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 ber  bürgerlichen  ©hre  juni  ©elbflmoebe  benimmt  unb  bewèifen  
 babet  ungefdht  gleiche  UrtheilSfraft  wie  bie ©anabenfet,  unter benen  
 ftd)  bisweilen  ein  3Jldbd)ott  aué  93erjweiflung  umbrirtgt,  wenn  eS  
 non  ben  ©Item  mit  Sßaffer  befptifst  worben  ijl,  weit  bteé  fut  bie  
 fd)impflichjle  ©ttafe  gift  (91t.  443.  III.  ©.  172  fg.).  2tnbere  
 Utfadjen  ftnb  bie  Sutd)t  oor  ©ttafe  unb  Änecf>tfdt>cift;  ber  ©flaue  
 »erbinbet  bamit  wohl  fetbjl  ben  einer  boshaften  9lad)e,  urn  
 bem SSeleibiget ©chabert  ju  bringen  ober  ifn   ju   ftdnfen.  £>ie  oer=  
 fct)mdt)te  ober  betrogene  Siebe  giebt  nicht  fetten  jum  ©etbjlmorbe  
 2(nlaf;  eben  fo  bie  Unmóglid)feit  ber  SSerbinbung,  wie  man  Salie  
 erlebt  f>at,  wo  beibe  Siebenbe  ftd^  gleichzeitig  ober  aud)  einanbet  
 gegenfeitig  ben  Stob  gaben  (9lt.  478.  © .  3 4   bis  3 8 );  enbtict)  bet  
 Stob  ber  ©eliebten,  wie  benn  nad)  S a i t e  té  Angabe  fetbjl  bet  bes  
 ruim te  2frjt  S S a r t h e j   im  neunjigjlen  Safyte  aué  ©d>metj  über  
 ben  SSertujl  feinet ©attin  ftd)  ju Stobe  gehungert  t>aben  foil.  è) S n   
 anberen  Saüen  enblid)  liegt  ber  ©runb  jum  ©etbjlmorbe  im  feiges  
 n e n   Se ben.  JDahin  gehórt  Sïeue  unb  ©ewtffenéqual,  bei  welcher  
 fein  fejler  ©ntfchluf  jur  Stugenb  unb  fein  lebenbigeS  ©efut)t  fttt=  
 lidjen  ©trebenS  auffommen  fann;  ferner  ©fel  am  Seben,  fattoU  
 geführt  burd)  Überfdttigung  an  ftunlichen  ©enüfjen,  unb  Unbefannt=  
 fd>aft  mit  unetfchópflichen  duellen  »on  Sebenêfreube;  fobann  bie  
 d u a t fórperlid>er ©djmerjen unb  bie  S5efd)Werben  unheilbarer  ittan f:  
 feiten  ober  ber  3llteréfd)wdd)e,  wo  fein  innerer  © tülpunct  beS  Se=  
 bené  gewonnen  worben  ijl.  0toï>e  SBólfet,  bei  welchen  n ut  bib  
 SDïuéfelftaft  etwaé  galt,  billigten  unb  unter flüstert  ben  ©elbjlmorb  
 beé  abgelebten  ©reifeé,  weil  er  ber  ©efellfdjaft  eine  unnüfse  Sajl  
 fdhien:  fo  tiefen  ftdt>  bie  ©reife  bei  ben  SBilben  in  SStafiliett  tobt  
 fdhtagen  unb  jlurjten  ftd)  bei  ben  alten  ©fanbinaoietn  befrdnjt  
 non  einem  S tlftn   iné  fSteer  (9lr.  472.  93oreebe);  aud)  auf  ©éoé  
 pflegten  fie  befrdnjt  unb  unter  Seierlicbfeiten,  wie  bei  einem  0>pfet,  
 ©chierlingêfaft  ju   trinfen  unb  würben,  wenn  fte  ftd)  nicht  baju  
 entfchloffett,  getóbtet  (9ïr.  479.  © .  4 7 );  bei  ben SSattaé  auf  ©u=  
 matra  foll  eé  fetbjl  eine  fromme ©itte gewefen  fepn,  baf ber  lebens=  
 fatte  ©reié  »on  ben  SBetwanbfen,  bie  er  baju  eingelabett  fyatte,  
 unter  feierlichen  ©efdngen  getóbtet,  unb  fein Sleifd)  »erjeh’tt  tburbe 
 (9lt.  44 3 .  X III.  © .  321).  9lod)  auffallenber,  wo  möglich,  «15  
 btefe  33eritrungen  batbarifd)et  Söólfer  erfcheint  eé,  wenn  bei  ben  
 fanften  unb  blutfdheuen  dptnbué  bie  Steligionégefege  bem  greifen  
 ©infteblet  ben  ©elbjlmorb  gejlatten. 
 91  ü  cf  b  l  t  cf. 
 §.  643.  SDamit  bie  ^>hPftol°Ö^e  in  unferer  SDatflellung  nicht  
 eine  ^Cneinanberrethung  non  gefahrenem,  fonbern  eine  ©tfahrungS:  
 wi f f e n f c h a f t   werbe,  h«^ett  bie  ©efd)ichte  ber  organifchen  
 SSilbung  an  »etfd)iebenen  ©teilen  unterbrochen,  um  nach  ber  er=  
 mübenben  ©tjdhlung  non  ©injelnheiten  wieber  freier  2lthem  ju  
 fchdpfen  im  Oleid)e  ber ©ebanfen,  baburdh  aber  einen  fejlen ©tanbs  
 punct  im  ©ewirre  ber  ftnnlichen  Äenntniffe  ju  gewinnen,  Unb  fo  
 »on  ber  Äunbe  ju   wijfenfchaftlidher  ©inftcht  ju  gelangen.  9lament=  
 lieh  faften  wir  bie  Shatfadjen  übet  baS  SBefen  beS  3eugenben  
 (§.  2 2 8   bis  23 2 )  unb  beS  Beugend  (§.  3 1 9   bis  3 2 2 ),  über  bie  
 35ebmgungen,  unter  welchen  baS  ©ejeugte  ftd)  entwicfelt  (§.  3 6 7   
 bis  3 7 0 ),  unb  über  biefe ©ntwicfelung  felbjl  (§.  4 7 6   bis  4 7 8 )  ju=  
 fammen  unb  jogen  barauS  Solgttungen  über  bie  2Befenf)ett  beS  
 Organismus.  3Bir  fanben  auf  biefem SEBege  brei ©runbwahrheiten.  
 ©rjllibh:  baS  Seben  beruht  nicht  auf  einem  materiellen,  fonbern  
 auf  einem  ibeetlen  ©runbe,  nicht  auf  feinen  ©injetnheiten,  fonbern  
 auf  innerer  ©inheit  unb  auf  feinem  3ufammenhange  mit bem SSetfc  
 ganjen.  BweitenS:  bie  gefammte  9latur  ifl  eine  SOZannichfaltigfeit  
 burdh  einanber  bebingter,  enbtid)er  ©rfdheinungen,  welche  aus  bem  
 Unbebingten,  Unenblichen,  Sbeellen  hctöorgehen;  fte  ifl  bie  Offen:  
 barung  ©otteS;  d ritte n s:  baS  organifdje  SOBefen  ifl  ein  3lbbilb  
 beS  SBeltganjen;  ein  enblicheS  Safepn,  in  beffen  einjetnem  ©rfd)ei=  
 nen  baS  Unenbliche  auf  eine  ähnliche  Söeife  offenbar  wirb,  Wie  im  
 SBeltganjen.  —   £)iefe  Sffiahrheitett,  weldlje  bei  jebem  weiteren  
 Schritte  in  unferen Unterfudhungen  neue  Söejldtigung  ftnben  werben,  
 bis  wir  enblidh  in  bet  SSernunftanfchauung  auch  ihre  9tothwenbig=  
 ?eit  erfennen,  wollen  wir  hiee  als  erwiefen  »otauSfegen,  wo  eS  
 barauf  anfommt,  bie  ©rfcheinungen  beS  SebenStaufeS  im  ©anjen