auSgangeS bitbet mit bem Horizonte einen SBinfel von 10 bis 11 °,
ba bie ©pifce beS (Steißbeines 7 bis 8 Sinien hoher (lef)* bet
untere Stanb bet ©d)amfuge. 25utd) biefe Snclination ftnbet ber
fchwangere Fouehthdlter mehr ©tühpuncte in ber SSauchwanb (§. 346,
c ) , unb wirb baS ©ebdren erleidjtert, inbem ben fnodjernen $Ei)ei=
len beS SSedenS weiche Steile gegenüber liegen, unb fo ber ©m=
brpo bem 25tude beS ÄnocfyenS nach ber anberen ©eite |in au$«
weichen fann. ©t wirb aber fchrdge nad) bmten unb unten in ben
©ingang beS 33edenS g e fu g t, tt>erts burd) bie fdjrdge ©tellung beS
oom SSoben gegen bie SRünbung wirfenben SrudE)tt>dlterS (§. 487, e),
theilS burd) bie combinirte Shdtigfeit beS fenfrecht non oben nad)
unten wirfenben Zwerchfelles unb ber wagered)t oon oorne nad)
hinten btangenben SSauchntuSfeln, woburcl) nad) bem ©efefce bet
jufammengefebten Bewegung eine fchrdge nad) unten unb l)inten
ge^enbe 9iid)tung bewirft wirb. — e) 25et Äopf beS ©mbrpo l)at
einen 2dngenburchmeffer (oon bet hinteren Fontanelle jur 9Rafen«
wurjel) oon, 4 Soll 3 bis 6 Sinien; aber bei ber ©eburt iffc ec
nach oorne gebogen, ba er theilS fd)on bei ber natürlichen Sage be$
©mbrpo biefe ©tellung f)at, theilS burd) ben oom SSoben beS Frucht«
hdlterS aus burd) bie SSirbelfaule auf bie ©elenffopfe beS hinter«
haupteS wirfenben 2 )tu d fo gefielIt wirb, weil,ber auf ben ©cheitel
wirfenbe SÖSiberftanb bet ©eburtSwege bann leichter baS längere SSor«
berhaupt bewegt; fein größter Sdngenburd)meffet aber betragt: in
biefer ©tellung (oom v^interhauptShoder jut ©tirnnaht) um einige
Sinien weniger, ©ein £luerburd)meffer (oon einem ©d)eitelbeinf)odet
jum anbetn) betragt 3 Zoll 6 Sinien, wirb aber bei ber ©ebutt
burd) baS Übeteinfd)ieben ber ©cheitelbeine- in ber (Pfeilnaht um ei«
nige Sinien oerminbert. SJlit btefen 2)urchme{fern geht er burd) ba$
SSeden; ba aber biefeS in oerfchiebenen $of)en oerfchiebene 25urd)«
meffet h ^ / fo muß er mdhrenb beS ^Durchganges ftd) oerfdjieben
(teilen unb fann nur unter einer fcbtaubenfbtmigen SSewegung oot«
bringen. 2fber baS SSeden i(t fo gejlaltet, baß er leiefjt in bie reefte
{Rid)tung ftd) breht. Außerhalb ber weichen unb fchlüpfeigen ©e*
burtswege (§. 4 8 7 , a , b ) ftnben ftch thetlS. fchrdge abfletgenfct
Änochenfldd)en (am .Kreuzbeine, ©d)ambeine unb ©igbeine), welch«
ihn leiten, fo wie fte fonjl ben 25tud ber oon oben lajlenben ©in*
geweibe über eine größere Fiddje oertheilen, theilS weid)e Sheile
(5ftaftbarm, ^arnblafe, innere ^ßftlodhmuSfeln unb S3irnenmuSfeln),
welche als elaftifche (Pol(ter ihn leichter hingleiten laffen.
§. 489. 25er V e r l a u f beS menfd)lid)ett ©ebdrenS bauert g*e
meiniglid) oier bis feefs ©tunben, bisweilen nur eine, feiten me&«
als jwolf ©tunben; nad) ben Angaben oon SRabame S a d j a p e l l e
würben unter 2 3 3 5 ©eburten 1476 in einer bis fed)S, 7 1 9 m
7 bis 1 2 , 124 in 13 bis 2 4 , 15 in 25 bis 3 6 , 4 in 48, 1 to
60 ©tunben beenbigt. 2Bit unterfcheiben aber in biefem SSetlaufe
fünf Zeiträume, ba man außer ben brei ^»auptperioben, Anfang
(§. 4 9 0 ), Sttitte (§. 491) unb ©nbe (§. 492), auch noch eine 9)e*
tiobe ber SSorbereitung (§. 489) unb eine beS SSefchluffeS ober ber
Folge (§. 4 9 3 ) erfennt. — 2)er erft e Z e i t r a u m tritt einige
©tunben, bisweilen einen ganzen Sag ober auch anberthalb Sage
oot bem ©ebdren ein unb bezeichnet ftch ®iS bie SSorbereitung, tn«
bem baS S3orgefüf)t beS nahenben ©ebdrenS bie ©cfwangere be*
(iimrnt, ftd) baju oorzubereiten, ber Feud)thalter feine Zufammens
Ziehung beginnt, bie ©eburtSwege ftd) erweidjen, erweitern unb an*
feuchten, unb ber .Kopf beS ©mbrpo in ben «|>alS beS Frud)tf)dCterS
tritt, a) 25er Fruchthdlter (Reift ftch juoorberjl unb wirb praller,
inbem er ftd) gelinb, aber anfjaltenb unb gleichförmig zufammen*
Zieht, ©r oerdnbert baburd) feine Form: war er oermdge feiner
Weichheit unb SRacfgiebigfeit bisher oom Frud)teie fugelig auSge*
behnt gewefen, fo wirb er je |t mehr geflredt unb eiförmig, unb
I feine Form tritt tn ber auSgebel)nten SSaudjwanb,burd) welche man
■ ihn als einen gefpannten unb h ^ len .Körper fühlt, heroor. SSei
I biefer ©tredung lehnt ftd) nun feine oorbere Fiddje an bie S5auch=
I Wanb unterhalb ber 9Rabelgegenb, fein unterer Tfbfchnitt ruht auf
I b e n Hüftbeinen, unb feine QRünbung, bie bisher nad) hinten ge=
I brdngt w ar, (teilt ftd) allmdhlig in bie ©entrallinie beS SSedenein-
I ganges. 9Rach SRi tgen (9Rc. 366. I. © . 3 9 fg.) fteigt fein un=
I terer Tlbfchnitt herauf unb flellt ftd) hoher als zuoor, fo baß bet
I Äopf auS bem SSedeneingange heraufgehoben wirb, b) 25er Ha^
I beS Feud)thdlterS hört auf, ein abgefonberter Sheil zu fepn, oerliert
I feine Rlbgranjung gegen ben Ädrper, bilbet baS fchmdlere, nur ju
■ unterjl nod) einen f(einen SSeutel barflellenbe, ©nbe beS 25oalS.