(d)aft lebhaft befd)dftigte, eines B o rg en s auf feinem 2frbeitStifd)e
eine non if)m »erfaßte Öbe an Napoleon, tt>etcf>e Schwung bet ©e=
banlen unb Seuet beS ‘-KuSbtucfeS mit 9tid)tigfeit beS NetSbaueS
vereinte, unb alles Nemühen, ft<J> feines £)id)tenS ju erinnern,
war nergeblid). 3 m magnetifd)en Schlafwanbel ijl baS ®emein=
gefut>t unb bet 3 nfiinct auf eine wunberoolle 5Beife ert)ö£)t ; bie
Steigerung bet ©eifïeSfraft fommt juweilen, bie beS ftttlicfyen ®e=
fü^leS allgemeiner babei not, fo wie aud) fein SSeifpiel befannt ifï,
baf? in bet anberen 2Crt non Schlafwanbel etwas Unfittlid)eS noll=
bradjt worben wate. S o bürfen wir benn nicht jweifeln, bafi bei
jutücf tretender Snbinibualitat bie Uninerfalitdt ber Seele bisweilen
mächtiger wirb, unb bie Nfdhrchen ber Stommlinge non ©ingebum
gen unb Öffenbarungen im Staunte, welche ber Spmbolifer gläubig
fammelt, fónnen uns in biefer 2fnftd)t nicht wanfenb machen,
h ) JDaffelbe Nerhdltnif? gilt non ber ©rfenntnifi ber Bufunft. @S
ifi entfd)ieben, baf ber itranfe im Sd)lafwanbel netmoge feines er*
booten ©emeingefühleS oft bie »bin beoorftehenben Netdnberungen
fühlt, unb bie 2Crt unb Beit neuer $tanfbeitSanfdlle, fo wie ber
Teilung genau norauSfagt. 5Nan träum t oft unbebeutenbe, gleich
gültige £>inge, bie uns am folgenben Sage begegnen, unb ba aller
3 nflinct eine nicfjt burd) Selbflthdtigfeit erworbene, fonbern gege=
bene Äenntnif ber Bufunft norauSfegt, in bem ENaafe aber ftd)
nermtnbert, als bie geifüge Selbfitfjdtigfeit ftd) entWicfelt, fo tffc eS
glaublich, bafi im Schlafe, wo baS eigenmächtige Senfen beS 3m
binibuumS jurücftritt, baS organifdhe Seelenleben non Tönungen
ergriffen werben fann. S e r ©taube an norauSfagenbe Staunte ifi
nie auSgeftorben (N t. 40 9 . II. S . 180) unb fanb ftd) bei SSta?;
liten, © rieten , Römern unb anberen Nolfent beS 2Cltett£>umeS
(N t. 398. S . 138 fgg.), fo wie in neuerer Beit bei nieten unferer
(Kultur gan$ fremben SSolfern. S a f ber Schwärmet mehr in bett
Staunten $u ftnben glaubt, als in ihnen liegt, ifi natürlid),
unb wie ber GEanabenfer, wenn er nad) frembem ©igenthume tuj
(lern ifi, bisweilen norgiebt, es fep ihm tm Sraume gefcf)enft
worben, fo ï)<xt ber SSetrug aud) anberwdrts ben ©lauben an
Sraume für feine Bwecfe benu|t. NorauSfagenbe Sraume aber »
p rio ri für Sabeln ju erflaren, ifi, wie S5 c a n b iS (N t. 407.
S . 5 6 3 ) bemerft, ber leichtefie, aber nicht ber ftcferfie unb
billigfie SBeg.
§. 604. Stagen wir n u n , nad)bem wir bie pfpchifchen ©rfd)ei=
nungen beS Schlafes betrachtet haben, nach bem SBefen bejfelben,
fo erfennen wir a ) bafj eS nicht in einer Negation, webet in einet
allgemeinen, nod) partiellen Unthdtigfeit ber Seele enthalten fepn
fann. $Pfpd)ifche Unthdtigfeit, wo man mit gefchloffenen 2lugen in
tiefer Stille bewegungslos liegt, ohne alle Selbfithdtigfeit unb ei=
genmdd)tige Nichtung ber Seele, ifi nodh fein Schlaf. fNan fann
forperlid) unb geifüg ermattet unb hoch nid)t fchldfrig fepn, ja bei
Überfpannung burd) forperlidhe unb getfiige 3lnfirengung fann man
öor SNattigfeit nicht fd)lafen; umgefehrt fann man ohne SMbigfeit,
j. 33. burch eine langweilige EPrebtgt, jum Sdhlafe fommen. 3m
Sdjlafe überhaupt aber ftnbet noch dne Shdtigfeit ber S in n es = unb
NewegungSorgane S ta tt (§. 5 9 9 , a , b ) , unb im Sraume wirft
35ewufstfepn, SBahrnehmungSoermogen, EPhmttafte, UrtheilSfraft,
©efüht unb NegehrungSoermogen. Bwat ftnb alle biefe Grafte mit
Ausnahme ber ^hantafte befd>rdnft, aber ber S d )laf fann nicht
ein »erminberteS, befdjrdnfteS SBachen fepn, benn fonfi würbe eS
nicht wefentltd) oon ihm oetfd)ieben fepn unb feinen ©egenfal ju
ihm bilben. SBenn man fagt, ber S raum fep ein partielles SBa*
dfen (N t. 184. S . 9 1 ) , fo wirb bamit erfilid) webet baS SBadjen,
nod) baS Schlafen erfldrt, jweitenS nichts 3lnbereS gefagt, als bafj
einige Ärdfte bet Seele im Sraume tf)dtig ft'nb, wdhrenb anbere
ruhen. Tfber foldfe Ungleichheit ftnbet wdhrenb beS ganjen SebenS
S ta tt: in ber tiefen Niebitation fleht unb hört man nicht, bei
angefirengter Kufmerffamfeit auf ftnnliche ©rfcheinungen pauftrt bie
Nernunft, unb ber SSegeifterte, bet im §£uge feinet EPhantafte Weber
baS 3fufere wahrnimmt, nodh barauf willfühtlid) einwirft, fcf)(dft bod)
nidhtj man fonnte bähet, wenn man ben S chlaf btofj als Nufje
betrachtete, mit mehr Ned)t baS SBadjen einen partiellen S d )laf
nennen unb fo eine Sdheibung- beiber Bufldnbe ganj aufgeben.
SBie ber ^}flanjenfd)laf nicht auf Unthdtigfeit, fonbern auf S£)dtig*
feit beruht (§. 596, c), fo ifi auch unfer S chlaf etwas EpofttioeS,
rin eigener Bufianb unferer Sunctionen, aber nicht eine eigene
Sunction, unb man fann ihm baher fein befonbereS ö rg a n ju*
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