fernerhin wttkfam unb dufert ftd) in dpanblungen, welche als wtll=
erfcpeinen, aber weber burd) eine Mapl benimmt, nocp
auf einen anbercn Sroeck als ben ber Äraftduferung überhaupt ge=
richtet ft'nb. h) 23er SHfttntt steigert ftd) jut Mitlküpr, weld)e
nid)t burd) baS leibliche, fonbern burcf) baS pfpcpifcpe Sehen, burd)
©rfahtung unb Urteil beftimmt wttb; nid)t unmittelbar auf tf>r
Siel toSgeht, fonbern Mittel baju fudpt unb wählt. 3fber ber 3n=
ftinct weid)t nid)t ganj oom inneren Sehen, fonbern wirkt fort ju
beffen weiterer ©ntwickelung als Srieb beS ©tkennenS unb MiffenS;
ber Sauf ber 23orftellungen ift ein organifdpet Hergang, ber im
willentofen ©cplafe, wie im Machen erfolgt, unb beim Senken mag
bie Mitlküpt wopl baS ©teuer fiteren unb bie ©eget fpannen, aber
bie geht aud) ohne fte fort unb führt oft ju einem ganj
anbern als bem gewallten Siete, ©o bleibt aud) im willkürlichen
nuferen .Spanbetn baS Mittel beffetben bem SSewuftfepn unb ber
5 BiUfut)r endogen: im ^intergrunbe »on «ipanblungen, weld)e auf
ben fct)arfftnnigffcen Kombinationen berufen, liegt ber Sweck, ein er=
l)ot)teS SebenSgefüpt ju gewinnen, unb bie Ausführung beS ©ebani
fenS bleibt automatifd), inbem weber bie Muskeln, welche bie S5e=
wegung oolljieijen, nod) bie Heroen, welche fte anregen, gut Am
fcpauung kommen} wenn bie Rainung mit SSewufjtfepn unb Mapl
aufgenommen wirb, fo betjarrt ber Sarmcanal, ber baS begonnene
fortfepen unb ootlenben rnufj, im Racptleben, unb bie bewuftlofe
Spdtigkeit, bie non ben Sippen gewichen ift, behauptet ftd) in ber
periftattifepen Bewegung beS SarnteS unb in bem Auffaugen feiner
©efdfe. i) Unwillkürlich unb nur burd) bie utfprünglicp inwop:
nenbe Äraft getrieben, ergebt ftd) bie ©eete felbft jum ^oepften,
SS» fte ftd) aber ihres AntpeilS am Unenbltcpen, al6 ifjrer eigene
ti^en unb wahren Mefenpeit, bewujjt geworben, fo ift fte aud) gut
$ teil) eit, gut wirklichen ©elbftbefttmmung gelangt, welche in ber
organifchen ©etbfterhattung »orgebitbet ift. Sem inbiötbuellen Sehen
ift fein ©runbton burd) eine höhere Macht urfprünglicp gegeben
(§. 644, a), fo bajj bie ©eete unter beftimmter gotm unb mit
befonberer Ortung in ber Dichtung, fo wie im Maajjc ber Ätdfte
erfepeittt: biefer SSefonberpeit im ©egenfape gut Uniwerfatitdt
ftd) bewufst, feine ^nbioibualitdt bem Organismus beS ©anjen
angufcpliefen unb fo gu ergangen, ift baS Merk beS 33emunft*
willens.
§. 647. Ser Kparakter beS Organismus in ^inftept auf Sie:
lation ift ©inpeit beS Mannicpfaltigen unb geigt ftd) am geiti
liehen Organismus im 23erhattniffe ber SebenSalter gu etnanber.
a) Sie ibeetle ©eite beS inbioibuellen Sehens liegt im föegriffe fei*
ner ©attung, b. p. fo Vereine oon Kräften, welche ber ©afi
tung gufolge ihrer ©tellung im MeltorganiSmuS wefentlid) gukotm
men. SaS'Sbeelle aber kann nur in ber enblicpen gotm, bec
Seit, gut ©tfepeinung kommen, unb ber ©ebanke beS Sehens ifï
ju inhaltsreich, als baf er in einem Seitpuncte ftd) etfepopfen liefej
konnte baS Subtoibuum fein Urbilb, ben 35egriff feiner ©attung,
in einem Momente oetwttklicpen, fo wäre auch fein Siel in beim
felben Momente erreicht, eS würbe bann, feinem begriffe gleich,
ein SbeelleS fepn unb keine Sauer als ©übliches haben. Rur in
ber Aufeinanberfolge oerfeptebener Seiten kann baS ^beeile beS Sei
benS ftd) realiftren, inbem in jeher Seit eine anbete ©eite beffelben
ftep offenbart, unb ber SebenSlauf ift'eine Reihenfolge non Monumenten,
in weldt>e ftd) ber ©efammtbegrtff beS SebenS auSeinanber-
legt. SebeS Seitmoment ifi ein ©nblidjeS, tn weldpem aud) nur
eine enblicpe ©eite beS SebenS heroortreten kann, unb fomit ift
jebeS SebenSalter eine befonbere gotrn beS SebenS, welcpeS burd)
eigenthümliche Kombination ber Ärdfte in befonberer Ortung unb
Richtung erfdkjeint. Mie bie Organe einanber ablofen, um eine
gunction ju ©tanbe ju bringen, einen gemeinfd)aftlichen ©ebanken
auSjuführen, wie $. B. bei bet Seugung erft ber ©ierfioef bie 58e=
fruchtung, bann ber gruchthdlter bie ©cpwangerfchaft, bann bie
Mildphrüfe baS ©äugen bewerkftetligt, fo entwidelt ftd) ber Sei
griff beS SebenS in ben »erfdfiebenen SebenSaltern. l>) SaS ©im
jelne tragt bie Merkmale beS ©anjen (§. 475, 1), unb jebeS Sei
benSalter ift bähet ein KpkluS mannigfaltiger Richtungen, wie
jebeS Sapr unb jeber Sag in foldjem KpkluS ein SSilb beS ganjen
Sehens giebt. c) SaS ©injelne beruht nur auf bem ©anjen. SBie
bie ©injelnpeiten, in fteter Metamorphofe begriffen, in jebem Mo=
mente burd) ben iptten 5um ©runbe liegettben begriff beftimmt
werben, fo ift baS Sehen bei allem SBedpfel ber ©rfepeinungen imi