erweitert, unb bei einem folgenben ©ebdren ift namentlich bie SDZöm
bung beg grud)thdltet8 gleich oom Anfänge an weiter, biefet, weiter
unb tiefet ftetyenb; aud) fdjeint bet gruchthdtter burd) öftere Übung
an Äraft ju gewinnen, ba bei grauen, bie fchon öfter geboren hoben,
bie Wehen fc^netler auf einanber ju folgen pflegen (ebb. © . 2 0 7 ). Da=
t)er ift benn aud) ein ©ebdren nach bem Sobe nur bei foldjen grauen
beobachtet worben, bie fd)on mehrmals geboren hotten, ©elbft ba$
©ebdren beg erften ©teg. bei SSogeln ift fchmerjhoft unb, wie eg
fd)eint, mit SSerwunbung ber inneren dpaut ber ©iteitermunbung
oetbunben, inbem biefe einige ©tunben hetaug geftulpt bleibt unb
an ber £)betfldd)e beS ©ie8 33lut flebt. (9Zr. 43. p. 35 sq.). —
33ei ben dltejten SSblfetn beg Sttorgentanbeg oertrat ber ©bemann
bie ©teile ber ^ebam m e, wie bie§ jefct noch bei ben gaptdnbern,
dtatmuefen ( 9^r. 458. VI. 2. Sf)?it. © . 4 8 5 ) unb braftlianifchen
SÖSilben (9tr. 443. VII. © . 7 5 ) ber galt iji. Dagegen wirb unter
ben Wilben an ber .fpubfongbat ein 3elt für bte ©ebdrerin entfernt
oon ben übrigen Wohnungen errietet, wetdjeg nur oon grauen be*
treten wirb (9fa. 448. © . 6 5 ), unb eben, fo muf ftd) bet $otew
tote bei ©träfe oot bem ©ebdren feiner g rau entfernen, wahtenb
ber lieget unb Äamtfchabale ber ©eburt beiwohnt (9tr. 442. I.
© . 155 bis 162). Übrigeng hotten mehrere SSblfet eigene ©ott=
heiten ju $ ü lfe ber ©ebdrerinnen. d) ©leid) ben g ie re n (§. 499, b)
helfen bie grauen bei manchen rohen SSblfetn, $. 33. ben 0 o B
manen (9lr. 1 0 5 .1. p. 328) unb ben Wilben in SSraftlien (%:. 444,
I. © . 3 8 1 ), ben 9tabeljtrang ab; bei ben 5D?acouanig fdjlingt bann
bie B u tte r benfelben um ben $ a l8 beS Äinbeg, big er oertroefnet
unb abfatlt (ebb. © . 492). Die «ffotentoten follen ben gruchtfchleim
beg Äinbeg abteefen (§. 5 1 7 , C). @0 theilt ber Sfttenfd) bei feiner
Allfeitigfeit im ßujtanbe ber SSerwilbetung aud) bie ©ewohnheit, bie
Nachgeburt gu oerjehten, mit ben Sbteren (§. 4 9 9 , c), wobei ifn
oieUeicht aberglaubifche SSorffetlungen leiten; bieg ift ber galt bei
einigen braftlianifchen Wilben (Nr. 443. VII. © . 97) unb bei ben
Sofuten (ebb. © . 3 5 4 ); bei ben Sungufen aber fpeift ber SSater
ben gebratenen gruchtfuchen allein, ober theilt ihn nur mit ben
bejten greunben (ebb. @. 294). e) D er guftanb ber Äinbbetterin
forbert nach bem oben (§. 500. 502) Angegebenen N uhe, f lW
unb 33erf)ötung aller ©influffe, welche aufregen ober ben 93ilbungg=
hergang jtoren fonnten, unb bejiimmt ju einer achtunggoollen ©dfo*
nung. Aber aud) fyiez geigt eg ftd), wie bie menfd)tid)e Statur
unter ben ungftnftigjten SSerhdltniffen ftd) ju behaupten oermag,
wenn Äraft beg Willeng, ober Abhärtung, ober N otzeit, ober bie
©unft beg Älimag ihr ju ©tatten fommt. Wag bie Willengfraft
oermag, erfahren wir an grauen bet fyofytm ©tanbe, bte belieb*
ammen ober in ©ebdrbdufetn bpfttäUb geboren hoben, unmittelbar
barauf in bie wenn auch ziemlich entfernte Wohnung jutöcffehren,
faßlichen ©efd)dften oorftehen, ©efellfchaften befuchen,. furj ihren
guftanb burch gortfefcung ihrer gewöhnlichen gebengweife ju oers
bergen im ©tanbe ftnb. 33ei gefunben, ftarfen, an ©Tonung nicht
gewohnten grauen ber nieberen ©tanbe bauert bie Abwartung beg
Äinbbetteg meiffc nur brei ober oier Sage (N t. 145. II. © . 18).
35ei uncultioirten Söolfern ift bie ©d)onung nod) geringer: bie 4)0=
tentotin gebart auf bem gelbe unb tragt ihr Äinb in bie $ u tte
(Dir. 105. I. p. 3 18); bie Snbianerin am Ntiffouü ruht nach
bem ©ebdren gewöhnlich jwei Sage, ehe fte wiebet fd)were Arbeit
oornimmt, auf fgogbjügen aber nur einen holben Sag (N r. 445.
II. © . 36 ); bei ben 33taftlianem, fo wie bei ben Abiponern geht
fte fogar gleich noch bem ©ebdren in ben S3od), um ju haben
(Nr. 444. I. © . 38 1 ), unb. ruht bann einen, hochfteng ,jwei Sage
(Nt. 443. VII. © . 79). — f) Die ©efefcgebec, welche bie 35e=
Oolferung beg ©taateg oorjuglid) oor Augen hotten, bejtimmten ben
Wöchnerinnen A rtu n g unb ©chonung: nach g p f u r g burften nur
ifre ©rdber gleich benen um ben © taat oerbienter Scanner mit
Snfdjriften oerfehen werben; bei ben Stomern würbe ihre Wohnung
mit einem ©hrfn^onje begeictjnet, unb nach ben fpateren ©efehen
waren fte big jum oierjigjten Sage, oon ber göltet, aud) fpdterhin
oon jeber geibegftrafe befreit, btg eine Amme für ihr itinb gefunben
worben war (9tr. 458. I. © . 610 fg.). Snbem man ihnen aber,
burd) ein naturticheg ©efuht befiimmt, Stuhe unb ©infamfeit ge=
flattet, gelten fte bem Aberglauben für unrein. 33ei ben S^rartiten
war eine grau nach her ©eburt eineg ©ohneg fteben Sage, nadh
ber einer Sodjter oierjehn Sage unrein unb burfte; im erfteren
gälte 3 3 , trn testeten 66 Sage, lang nichts ^eiligeg anruhren,