mcfjc erkennt, fchaut er baS ©roße, Seine, ©anje bcutltdjec.
k ) S ^m kommt 2Be i S l ) e i t ju , bet flace Überblick ber-.Einjelnhei»
ten , baS 2Cuffaffen unter allgemeinen ©eftchtSpuncten, bie ungetrübte
3fnfdE)auung bet SSSctts unb eS war nid)t ohne 35ebeutung, wenn
ftef) bie anthropomorphifche 2fnft d)t ben Jupiter unb ©ott ben SSater
als ©reis bacfyte (N r. 422. 1824. © . 1 10 fgg.), unb bei ben
meiften SSolfem nur ©reife ju Dberprieftern gewallt würben. 2öte
bie ^Sinnlichkeit äurückweicht, tritt bie Sbee klarer hervor, aber nicht
in fdjrankenlofer 9>hontafte, fonbern im Nahmen ber Erfahrung,
alg 2fnffd)t ber SBeltorbnung, welche bie Unvollkommenheit beS Si=
bifeben unb bie Unvernunft als ein nothwenbigeS Moment beffelben
erkennt, welche bei unverbientem Elenbe, ftegenber Schlechtigkeit/
.Wanfenbet SEugenb nicht irre wirb, unb bie unbebingte ^»errfefjaft
beS Sbealen auch im blinben Treiben beS SSBeltgewühleS nicht ver=
fennt. 1) ©o ift benn auch bie U r t e i l s k r a f t fidrer, ba fte
nicht burch bie Stacht ber 2fffecte unb Seibenfchaften befchranft ift,
bie «£)anblungSweife bebachtiger, ruhiger, vorftd)tiger, unb hat bie
(Sprache ben bilberreichen © lanj verloren, fo verfünbet fich ber weife
N ath in tiefer einbringenben © enteren, m) Die S i t t l i c h k e i t
tritt reiner ^ecoor: nirgenbS ftnbet fich, fagt N u f h (a. a. £).
© . 1 2 7 ), ein SSeifpiel, baß gute, moralifche (5igenfdf>aften ober
religtofe ©eftnnungen, welche ben SOtann aus jeichneten, bei bem
©reife fchwachet geworben waren. (Sine gewiffe 2Beid)heit beS ©e*
mutbeS ift dharafterifiifch unb felbjt bei einem rauben Eharakter
fbbmiljt bie ^ d rte unb giebt ber CDtilbe N aum , wie bie Äraft nach
aufien ju wirken unb baS kecke ftnnliche ©elbftgefühl abnimmt. 2Bo
baS Beugungsleben bloß in feiner inbivibuetten unb ftnnlichen Sorm
(§. 2 4 1 .) erfdbienen w ar, ba ift feitj Erlbfchen allerbingS ein Um
glutf; wo eS hingegen naturgemäß unb in feinet wahren SSebeutung
fich Sejtaltet l>attc, fuhrt eS auch erfreuliche Nachwirkungen herbei:
bie Siebe; welche ber ©reis Enkeln unb Urenkeln juwenbet, einem
©efchlechte, baS et nicht mehr in feiner vollen S5lüf)te feben wirb,
überteifft felbft bie Elternliebe an Neinbeit, unb wenn er für bie
Nachkommen gearbeitet unb gefammelt haben, unb hochftenS bafüt
ttach feinem SEobe von ihnen vermißt unb bankbar erwähnt werben
will, fo liegt batin ein ©treben, welches über baS ftmtliche Dafe^n
hinaus ftd£) erftreift, n) Unb fo gebenft er auch, ba er burch baS
Übergewicht ber Vernunft jur Steilheit gelangt ift, bet Nahe feines
SEobeS ohne ©d>eu, benn wo beftimmte Bwecke im Seben verfolgt
worben ft'nb, tritt enblich auch eine ©dttigung an bemfelben ein.
S n ber $Ef)at ftnbet man bei ©reifen, wie auch N u ff) (a. a. £).
© . 1 3 0 ) bemerkt, meift keine Surd)t vor bem Sobe, oft ein auf=
richtiges Verlangen nad) bemfelben, welches burd) NtaraSmuS, wie
bei j k a n t , felbft ju einem ungebulbigen ©ebnen gefteigert werben
kann. DiefeS freie 2fnfd)auen beS nahenben EnbeS ftellt ben ©reis
auf ben ©ipfel ber SNenfchheit, welchen er um fo ftdE>erer erreicht,
wenn er, wie Si d j t e n b e r g von ftd) fagt, fd)on bei ben erften
SSorboten beS 2ClterS bie langften unb kütjeffen Sage beS SahreS
mit einer 2Crt von Sntereffe beobachtet unb alle Nterkmale ber S3er=
gdnglid)keit an Dingen außer ftd) als Nteilenjeiger beS eigenen Se*
benS benutzt. S « biefem ©inne ber freien Dbjectivirung feiner
enblichen N atur konnte 2id> t e n b e r g (vermifchte ©chriften I. © .4 3 )
felbft bie Abnahme feiner geiftigen fProbuctivitat mit heiterem ©djerje
behanbeln, inbem er von ftd) fagt: ,,id) ftedke je&t meine ganje
Shdtigkeit aufs fProfttchen; Äof)len finb noch ba, aber keine Stamme.
SfBenn ich ehebem in meinem itopfe.nad) ©ebanken ober Einfällen
ftfd)te, fo ftng id) immer etwaS: jefct kommen bie Sifd)e nid)t mehr
fo; fte fangen an ftd) auf bem ©runbe ju verftetnern, unb td) muß
fte J>erauS hauen; juweiten bekomme ich fte auch nur fiückweife
heraus, wie bie SSetfieinerung von Ntonte S3olca, unb fTicke barauS
etwas jufammen.'' o) ©old)e heitere ©timmung krönt ben lebten
Beitraum eines thdtigen unb naturgemäßen SebenS. äöenn S o n s
t e n e l l e bie g)eriobe vom 55ften bis 75fien S ah re/ ^ o fein N u f
unb ©luck begrunbet, unb er von heftigen SSeftrebungen frei war,
f&r bie glucklichfte feines SebenS erklärte (N t. 461. © . 3 3 0 ), fo
konnte nur jufallige ikrdnktidjkeit ihn htnbern, benfelben fPteiS auch
ben nodh fpdteren 3fah«tt jujugeftehen. DaS rechte ©retfenaltet
be^eidhnet fich burd) S t e u b i g k e i t : wornach man mit Ernft ges
ftrebt hot, ift gewahrt, bie Seibenfd)afttid)keit ift gebdmpft, bie
©pannung beS ÄampfeS getoft unb bet Sieben beS ©iegerS er*
rungen. S n biefem ©inne wirb benn felbft ber Abnahme bet Ätdfte
noch eine gute ©eite abgewonnen, wie §. S5. nach N u f h (a. a. D.