fett, mehr einem S augtujfel ftc^> verlangernben Sippen werben
mel>r gefpannte SBanbungen bet- 9)?unbt)6i)le, meiere fo tute jene
äd^ne bie Saute $u mobifteiren vermögen, b) hierm it ftnb bie
dugeren 33ebingungen ber Sautgtieberung ober 2Cr t i c « l a t i o n ge=
geben; biefe aber ift bie freie SSeherrfdjung ber S t imme, ' e i ne
mannichfattige 5D?obiftcation berfelben burcf? tüilfeüfjctidje Spnthefe
ber Klemente, eine .fjervorbringung von Sauten, welche ftd) in he-.
flimmte Seftanbtheile auflofen la|fen. S ie innere SSebingung ijf
baS SSorfjanbenfepn beftimmter 33orjMlungen, welches felbft wiebet
eine Unterfc^eibung beS SubjecteS unb SbjecteS vorauSfeht. @o
lange bie Seelenthätigfeit blop Kmpftnbung i f , ftnbet auch nur bie
unarticulirte Stim m e als allgemeiner unb unbeffimmter tfuSbtucf
ber Subjectivitat S ta tt; bie articulirte S p ra y e hingegen ijt bie
bejtimmte 2lbbilbttng eines SbjecteS, nicht wie eS in ber 2fugemvelt
gegeben ifi, fonbern wie eS ftef) in ber 23orjieltung gefaltet hat:
fte beruht auf 2£nfd>auung einer SSorfetlung, alfo auf Selbjiam
fd^auung, unb ifi bet 9tefler berfelben, wie bie Stim m e ber Sie-.
fiep ber ©mpftnbung war. Soldje Selbfianfchauung beginnt aber
ju ©nbe beS SauglingSalterS, wie unvollfommen fte aud) übrigens
noch iji. c) S ie vermittetnbe SSebingung enblid) ifi bie SSerfnüpfung
einer befiimmten Borjiellung mit bestimmten Sauten. S e r Saug*
ling hat bie mannigfaltigen SinneSthatigfeiten in ber ©nheit ber
SSorfiellung auffaffen gelernt; inbem nun baS £inb bie 33orfiellung
in ein Sinnliches übertragen will, wählt eS baS hörbare, weil eS
biefeS burd) eigene £f)dtigfeit am freieren unb jugleid) am befiimm-
teflen geflatten fann: unb im Spiele ber Sprad>organe, in ber
Sufi an #ervorbtingung eigener Sone ftcfy barin geübt hat. d) Jr>ex-
vorgerufen wirb aber bie S p ra y e ttjeilS burd) ben eigenen Srieb,
baS innerliche Seben äußerlich ju verfünben, theilS burd) Spmpatljie
mit bem 2Jienfd)en. Sßie bie ©mpftnbung in ber Stim m e ftd)
offenbarte, fo will aud) bie befiimmte SSorftellung in beftimmten
Sauten hervortreten; was auf 2lnlaß ftnnlichet Kinbtücfe im inneren
ftd) gefialtet hatte, will aud) tn ftnnlichet gorm ftd) wieber abbil*
ben. "S o bricht burd) bie Söedjfelwitfung, burd) ben ©egenfafc unb
bie Einheit ber ftnnlichen unb ber geifligen Söelt, bie Sprache auS
bem inneren hervor; baS erfie Söort fomrnt oft ungefucht unb
unwillführlid) im 2fffecte heraus (Stx. 379. S . 1 4 8 ): ber Tfffect
ifi hiet ber (Geburtshelfer ber Sprache unb bringt baS SBort ju t
ßrfdjeinung, welches ftd) im inneren bereits gebilbet hatte. 3 u*
gleich wirft aber bie Sym pathie, ber 9iad)ahmungStrieb unb ber
Stieb nad) ©efelligfeit unb ©emeinfehaft: baS Äinb erfennt feine
geifiige fftatur in 2fnberen wieber, will ihnen gleich fepn burd)9iad)=
bilbung ihrer Saute unb fte ftd) gleich machen, inbem eS bie eigenen
Sorfiellungen in ihnen hervorruft. äß ar ihm bie Sprache an unb
für ftd) eigenes SSebürfniß, fo fügt eS ftd) ben form en, welche eS
fchon angenommen vorftnbet, lernt bie Sprache feiner Umgebungen
vergehen unb burd) SSergleichung ber eigenen Saute mit benen ber
(Stwachfenen nachabmen. Sod) läßt eS ftd) nicht unbebingt babei
befiimmen, vielmehr möbelt eS theilS bie gehörten SBorte nach bem
SSermogen feiner Sprachorgane unb nach feiner S5equemtid)feit, theilS
fdjafft eS ftd) aud) eigene SBorte nach freier 2Billfüf)r. e) S ie
Sprache wirb nun ein Mittel feinet SSilbung: fte ifi baS 2Betf
beS 33erfianbeS, gef>t vom SSerfiehen aus unb macht verjiänbig; fte
ifi baS Srjeugniß ber Freiheit unb führt ju Kntwicfelung ber greü
heit. S e r ©ebanfe ifi nad) Se c f e r S (9?r. 380. S . 2 bis 5 )
JluSbrucfe an ftd) fchranfenloS unb erlangt feine volle 2luSbilbung
erfi baburcf), baß er gefprodjen wirb: inbem er im 3Borte einen
Seib annimmt, entwicfelt er ftd) ju einem ©ebilbe von befiimmter,
inbivibualiftrter ©efialtung, unb fo fann ohne Sprechen baS Sehen
beS g)Ienfd)en in feiner voUen Sebeutung nicht ju Stanbe fommen.
S ie Sßorte werben Ziffern, in beren mannichfaltiger Kombination
baS #inb. bie iBorfiellungen hanbhaben unb neue IKefultate gewinnen
lernt. S ie Selblibejiimmung beim Sprechen iji anfdnglid) nur ein
SSorbilb ber g re ife t, eine organifche OJeaction: baS Senfen beS
ÄinbeS geht ohne SÜßahl fogleid) in Sßorte über, unb Wte feine
SSorjiellungen in fdhneUer golge wed)feln, fo iji ihm auch bie 9ieb=
feligfeit eigen. Krji allmal)lig gelangt eS ju höherer Freiheit, inbem
es ftd) jum 2luSfpredE)en feiner ©orffeüungen ober jum Schweigen
beflimmt unb überlegen lernt, was unb wie eS fpred)en foll. f) S ie
Spradje geht, vom ©injelnen, SSefonberen auS: einzelne SQßorte
gelten für eine ganje JRebe, unb baS jfinb fprid)t fte anfangs aus
reiner Sprachlufi au s, ohne SßeitereS bamit ju bejwecfen; etff