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SBrrflicbfeit jundd)ft liegt: nie wiebetbolt fiel) baS Sehen beS SageS
m it feinen 2lnjttengungen unb ©enüjfen, feinen Sreuben unb
Sdbmetjen, oielmcbt gebt bet S taunt batauf au s, uns baoon ju
befreien, S elbft wenn unfete ganje Seele oon einem ©egenftanbe
etfitllt w a t, n>enn tiefet Scbmetj unfet ^nnetfieS jetriffen, -ober
eine Aufgabe unfete ganje ©etfleSftaft in 2infptucf) genommen hatte,
giebt uns bet S tau n t entwebet etwas ganj gtembattigeS, obet et
nimmt aus bet Söirf(icf>feit nur einjeine ©lentente ftt feinen (5om=
binationett, obet er gebt nur in bie S o n att unfetet S tim m ung ein
unb fpntboltftrt bie Söttfitcbfett. S o ftnb febon bie Sdblummetbilbet
faft nie befannte © ejk lten , fonbetn Stguten, tote mit fte faft nie
gefeben buben, tounbetiiebe Salbungen unb form en, beegletdben nicht
leicht in bet 2(ufenwelt fxd> ftnben. c) D a s Stauntleben bat biS=
weiten in ftd) Bufammenbang, wiewohl es burd) SBacben unterbtos
eben iji: eS giebt gatte, tooSÄenfcben übet einen S tau n t ettoaeben,
oon feinet SUdbtigfeit ftcb überzeugen unb, fobatb fte wiebet eins
fdbtafen, biefetben Sranmetfdbeimmgen buben (S it. 171. X LV III.
p. 2 6 8 ), ober wo bie in einem Staunte begonnene Begebenheit
wdbtenb bet folgenben Slad)t fortgefep wirb (S?t. 409. H. S . 196).
SSefonbetS ift bieS bei Scbtafwanbtern gewobriltdb, fo baf fte, wie
bei jebem ©rwacben ju ben täglichen ©efcbdften, bei jebent Scbtafe
ju bet gewohnten 2Ctt beS StaumtebenS jutücKebten. d) D ie ©is
gentbömtidbfeit beS {enteren jeigt ftcb und) bei bet Sdbeibung beS
©cbtafeS oom Söacben: wirb man im S ch afe geftott, fo fühlt
m an bisweilen bie Slotbwenbigfeit $u erwachen unb jugteidb bie
Änfttengung, wetebe eS foftet, wiebet ju t SSeftnnung ju foramen,
bie S in n e in Sbdtigfett ju fe|en, bie SJluSfeln ju bebertfeben unb
bie ^»bantafte butcb bie fSSirfticbfeit jurüifjubtdttgett. ^pto^ticbeS,
gewattfameS ©tweefen auS tiefem Scbtafe oetfe|t in ben Buftanb
bet Sdbtaftrunlenbeit, w eiter ats eine momentane äkttueftbei* ftd)
artet} wo bet SÄenfcb bet Beftnnung nicht mächtig ift, unted>t
Oetjlebt, dpanblmtgen ohne Bweif unb Bufammenbang begebt -unb
bisweilen felbfl in bünbe SButb gegen ben, welket ben S chlaf ge*
flott b a t, gerdtb (SSoget in S it. 229. XU . S . 6 1 ). Selbft
ntattdbe S biere, beten S d )laf tief ift, geigen eine dbnßdje ©«tfretm
bung: fo but bet ßdwe* wenn et plb&tidb uu§ bem S tr a f e geweift
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witb, noch nicht feine volle Beftnnung unb entflieht, weSbatb btefe
2ltf, ihn ju jagen, am Gap gewöhnlich ift. — Huf eine an&ete
2Beife jeigt ftd> bie ©efdbiebenbeit oon Sd)lafen unb SBadben oft
im wiffenfcbaftlidben S taum e: man but biec buS lebhafte SSewuft*
fepn, baf ein ootbet bunfelet ©egenftanb ganj bell geworben ift,
unb bafi man benfetben im flaten Bufammenbange etfennt; man
wacht freübtg batubet au f, fogleid) aber jieben ftcb oon allen S ets
ten SSBotfen oot ben ©ebanfen, unb man weif nichts mehr babon.
e) S e t S taum , weidbet bie SftuSfeln j« entfpredbenben Bewegungen
befttrnmt, muf mächtiger fepn als bet, weidbet blofs in inneren Hm
febauungen beftebt, unb iffc bähet auch oom 2öad)en fttenget ges
fdbtebenj bähet fomrnt eS benn, bafi man bet S taum e, in welchen
m an gesprochen but, wie lebhaft fte auch ju fepn fdbetnen, ’ gerabe
am wenigften ftcb erinnert, auch felbft bann, wenn uns bet S ubalt
unferet Sieben oon 2lnbeten etjdblt witb. Stoch allgemeiner gilt
bieS oom Scblafwanbel fdb bube wdbtenb biefeS BuftanbeS ^>anbs
langen ootgenommen, bie ich blofi beSbulb als bie meinigen anets
fennen m u fte, weil fte oon ntemanb Anbetern fonnten oolljogen
fepn 5 fo Wat eS m it eines SageS unbegtetfltdb,* als idb beim @ts
wachen bemetfte, baf idb lein tfpernb anbatte, unb fo blieb eS tto |
bet groften 2Cnjltengung mich ju beftnnen, bis baS ^»emb in einem
Unbeten Bimmet jufammengetollt unter einem Sdbtanfe oetjlecft
gefunben Würbe, © nm abt würbe ich im Scblafwanbel burd) bte
Stage geweift, was idb fudje? Sttein erflet ©ebanfe war, idb ^utfe
eS nicht berauben $ in bemfelben 3Cugenblicfe aber fragte ich und)
felbjl, was idb benn gewollt unb nun ju oetfdbwergen bube> unb
fitengte midb an, bie ©rinnetung ju ftnben, aber oergebltd>. S e it;
bem butte idb nie wiebet einen foldben Einfalt; bet ©etflbeS Sdbluf=
WanbelS fd)ien butdb ben SBetfudb beS SSewuftfepUS, in fein geheim«
tttfüolleS Steidb eirtjubtingen, für immer- oetfdbeudbt ju fepn. —
Sm ndibflert Sd)lafe tritt bie ßtinnetung beS früheren Schlafs
WanbelS beutlidb b ^ o t . ©in Steunb oon m it -erfuhr eines SJtots
gettS, baf feine © attin irt bet lebten S ta ^ t auf bem Äircbbadhe
gefeben wotben fct> j als et fte im S^ittagSfdblafe leife> ben SÄunb
gegen ihre ^tetjgtube getid>tet>* 4tad> ibtet 9Banbetung fragte, \lafc
tete fie etrten obllfidtibigen SSetidbt ab unb erwdbnte unter 2£nbetem,