größere ©terblichfeit unter ben ©ebdrerinnen als gewöhnlich, ba
ftch bie ülacfgiebigfeit unb ©efchmeibigfeit bet ©ebdrorgane fcfon
«erminbert hat.
§. 582. SBerfen wir nun noch einen SSlicf auf baS eheliche
SSerhaltnif überhaupt, fo erfennen Wir eS A) als baS natürliche
©tittel ber «ollftdnbigen Gntwicfelung ber Jnbioibuen. a) GS bc=
ftetjt nicht allein in ©efelligfeit überhaupt, fonbetn in einer SSer--
binbung ber »etfchiebenen ©efchlechter unb Lebensalter, unb inbem
hier bie ©tenfchheit in ihre« mannigfaltigem form en etfcheint, ge=
»innen bie ©lieber ber SSerbinbung an SSielfeitigfeit, Unbefangenheit
unb fftatürlichfeit; ber flet>enbe 3ug im Gharafter beS 4i>ageftotjett
ijt Ginfeitigfeit, Gigenftnn unb SSizatrerie. b) GS iffc ferner eine
organifche S3etbinbung, in welcher jebeS ©lieb fein eigenes Stecht
hat unb Alle einen gemeinfamen 3wetf «erfolgen: bie ©elbftfucht
wirb t)'m burch ein gemeinnühigeS v SBirfen «erbrangt unb baS ibeale
«Streben auf einen beftimmten ÄreiS ber 3ötrf liebfeit,gerichtet; ber
«Sinn für Stecht unb SSUligfeit, bie SBilligfeit, ftch bem ©efefce p
fügen, unb ber ©emeinftnn wirb gewebt, zugleich aber ber Jbeen=
fchwinbel vergütet, welcher in baS ©chranfenlofe ftch «erirrt unb in
thatenlofe Träumereien «erfenft. c) J n ber Ghe wirb ber finblidhe
©inn erhalten, ba ftch in ihr baS Ätnberleben wieberholt: bie grau
pflegt ben ©tarnt gleich einer B u tte r, unb er leitet, befd)ü|t unb
«erforgt fte wie ein SSater; inbem altere Gheleute gegenfeitig bie
Glternnamen einanber beilegen, fpricht ftch bie «fterjlidbfeit ihrer 33er:
binbung aus. ©o fnüpft bie Ghe burch Liebe an baS Leben; bie
Sftebtjabl berer, bie ftd) auS bloßem LebenSüberbruffe baS Leben neb5
men, ift unoerheirathet. d) ©ie nimmt ferner alle Kräfte mehr
in Anfprud), notbigt jur Tbatigfeit unb erhalt burch> ben fielen
©ßechfel bet SSerfdltniffe, burch bie immer fortfcfreitenbe Gntwicfe*
lung baS geiftige Leben in ununterbrochener Stegfamfeit; bei bet
Gtnformigfeit beS ebjelofen Lebens pflegt auch bie S a u e r beS Lebens
fütjer ju fepn (9ir. 477. 1. © . 116). e) Gnblich ftchert bie Ghe
gegen AuSfchweifungen; fte mäßigt bie ©ewalt beS Triebes burch
bie Leid)tigfeit feiner SSefriebigung, «erbütet baS Überataaß, weites
burch jtete Steufeit ftnnlicher Steije «eranlaßt wirb, unb fpart bie
Äraft in ben 3eitrdumen, in welchen ftch bie g rau nicht begatten
fann. B) <3o ifi benn baS gamilienoerbdltniß bei allen S36lfem
nach ©taaßgabe ihrer ftttlicfen SSilbung als etwas ^eiliges betrautet
worben, f) ©Senn bie Begattung als bie SSerfnüpfung ber bdchften
@innenluft mit ber innigfien SSejiefung zur fchaffenben Staturfraft
mit einem gebeimnißoollen ©dreier ftch «erfüllt, ben nur bie größte
tbterifche SSerwilbermtg abwirft, fo famen mehrere SSotfer auf ben
©ebanfen, bafj fte als ©innenlujt mit ber SSerebrung ber ©ottf)eit
unb mit allen Unternehmungen, welche beren ©egen E>etfcf>en, um
«erträglich fep unb überhaupt «erunreinige: fte war ben Ggpptiern
unb JSraeliten bei großen gejten unb ijt ben Japanefen auf ©Sali*
fahrten unterfagt; eben fo war fte ben ^riefiern «or einer gotteS*
bienjtlichen ^»anblung bei ben JSraeliten unb Stomern, wie jefet bei
ben ©tobammebanern, «erboten; auch bei ben SSabploniern, Arabern
unb ©riechen burfte fte «or einem S pfer nicht «olljogen werben;
bie Affprier hielten ftch nach berfelben für eben fo unrein, als wenn
fte einen Leichnam berührt hatten, unb mehrere amerifanifefe ©Silbe
bürfen an bemfetben Tage feinen SSerwunbeten befugen unb ent*
halten ftch ber SSegattung btei Tage «or unb nach einem Kriegs*
juge (9tr. 45 8 . I. ©. 144 bis 155). g) S u rd ) bie unbefefranfte
außereheliche SSegattung werben weniger Äinber erzeugt (§. 267, b),
weniger Äinber lebenbig geboren (§. 4 9 6 , r) unb weniger nach ber
©eburt am Leben erhalten (§. 5 2 3 , d); bie übrig bleibenben aber
gehen ber Grjiehung burd) ©ittlichfeit unb Liebe »erluftig. S ab er
haben benn bie © tauten, welche, um grauen unb Jungfrauen «or
SSerführung ju fiebern, öffentliche S im en ju SSefriebigung beS mdnm
liehen ©efchlechtStriebeS prioilegirten, fte mehr ober weniger als uns
ehrlich bezeichnet: fo mußten fte in Stom Abgaben §af>len, burften
nicht aus bem ritterlichen ©tanbe fepn unb erhielten fein anftdn*
bigeS S3egrdbniß, auch würben zuweilen Ghebrecherinnen zur ©träfe
in ein ^urenhauS gegeben (S tr. 458. II. @. 2 7 ). — C) S ie
SSerzidhtleifiung auf bie gteuben bet Ghe hat h) ihren natürlichen
©runb im ©langet an Nahrung unb an Sicherheit, ober in forpet*
liehen unb geiftigen ©ebrechen. S ie Gajtration ober Amputation
beS 3eugungSgliebeS ober beibeS zugleich ift «ergenommen worben,
um bie SSegattung ju hinbern, an benen, bie zu grauenwdehtern
beftimmt ftnb, «on ben Srientalen an benen, welche -Kothzucht