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 wenn  et  itacf)  bec  ©attigung  nod)  t»ad)t,  fo  tfjut  eS  tf>m  wohl,  
 bis  gu  neuem  ©djlafe  bet  einem  5Äenfd>en  gu  fetm;  admdhlig  
 verlangt  et  eS,  unb  feine  Unruhe  wirb  nut  baburd)  gefiUt,  baf  
 man  ibn  fydlt,  trdgt,  obet  auch  n ut  an  feinem  Saget  fifct.  SJlag  
 auch  bie  menfcblidje  BSarme  ibm  besagen  unb  bie  Befd)dftigung  
 mit  ihm  feine  ©inne  reigen,  fo  ift  bod)  ein  tieferer  ©runb  baS  ei*  
 gentlicf)  BMrkenbe,  benn  aud)  non  feinem  warmen  Bette  fef)nt  et  
 ftd)  gum  Sftenfcfjen  unb  wirb  ruhig,  wenn  ec  auch  nut  auf  bem  
 ©d)oofje  liegt.  Bermoge  biefeS  SugeS  entwickeln  ftd)  feine  ©inneS*  
 thdtigkeiten  oorgügtid)  im  gefelligen  SSerEjaltrtiffe;  ef)e  et  nod)  auf  
 anbere  ©egenftanbe  befonberS  ad)tet;  merkt  er  eS,  wenn  man  non  
 feinem  Saget  weggegangen  ift,  unb  beruhigt  ftd)  erft,  wenn  man  
 wieberkommt.  S a S   ©ehor  ftebt  f)tct  oben  an.  S ie   SJfenfchens  
 ftimme  wirb  ifn t  fel)r  halb  angenehm,  unb  er  achtet  früher  batauf  
 als  auf  anbere  £aute;  fo  fa ft  er  bie  Siebe  al$  ©angeS  nad)  ihtem  
 ©efammteinbruefe  im  ©efühle  auf  unb  lernt  ihren  Snhalt  oet=  
 flehen,  ehe  ihnt  bie  einzelnen  Sheile  berfelben  nerftanblid)  ftnb,  fo  
 baf  halb  ein  engeS  B anb  ihn  an  bie  ©efeflfehaft  knöpft;  je  nach*  
 bem  bie  Siebe  fd)wad)  ober  ftark,  h°d)  ober  tief,  fd)«ell  obet  lang*  
 fam ,  fanft  obet  rauh  klingenb  ift,  wirkt  fte  belebenb  obet  berufn*  
 genb,  greube  obet  §urd)t  einflofenb,  unb  fo  laft  et  ftd)  fd)on  im  
 britten  SJZonate  butd)  fanfteS  Sureben  befdnftigen  unb  fpatet  burch  
 Stohungen  gut  Slufe  bringen.  Aud)  geigt  et  halb  SBohtgefallen  
 an  freunblid)et  Sftenfchengeftalt,  blickt  gern  in  baS  Auge,  wirb  burd)  
 lachelnbe  SJHenen  -unb  tdnbelnbe  Bewegungen  angejogen,  befonberS  
 wenn  et  gu gleich  bie  ©timme  hott,  unb  oerfteht  frühzeitig  freunb*  
 lidhe  ober  ftnftece  ©ebehrben,  ohne  eS  ga  erlernen,  blof  burd)  baS  
 urfprünglidje  Sftitgefühl.  S a S   Sleid)  bet  $reube  wirb  ihm  wie  baS  
 beS ftnnlidjen ©enujfeS  guerjk  butd)  SJlenfdjen  aufgefchloffen.  e) SBac  
 eS  im  Anfänge  nut  bet  Sftenfd)  überhaupt,  bet  ihn  anzog,  fo  wirb  
 eS  im  britten  SÄonate  bie  $ ) e t f ö n ü d ) k e i t .   6c  erkennt  bie  Süge  
 bet  fPerfonen,  welche  ihn  täglich  umgeben  unb  pflegen,  ihm  bie  
 leiblichen  Bebürfniffe,  fo  wie  SSefdjdftigung  bet  ©inne  gewdhten  
 unb  burch  ©ebehrben  unb  ©timme  angenehme  ©mpftnbungen  in  
 ihm  S u rd )  ©ewohnheit  an  fte  gefejfelt  unb  neue 
 Befriebigung  non  ib>t  etwartenb,  liebt  et  bie  E tndhtettn,  inniger  
 nod)  bie  SBdrterin*,  welche  ihm  Unterhaltung  oerfchafft  unb  fein  in*  
 nereS  Seben  anregt;  feine  ganze  Siebe  wenbet  er  ber  SÄuttec  gu,  
 wenn  biefe,  ber  ©timme  ber  Statur  gentdf,  ihn  nicht  aEein  faugt,  
 fonbern  auch  wartet.  SBie  bte  Siebe  ber  SRutter  ihm  oon  ber Sla=  
 tu t  als  dufere  Bebingung  feiner  Entwickelung  gegeben  ift,  unb  wie  
 jebern  Berhdltniffe  ber  Anfenwelt  eine  innere  Äraft  feines  SebenS  
 harmonifd)  entfpriebt,  fo  begegnet  feine  Siebe  ber  mütterlichen  unb  
 ift  nidjt  blof  in  ©ewohnheit  unb  ftnnltdjem« Beburfniffe  gegrünbet,  
 wie  fte  fid)  benn  audh  fpdtet  mit  einer  Innigkeit  dufert,  welch®  
 auf  einen  tieferen  ©runb  h>tnbcutct.  S ie   Siebe  obet  bie  auf  be~  
 fiimmte  dpetfonen  bezogene  unb  baburd)  gefteigerte  Steigung  gum  
 SJtenfchen  überhaupt  wenbet  ftd)  auch  gegen  bie,  welche  bem  ft'nn*  
 liehen  Bebürfniffe  keine  Befriebigung  gewahren.  BefonberS  gicf>ett  
 ben  ©dugling  Äinber  an :  er  fteht  ihnen  naher  unb  erkennt  in  
 ihnen  unmittelbarer  feines  ©leiden;  wenn  fte  auch  nut  in  einfachen  
 Bewegungen  oor  ihn  treten  unb  feine  ©inne  bei  weitem  nicht  fo  
 mannichfaltig  befd)öftigen  als  Erwachfene,  fo  freut  et  ftd)  bod)  niel  
 lebhafter  über  fte  unb  jaud)gt,  wenn  ec  mit  ihnen  fpielen  kann.  —   
 Stad)bem  et  bie  ^erfonen,  welche  ihn  gewöhnlich  umgeben,  kennen  
 gelernt  h a t,  fangt  et  an ,  ftd)  »ot  fremben  SJtenfchen  gu  fdjeuen;  
 et  blickt  fte  mifjtcauifd)  a n ,  unb  n u t,  wenn  et  fte  eine  Seit  lang  
 in  bet  gierne  beobachtet  hat/  ertragt  er  ihre  aUntöhlige  Annäherung;  
 je  plohlidjer  unb  unerwarteter  fte  ju  ihm  treten,  beflo  mehr  furch»  
 tet  er  ftd)  unb  bricht  in  ©efchrei  aus.  Aber  eS  geigt  ftd)  fdjon  
 eine  SBahl,  auf  unbefiimmten  ©efühlen  bec  ©pmpathie  unb  AntU  
 pathie  beruhenb:  ber  Anbliif  einiget  5Jlenfd)en  wirkt  angenehm  auf  
 ihn,  unb  er  giebt  fich  gutraulid)  ihnen  hm5.  anbere  mögen  nod)  fo  
 freunblid) ih«t  begegnen,  er bleibt fdjeu  unb  miftrauifd)  gegen  fte. —  
 Sfji  bet  ÄreiS  feiner  BorfieEungen  etwas  erweitert,  fo  dufert  ftdh  
 bie  Siebe  audh  als  S h ei ^ ahme  an  fcembem  ©d)idfale:  wenn  eine  
 epperimentirenbe  SBartecin  ftd)  fd)lagen  Idft  unb  ftch  fleBt,  als  ob  
 fte  weinte,  fo  weint  er  m it,  unb  wenn  fte  ihn  oerantaft,  fte  gu  
 fdjlagen  unb  bann:  ftd)  weinenb  fteBt,  fo-  fud)t  et  butch  Stebkofun=  
 gen  fte  gu  befdnftigen.  f)  Su  Enbe  biefeS  ScittnumeS  dufert  et  
 auch  fd)on  eine  Ahnung  beS  9Jed )t$ .  6t   witb  unruhig,  wenn