begangen hatten, non ©gpptiern unb Verfem, enblid) an untreuen
Scannern non eifecfûctjtigen unb racffucftigen grauen; ferner um
bie gortpflanjung ju hinbetn, mie nad) einem ©ebote ber ©emita=
miê an fd) wachen Scannern, bamit feine ©chwdchlinge erzeugt w£tr=
ben; fobann um jîunftjanger zu bilben, waS in Stalien zwar non
ben $pdpften verboten, aber bis jur franjofifd)en Occupation ïjduftg
w ar; enblid) auS ärztlichen Strthûm ern, tnie man benn bin unb
tnieber caftrirte, um gegen îluSfats, ©lephantiaftS unb ©tcft ju
fchüijen, auch im fünfzehnten unb fedbjebnten Scthrhunberte bei ber
Operation non ^obenfadbrûcben bie $oben auSrottete, m ettes S3et=
fahren einzelne S3r«dt>fd>neiber bis in ben Anfang beS achtzehnten
SahrhunbertS beobachteten, i) ©in hohere^ ©tteben b<*t hin unb
wieber grofje ©taatSmanner unb ©eiehrte, welche burCh ihre geizigen
©Chopfungen fur bie ©attung wirften, beftimmt, ber Siebe zu ent;
fagen. Häufiger mar religiöfe ©cbwarmerei ber@runb, inbem man
burCh ©ntfagung ber ©ottheit wohlgefällig unb ben SDîenfchen ehr*
würbig zu werben meinte. ©ie ^riefter ber ©pbele caftrüten p p j
um ihrer ©ottheit würbig zu bienen; bie ^rieftet in ©gppten unb
bie Hierophanten in 2ftf>en lebten im ©ölibate; fo legen audh bie ^)rie=
fier ber Äalmutfen, fo wie bie in 2lragan, *Pegu unb ©eplon baS
©elubbe ber ÄeufChheit ab. S n 2lthen mar ein H&uS fur feufChe
^Priefterinnen; in 9tom mat bet ©rben ber SSeftalinnen ; unb in
©hina unb Sapan giebt eS »iele SOWncfSs unb 9lonnenflöfter.
© rig e n e S caftrirte ftch, um ben SSerfucfungen zu wiberftefen, unb
feinem SSeifpiele folgte bie ©ecte ber SSalerianer im britten S ^h^
hunberte; unb bie ^PriScilianer, Äatharen unb einige anbere
liChe ©ecten im vierten bis zwölften Scththunberte lehrten, baf bie
©he unheilig, »erbrecherifCh, teuflifd) fep (9îr. 458. I. © . 161).
k ) dagegen burften »^agcflotjc bei ben S^taeliten nicht an ber
SSolfSoerfammlung S h eil nehmen, bei ben ©partanern fein 3lmt
befleiben unb nicht baS Sheater befugen, bei ben Römern nicht als
3eugen bienen, noCh geroiffe ©hrenftellen befleiben (91t. 442. I.
© . 14 3 ); in ©eutfchlanb fiel ehemaflS ihce Srbfchaft bem ©taate
anheim, unb in ben SïeichSftabten, fo wie in ber ©Chmeiz waren
fte non öffentlichen Ämtern auSgefChloffen; in SDîarplanb würbe ihnen
eine eigene ©teuer auferlegt ( 9ir. 458. I. © . 195 bis 201 ) , unb
bei ben ©hinein '.unb Hinbus 1ft eS fChimpfliCh, eheloS zu bleiben
443. X II. © . 1 8 ), unb naCh ber Meinung ber Segteren muff
bie ©eele eines unoerheirathet gebliebenen SSraminen zur ©träfe auf
©rben h^um irten, bis fte erlöft wirb (9lr. 481. I. © . 30). Um
bieS Unglücf abzuwenben, o erheiratete man in Werften, ©hina unb
bei einigen tattarifeben ©tammen oerftorbene Äinber nach ihrem
Sobe (9?t. 442. I. © . 153). 2Cudf) würbe felbft ber Mangel an
geugungSfraft hin unb wiebet als unheilig betrachtet, wie benn bie
©aftraten bei ben Sätgetit'en nicht ben Sempel betreten burften unb
bei ben Üiömern, wie nad) ben ©efe|en ber fatb>olifcf)en iftrehe,
nicht ^rieflet werben fonnten (9 lr. 458. I. © . 1 5 9 ). 1) ©er
9laChtbeil ber ©ntbehrung für ben gefammten ©rganiSmuS (9lr. 458.
I. @. 118 bis 135) tfi bei bem weiblichen ©efChlechte bebeutenber
als beim männlichen. ©ieS ft'nbet man fchon bei Shicten: nach
S h a e r werben junge M h o , wenn fte bei lebhafter SSrunft nicht
Zur Begattung fommen, mager unb w arfen nicht fort, ober wer*
ben fett unb unfruchtbar; unb nach © u m e t i l (9Zt. 171. VI.
p. 376) werben JpütyMt, befonbetS gafane, babei unfruchtbar, an
©efteber unb ©timme ben Höhnen ähnlich/ fo baf fte bann aud)
mit biefen fampfen. grauen im ehelofen ©tanbe leiben oft an Un*
orbnung ber SÄenftruation, SSleithfucft unb ©chleimflujfen, ftnb
Zur SWelanCholie geneigt unb unterliegen leichter irgenb einer bebeu=
tenben Äranfheit; ihre ©efunbheit behaupten fte aber oorzugltd)
bann, wenn fte in geiftiger Stegfamfeit unb in einem angemeffenen
SötrfungSfreife SSefriebigung ftnben. — S3ei manchen Shieren ifl
ber ©efthlethtStrieb mächtiger unb feine SSefriebigung brtngenber als
bei anberen: bie SSJldnnChen oon ©impeln, © taaren, Papageien u.
f. w. verfallen in ©ptlepfte, wenn man fte non ben Söeibchen
trennt, an welche fte gewöhnt waren; © taare, wenn fte baS 9S3eib=
d)en fehen, ohne ffd) ihm nähern zu fönnen, fingen fo lange, bis
fte epileptifCh werben (9?r. 62. I. © . 155); grettchen fterben, wenn
fte ftch nicht begatten fönnen. ©o ifi benn aud) bisweilen bei
menfChlid)en Snbwibuen ber ©efchleChtStrieb auf feanf^afte 2Beife
fo ötbermafig, bafs bie männliche ©nthaltfamfeit 9iöthe, 2lnfchwels
lung unb erhöhte ©mpftnbliChfeit beS H°benfacfeS, anhaltenbe ©re=
ction unb eine fchmerzhufte ©pannung in bem ©amenjitange unb