ed fragt ftc^>, ftnb wie für btefed 3iel fchon »ollig reif? erreichen I
alle unfete Anlagen fd)on bie 2ludbi£bung, baß fte feiner fetteren I
dntwicfelung mehr fähig ftnb? unb füllen wir und in jebec fDit» |
ft'djt fd)on fo befriebigt, baß wir mit »oller greubigfeit unfete f3n= |
bi»ibualitdt aufgeben fonnen? Ober bleibt und nod) eine Sfletamor; I
pfjofe übrig, burd) welche wir bie 33ollenbung erreichen, beren wir I
nad) unferen Anlagen fdf)ig ftnb, unb nad) beren drlangung • wie I
m it unbebingtec greubigfeit und in bie ©ottheit »etfenfen ? B f S ie I
gortbauer ber Seele ald eined inbioibuellen SQJefend hat man ftd) I
d) in einer neuen gnbioibualitdt gebaut. SDtan fagt, bad geben I
wanbete, inbem bie lebenbige SDtaterte immerfort aud einem £>tga= I
nidmud in ben anberen übergebe, unb fo müffe auch bie Seele nad) I
bed ßeibedSobe in einen anberengeib w g ! ^ ^ . Allein ber SSorbet^ 1
fa& ift untid)tig (§. 3 1 2 , a ): bad geben wanbett nid)t mit bet I
SÄaterie, fonbem wo geben ift, fdjafft ed ftd) bie ihm entfpredjenbe I
unb feinen dharafter tragenbe SÄaterie (§. 31 8 , i). S ie Annahme I
einet Seelenwanbetung felbft aber fteht im SBtbetfprucbe mit bem 1
9Befen bed gebend, »ermoge beffen ber Stganidmud feine Ätdfte 1
ttidjt »on außen f)er empfangt, fonbem aud ftd) entwiefeftj feine I
Selbftbilbung ift fo burdjgreifenb, baß bet dmbrpo nidjt einen 23lutd= 1
tropfen »on außen t)K aufhinimt: unmöglich fann ihm bie Seele, I
bet Äertt feined Sßefend, wieetngtembed unb Bufälliged eingeflbßt I
Werben, benn bad geben würbe fonft aller dinheit unb ^nbi»ibua= 1
litdf ermangeln. 35ei einer Seelenwanberung müßte ber £ob bed I
einen unb bie SSefeelung eined anberen SBefend in einem not£)wen= 1
bigen. Bufammenhange unb einem unabdrfletlidjen, burd) 3ufall unb I
SBillfüht nid)t ju fiorenben ©leid)gewid)te fielen, fo baß in bem I
Momente eined Sobed aud) eine Beugung erfolgte j aud) müßte bie I
3al)l bet befreiten SBefen »on Urbeginn biefelbe unb feined Bu5 1
wad)fed fähig fepn. Sollte aber bie Seele erft bann in einen neuen I
otganifdjen geib treten, wenn biefet fdjon gebilbet unb für ifjre SSe- I
bürfniffe eingerichtet ift, fo würbe bied fchon eine Seele »oraufc I
fe|en, welche biefe -jwecSmaßigen dmrtchtungen getroffen f)dtte, unb |
cd gäbe am dnbe jwei S eelen, unter welchen bie frühere offenbar I
bie einftd)tdüollete unb mächtigere warb. 9?id)td beutet auf einen I
Z utritt ber Seele »on aufen £>cr: währenb, bet dmbrpo unter ber I
gleichmäßig fortbauernben dinwtrfung ber SSrütung »erharrt unb in
feinen äußeren S3erhdltniffen burdjaud feine 83erdnberung erfahrt,
nod) »on einer bt6f)er ihm fremben Äraft berührt wirb> gewinnt er
admdhlig dmpftnbung unb SSewegung. S ie Sftetempfpchofe ift alfo
eine hppetphbftfhe Annahme, bie, um eine J£ljatfnd)e (bie S5efee-
Itmg bed dm brpo)' ja erflaren, ein fftalureteigniß »oraudfeht, welched
mit bem ©artge ber fftatur im SBiberfpruche fteht, burd) feine dt=
fahrung nadjpweifen a ft: ünb enbltd) in SSejtehung auf feine ur=
fachlichen Momente- nur* $U neuen witffübr(id)ett> hpperphpftfehen
Annahmen führt. S e n n ba ed immer nod) eined befonberert 2lcted
bebütfte > welcher bie abgefd)iebene Seele beftimmte, in bie Sd)ran=
fen einer neuen gnbiPibualitdt einjugehen, einfolcherSSeftimmungd;
grunb ‘aber nicht nad)5uweifen ift, fo mußte m an einen übernafüts
lidhen erftnnen unb>' wie-auch fenft gefdjah, wenn man ben eigc=
nett fBilten riicf>t anbe'rd burchfehen fonnfe>- feine 3üftudht gu bem
8)tdd)tfprud)e nehmen, ed fei) ber SCBille ©otted. S ied feljt aber
»orattd, baß bie S tatut in ihrem gefehmdßigen ©ange entWeber
überhaupt ober tn gewiffen fallen bem Söillen ©otted nicht ent-
fprcche^'fo baß biefer/ um erfüllt ju werben, unmittelbar eingreifen
müffe: !eine; offeribar heibnifche,- nur mit ber S3efd)rdnftheit unb
SSBaitbelbatfeit’-eiried ® o|en Vereinbare 2(nft<f?t. e) dd ift n u r bie
gortbaüer bed eigenen ::^nbi»ibualitdt, wad ; ber SJtenfd) 1 ald SinbU
»ibuum wünfehen fann. Siefe gortbauer fann ftd) nid)t aud) über
ben- getb erfireifen, benn* wir fehen feine dlemente ftd) trennen,
anbete iöetbinbungen eingehen unb namentlidh audh SSeftanbtheile
anberer otgartifiher Äorper-werben5 »ön einem 'Ünftchtbaren-, athe;
tifdh^ny1 hrimdren Seelenorgane-• afotiy welched 0iret> g e f b n f g
unb ^ l a t n e r annahmen, unb bad bei bem Sobefamm t ber Seele
»om! Äorper ffd) fdjeibeh feilte, wiffen wir butd)aud nichtd. d d
bleibt alfo n u r übrig ,^ bie SSilbung -eined neuen organifchen geibed
anjunehmen, unb biefe 83ermuthung wollen wir (§. 656 fg.) naher
betrachten.
§. 656. S ie SÄoglief)feit einer gortbauer unrerer fjnbi»fc
bualitdt laßt ffd) A) überhaupt nicht gerabeju leugnen. S e n n wir
fonnen bie* Hergänge ber S tatur bloß burdh drfahrung, unb fo lange
wir biefe noch nicht erlangt haben, bleiben und bie SDtittel, burch