wirb burd) SSegehtungen hervorgerufen unb bient benfelben. «Somit
ernennen mit benn, baf nicht ein einzelnes Moment atö ©tunb bet
übrigen angefefjen »erben bann, fonbern ein gemeinfameS' Streben
nach ©etbfiftanbigfeit burd) ©djeibung beS ©leid)artigen in Uns
gleichartiges waltet. S ie p größerer Unabhangigfeit unb ©elbfts
ftdnbigfeit amvachfenbe eigene Kraft äußert ftd> barin, baf burd)
bie ^errfdjaft beS SBillenS über ben geib baS geben mehr ©inljeit
gewinnt; baf ein befümmterer (5£>arafter, leiblich wie geiflig unb
gemütlich ftd) entwidett, unb fetbfl bie Krankheiten in 2frtung unb
Verlauf einen fefteren SppttS annehmen; baf Nahrung unb ©d)laf
langet entbehrt, ©innenthdtigfeit unb 9JtuSbelbe»egung langer auS=
gehalten »erben fonnen, unb in Kranfheiten ein fd)nelleS unb tiefes
©infen ber Kräfte nicht mehr fo allgemein ijt.
§. 543. Siefe ©ntwidelung beginnt mit A) bem B a h n e n .
2)ie Kiefer beS neugeborenen SD'Jenfdjen gehen mit ben Bahnen
fcb»anger, »eld)e »dhrenb beS gruchtlebenS ftd) gebildet unb p
»erfnochern begonnen haben. 2Bahcenb beS ©auglingSalterS fdjteis
tet ihre ©ntwidetung »eiter to t, unb gegen baS ©nbe beffelben,
ungefähr im neunten SJionate, beginnt ihr 2(uSbrud), »eichet bis
p ro ©nbe beS ^weiten, ober bis p r 5Dlitte beS britten Sah^eS bauert,
» o benn fdmmtliche SJiild) = ober £üed)felphne vorhanben ftnb.
Bugleid) haben ftd) bie ©d)eibe»dnbe »eiter entwidelt, namentlid)
bie s»ifd)en bem p eiten unb britten SSacf^ahnc, bie bei ber ©ebutt
blof angelegt » a r. a) S ie Bahne rüden beim ©auglinge in ben
liefern nach unb nad) gegen ben Bahnhohlenranb vor. SieSfcheinf
vornehmlich burch baS von ber Krone gegen bie 2Burpl fortfd)teis
tenbe SBad)Sthum «ermittelt p »erben; indem leitete immer mehr
ftd) verlängert unb fo»ohl burd) ©efdfe unb Heroen ftpirt ijt, als
auch in ber Knod)enfubjtanj beS Kiefers SÖBtberfianb ftnbet, muf
bie Krone als ber beweglichere Shetl gegen ben Bahnhohlenranb,
ber burch feine Knochenfubjtanj gefd)loffen ijt, gefdjoben »erben.
Snbeffen reicht biefer Umjtanb nid)t völlig hin, benn allmdhlig nimmt
bet Kiefer felbjt an £bhe p , fo baf unter bet SButpl jedes Sftitdjs
phneS ein freier Staum entfielt, in welchen ber bem Bahnhöfen*
ranbe anfangs naher liegenbe Keim eines bleibenben BahneS ftd)
einfenft; vielleicht baf bie pnehmenbe SurgeScenj beS leiteten p
jenem SSorrüden beS SDïilchjahneê m it»irft. b) S e r 2fuSbtud) er*
folgt, inbern bie fü lle n an ber Krone beS BahneS theilS tl)t eigenes
gebenSjiel erreicht haben, theilS von ber vorbringenben Krone vers
brdngt »erben. Siefe fü lle n namlid) ftnb temporäre Srgane,
welche theilS p t ©ntwidelung ber Bahne bienen, theilS ihre einfï-
»eiligen ©teilvertretet abgeben; ihre Function, fomit aber aud) ihr
geben ijt beenbigt, »enn bie Bahne entwidelt ftnb; biefe aber
muffen, inbem fte hervorjtreben, burd) thr Tlnbrangen jenes 2fbjters
ben begünjtigen. S a S Keimbläschen ijt, nad)bem eS ben ©chmelj
für bie Krone fecernirt h at, bünn unb troden geworben, feine ©es
fdfie fch»inben, unb eS jtirbt ab; eS jerreift an ber ©pifse ber
Krone, unb an Bahnen, bie mehrere @pi|en haben, bleiben jwis
fdjen btefen einzelne © tüde beffelben ft'hen, bie erjt einige Brit nad)
bem 2luSbrud)e beim Kauen ftd) ablófen (9tr. 326. p. 7 1 ); ber
übrige Sheil verfefwinbet bis auf einen fleinen Überrejt, ber baS
SBurjetenbe beS BahneS bid)t überjief)t unb beffen ©efdfe leitet.
S a S ftbrofe SSlaSchen öffnet ftd) ebenfalls an ben SSocragungen ber
Krone, unb nachdem biefe burd) ben 3tif hindurch geglitten ijt, haftet
eS fid) einerfeitS lodet am £atfe beS BahneS, anbererfeitS als
SSeinhaut an ben verfnod)ernben Söanben beS 3ahnfajtd)enS an.
Sec 3ahnfleifd)fnorpei weid)t ben vorbredjenben 3df)nen, beren ©teils
Vertreter ec » a r , ba er p ©nbe beS ©auglingSalterS immer dünner
geworben ijt, benn ba er an ben BahnblaSchen angeheftet ijt unb
von ihnen »ai)cfd)einlid) aud) ©efdfe erhalt, fo muf er nad) ihrer
(Eröffnung abjterben. fßon ben Ijeröovtretenben SSadphnen wirb er,
»ie»oht unbebeutenb, aufgehoben, ehe er ftd) öffnet; bagegen fchwins
bet er über ben ©chneibephnen früher, fo baf biefe frei liegend p
fühlen, ober, »enn man j. 33. mit einem goffel anfd)ldgt, p
hóren ftnb, ehe fte noch die £of)e beS Knorpels erreicht haben unb
ftd)tbar geworben ftnb, weshalb man aud) urfprüngliche Öffnungen
für fte in bem Knorpel vermuthet hat. SSon ben auSgebrodjenen
Bahnen verdrängt, wirb er reforbirt, p m Sheil auch i« kleinen
©tüden abgeloft unb mit bem ©peichel abgefpült.. Übrigens vers
fd)»inben mit ihm aud) bie ben 2fletbomifd)en S rüfen dhnelnben,
traubig an einanber hangenben SSdlge, welche eine weife bidlidje
Seud)tigfeit enthalten unb ben Knorpel burd) 2fnfeud)tung gefd)meis