wdbtt unb fo baS ©efubt, baß -man ihm wobt wtE, in t'bm be=
feftigt, bagegen baS, Was ihm nicht nufct, ihm nicht nabe bringt
unb fein ©efhrei barnacb unbeachtet laßt, fo baß ibm bie Unmog=
liebfeit, eS p erlangen, flat wirb, fo abnt er ein ©e f e § ber
Notbwenbigfeit, lernt ficb felbft bejwingen, unterwirft ftd) bet £)tb=
nung unb erflarft ftttlicf), inbem ber Äeim ber Freiheit in ibm ft<h
p entwicfeln beginnt. S^ur bureb p eilige SSefriebigung aller fei=
ner SBunfcbe nerwobnt man ibn p bertifebem SSegebren; bureb
SSerweigerung beffen, was man ibm fonfi gewahrte, ober bureb
5ßegnabme beffen, was man ibm bereits gegeben hotte, lehrt man
tbn ber ^nconfeguenj ein b'b’3«S SSejteben auf feiner Saune ent=
gegenfe£en; bureb dngjllkbe SSemubung, ibn auf anbere SÖeife p
befebwiebtigen, regt man ibn p rn ©tarrftnne; bureb enblicbeS Nach5
geben aber giebt man ibm bie befte 3fnweifung, alles p ertro|en.
S a n n bleibt ibm bie straft bet ©elbfibefchtdnfungi fremb, unb ein
fcblaffeS SSegebten ohne S hotfraft, welches in ber erften iperiobe
unb in SSepg auf baS leibliche ©epn normal war ( d ) , tym aber
nur ein ©tebenbleiben auf niebeter S3ilbungSjtufe ijt, wirb ibm
eigen; ein ungebdnbigteS ©Streben nach Sreibeit in nieberet $otm,
ober als SSBillfubt, welche felbft eine ©flaoin ber ftnnlichen ®m=
pftnbung ijt, erhalt bie Sberbanb. h) SBie feine heftige Bewegung
ptohlieb jum ©tiEfianbe fom mt, fo muß auch ber ©türm beS
2fffecteS beim ©duglinge nur aEmablig ftcb legen. S fl er burdf)
irgenb etwas, fep eS auch nur bureb baS Steinigen feines ©eftcbteS,
belafiigt Worben, fo giebt er nachher noch eine Beit lang bureb ®e*
febrei unb Nlienen feine Unluft ;p erfennen; aEmablig lernt er ff<h
früher b e r u h i g e n , wenn man bei biefem NacbboEe" feiner 6ms
pftnbungen unbefömmert ihn ft<h felbft überlaßt. S e r 2fffect aber,
welcher bureb NtcbterfüEung einer SSegebtung entfianben ijt, ftnbet
nur in ber (Ermübung feine natürliche ©tdnje unb laßt tn ber
(Erinnerung feiner (Erfolgloftgfeit eine wobltbntige (Erfahrung juruef.
§. 531. 3 n ^inftebt auf S S ewe g u n g A) überhaupt ijt ber
Ntenfcb nach beb ©eburt weniger auSgebilbet als irgenb ein Steter.
(Er ijt f<hwa<h Wegen mwoEfomntener (Entwicfelung feiner SS eine;
gungSorgane, inbem bie NtuSfeln noch bleich, bunn unb weich, bie
Slecbfen noch rotblicb unb glanjloS, bie dtnoeben großenteils tnorpev
lig ftnb; noch mehr aber wegen Mangels an SBiEenSfraft. S ie
erjien SSewegungen ftnb abftcbtSloS, bloß f)crt>orgebracbt bureb ben
(ErregungSpfianb beS NeroenfpjtemeS unb beffen (Einwitfung auf
bie NtuSfeln, beten b*>f)e Steijbarfeit baber auch mit ©eneigtbeit p
Ärampfen oergefeEfcbaftet ijt; in ben erften Momenten ijt ber Äor*
per beS Neugeborenen leicht p bewegen, ohne eigene Haltung, unb
feiten fe§t bie NluSfetfraft einigen SBiberjtanb entgegen, wenn man
ihm bie 2fugen ober ben SNunb öffnet, bie Ringer jtreeft u. f. w.
(N r. 386. I. © . 5 9 ). S a S ptafiifcbe NtuSfelfpftem entwicfelt
feine Sf>dttgfeit früher unb nimmt oerbdltnißmdßig mehr p : bie
SSewegungen ber 2ltbmungSorgane, beS NtajtbarmeS unb ber $ara*
blafe ftnb bie erften jwecfmdßigen SSewegungen unb werben, fo wie
ber ^erjfcblag, halb geregelter unb an weniger furje gwifebentdume
gebunben. 2ln ben wiEfübtlicben NtuSfeln treten bie erften SSewe*
gungen eben fo abftcbtSloS auf, im 2ftbmen, © freien unb Sffnen
ber 2Cugenlieber. S a S (Erwachen ber freien S3ewegungSfraft ober baS
SSeftbnebmen ber ©eele febreitet non oben nach unten fort: bur<h
baS ©entralorgan oom verlängerten SDtarfe . bis p m Anfänge beS
SSruftrücfenmarfeS werben p erft bie 3lugenlieber, dtiefermuSfeln,
gunge, Lippen, gwercbfeE, NippenmuSfeln jweefmaßig bewegt, wo*
jU halb bie SBirfung beS ©roßbimftammeS auf bie übrigen NtuS-
fein beS Augapfels ftcb gefeilt, wabrenb bie ©liebmaaßen nur peef*
loS unb jappelnb ober :rbptbmifcf> ftcb bewegen; fpdter treten bie
oberen ©liebmaaßen in ben S ien ft für bie Swecfe ber ©eele, unb
wdbtenb fte febon jiemtich weit; in ber • Ausübung ihrer Function
oorgefebritten ftnb, jteben bie unteren ©liebmaaßen noch wett hinter
ihnen juruef. — B) S ie © t im m e tritt bei bem SNenfcben am
ftöbefien, unb oerbdltnißmdßig weit frdftiger als bei g ie re n beroor,
um bie rege Ntutterliebe ju erhoben unb bie fcblummernbe p wetfen,
benn ffe ift ein Stuf an baS Ntutterberj, bet tiefer wirft als ber
2lnblicf. a) ßuerft i^ fte ein bloßes ©e f e b r e i , welches ber ©ebrnerj
ber ©eburt unb bie erfte SSerfibrung ber SOSelt bem Neugeborenen
a b p in g t, woburch aber bie Lunge erweitert, baS 2ftbmen PoEfoms
rttener, unb beffen Sßirfung. ergiebiger wirb;1 bann tritt eS bei jebet
anberen Unlujt, 5. -iS. bei ©tbtüng beS ©cblafeS ein, wie benn in
Sittbetbdufern, wenn ein ©augling bur<h fein ©efebrei bie anberen