 KumeruS  ober  bie  Unterfcheibung  beS  einen  von  mehreren,  nament*  
 lid),  ob  eS  ftd)  felbft  mit  Anberen  zugleid,  ober  ben  Anberen  mit  
 einem  S ritten   jufammen  benft,  bezeichnen;  bie  verdnberlichen  23er*  
 hdltniffe  unb  SSejiehungen  burd)  bie  verfdiebenen  ©afuS,  «KoboS  
 unb  Tempora  befiimmen  u.  f.  w.  ©rft  nach  längerer  23efannt* 
 fdaft  mit  bem  Körnen  fann  eS  mit  bem  feine Stelle  vertretenben 
 Pronomen  befannt  werben,  unb  eS ift  ganz  natürlich,  bafj  baS 
 Äinb  juerft  jebeS  Subject,  von  weldjem  eS  etwas  auSfagen  will,  
 mit  feinem  eigenen  Kamen  bezeichnet  unb  eeft  fpat  für  baffelbe  
 becfchiebene  fBezeidnungen  gebraudt,  je  nadbem  biefeS  eS  (baS 
 Spredenbe)  felbft  ift,  ober  baSjenige,  gu  weldem  eS  fp rid t,  ober  
 ein  britteS.  S a ra u S ,  baff  eS  ft’d   in  ben  erflen  brei  fah ren   n a d   
 feinem  ©igennamen  bezeidnet  unb  von  ftd)  in  ber  britten  ^)erfon  
 fpridt,  hut  man  fdliefen  wellen,  eS  h^be  n od  fein  beutlideS  S5e* 
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