SSorftellung concentrirt unb t>on ber 2Cufsenwelt loSgetiffen fyat, tute
bet bet Kfftafe; ober wenn fte, in einem SÖSafme befangen, abge=
febtoffen «nb bet Siealttat unpganglicb geworben ijt, wie bei bet
SSerrücftbeit; ober wenn fte im ©trübet beS aufwalfenben organi=
feben .SpirnlebenS bßUmtQSloS fottgetiffen wirb, wie beim Delirium.
3 m <Sdt>tafc aber ettangt bfe fPbantafte folcbe SSftacbt, weit fte webet
butcb auf et e ©inneSrübrungen, noch burd) bie «Spontaneität ber
©eete gehemmt wirb: biefer geffetn enttaben, fd)weift fte frei f)et=
um. e) D abet ifi benn bet 2Becbfet dt>arafterifiifcf>. Die ©cblunt=
metbitbet ftnb für immer in fietem SSBanbet, entwebet vorüber:
fd)webenb, obet ftebenb, aber atsbalb jerrinnenb unb in anbere
form en übetgebenb. Kben fo d)arafteriftrt ftd) bet Sraum butcb
bie fcbnelte $otge, ben teifenben ©trorn bet SSitber, bie SSetfnüpfung
beS Srembartigften; eS ifl nichts $eftftebenbeS unb 35ebartlicbeS:
bat man $. 35. im Staunte etwas getefen, unb man will eS noch
einmabt tefen, fo ifi eS fd)on etwas 2lnbeteS, bie 35ucbftaben ftnb
nicht mebt biefetben. ©ewobnlid) etfdbeinen uns biefe 5D?etantor=
pbofen als -Jpanbtungen unfr SSegebenbeiten, b. b- btofe ©ucs
cefitonen; bisweiten aber tritt bie Sbentitdt beS metamotpboftrten
DbjecteS beutßcbet b«» o r: © t u i t b u i fen (a . a. £). © . 2 4 1 )
ttdumte auf einem ^ferbe p reiten, weld)eS ftd) in einen 35od
umwanbette, biefer in ein Äatb, biefeS in eine Äage, biefe in ein
fcboneS 9Ädbd)en unb biefeS in eine atte $ ra u ; bet 35aum, auf
weteben bie Ä a|e f(eiterte, würbe p r Äitd)e, biefe p einem ©arten;
baS Drgelfpiel in ber Äitcbe würbe jum ©piele ber Ä a|e auf
bet 9ftauttrommet, unb biefeS p m ©efange beS Stäbchens. f) Die
$Pbmttafte wirb febopferifeb butcb Kombination unb fann ihren ©toff
nur aus bem ©ebäd)tnif[e entnehmen: 25linbgebotene träumen nicht
non ©idbtbaremy Saubjiumnte nicht non hörbarem , unb SSlinbge--
worbene feben im S taunte nur baS> was fte not bem Ktblinben
gebannt Ratten. D ie im SBacben am meijten befebäftigten ©imte
geben auch bie nteifien Staumbilber: fo träumen wir am meijiett
ju feben, weniger p baren, fetten p fcfmeifen, p riechen unb ju
tajlen. Stiebt immer "liegen aber unmittelbare 2fnfcbauüngen pttt
©runbe: bie 9)bantaft'e folgt batb 3tbbilbungen, wie mir benn trt
ber Äinbbeit ber Seufel im Staunte erfebiett, eine treue Kopie aud
^ubnerS bibtifeben ^)tftorien; batb [cfafft fte aus befannten K(e=
menten eine noch nie gefebene ©eene, j. 35. eine Siauberbanbe in
einem gelfentbale. B) 3 n t Staunte wirken aber aud) bie höheren
©eifleSftdfte unb jw ar treten g) bie ftnnlicben Kretgniffe oft in
ihrem natürlichen Bttfammenbange atS forttaufenbe 35egebenbeiten
auf, Wie fte bet SSetjianb georbnet SBit faffen bie S tam m
erfebeinungen in ihren 35ejiebungen p uns mit 35ewuftfepn auf,
febdmen unS, wenn irgenb eine ©cbwdcbe oon unS offenbar wirb,
betrüben uns über bie ^ranfbeit einer geliebten fPerfon,- fühlen ben
©ebrnerj einer £Bunbe, wooon wir träumen. SDBtt batten im
Sraume oerjtdnbige Sieben, urtbeiten, ob bie 35egebenbeiten unS
gefallen obet nicht, ob bte Jpanblungen recht ober unrecht«ftnb, wir
begehren, faffen nach SKaafgabe ber Umjidnbe jwedmdfige Knt;
febtüffe unb fuhren fte auS. 2lber habet geigt ftdb überall bie ^»errs
fc^aft ber SBitlfübr, unb wir träumen oft aud) ganj unoetfidnbig:
Wie ber 9lacbtwanbler halb in einer befttmmten 21bftcf?t banbelt, bie
gewöhnlichen ©efdbafte mit ©efcbidlicbMt beforgt, aud) nadb ben
Umftdnben. verfahrt, j. 25., Sbüren, bie er oerfdtloffen ftnbet, auf-
fprengt, balb aber auch ganj wiberftnnige dpanblungen oornimmt,
fo träumen wir auch bisweiten ganj oerfebrte ©inge; bie. UrtbetlS=
ftraft taft ftcb bann aud) baS Unftnnige gefallen unb wedt erji,
wenn ber Unftnn einen gewiffen ©tab erreicht (§. 6 0 3 , d ).
h) 2Cuferbem giebt eS aber auch Staunte übet abjiracte ©egem
ftdnbe: wir bringen aus bem 2Bad)ett tbetlS bie Krinnerung oon
Sbatfacfen, tbeilS bie Übung 'im Denfen unb baS ©treben nach
Krfenntnif m it, unb fomnwn fo p t Süebitation im Sraume.
K a r b a n behauptet, eins feinet SBerie im Sraume gearbeitet p
haben; K o n b i l l a c fanb oft beS B orgens feine Arbeit oollenbet;
SS o l ta tr e träumte einmabl einen ©efang ber ^»enriabe,. anberS,
als er ihn gebiebtet b«tte (9?t. 171. XLV11I. p. 2 6 1 ); Ä r ü g e r
gefleht, baf ihm Sraume p 2luflofung matbematifeber Aufgaben
bebülflfcb waren; auch S J i a i g n a n fanb im Sraume matbematifebe
Sebrfdbe, ober auch bie SSeweife b a p , erwachte freubig unb fcbrteb
fte auf; S i e i n b o l b fam im Sraum e auf bie Debuction bet Äa=
tegorieen (9 ir. 409. II. © . 2 0 8 fg.). ©o ifl benn manches
Staumetjeugniji in unfere Siteratur übergegangen, unb auferbem