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 wie  5.  V .  jD fta n b e t  (Sir.  38 1 .  © .  1 2 4   fg.)  dergleichen  Salle  
 anfühtt.  S5ei  biefer  VSilligleit  beS  ©terbenS  lomrnt  eS  hauftg  »or,  
 baf  bie  ©terbenben  nod)  einmahl  die  greuben  beS  Sehens  ftch  »et=  
 gegenwärtigen:  mandje  »erlangen,  in  baS  Stete,  ober  an  baS  offene  
 Senfiet  gebraut  ju  werben,  «nb  ergeben  ftch  am  Anbltde  ber  auf=  
 gehenben  ©omte  ober  anberet  Siatutgegenfidnbe;  die  SJieifien  wüm  
 fchett' ihre  Sieben  wm  ftch  »erfammelt  ju  fehen;  Andere  fuchen  ftch  
 ihr  SBitfen  ju  »ergegenwdttigen,  wie  benn  © iw a tb ,  ^>et§og  »on  
 Siorthumberlanb,  ftch  fcona  üopfe  bis  ju  ben  Süfen  waffnen  tmb  
 in  einen ©effel  fefcen  lief,  um,  baS ©chwert  in  ber  $ an b ,  ben Sob  
 ju  erwarten,  unb  wie  nach  ber  münblichen  ©rjdfjlung  feiner  Sa=  
 mitie  ber  rufft'fche  ©enetal  »on  SD ?epenborf  ju  gleichem  3wecfe  
 ftch  bie  »olle  Uniform  anlegen  unb  an  baS  offene  Senfiet  fegen  
 lief,  ©elbfi  bei  einem  nur  bunleln  Vorgefühle  beS  SobeS  erwachs  
 wie  eS  fdjeint,  ber  SÖSunfdh,  noch  einmahl  an  ben  Sreuben  beS  
 SebenS  ftdh  S«  laben ;  wenigfienS  beutete  ein galt,  ber  mich  ju  nahe  
 angeht,  alS  baf  ich  ihn  hier  erjagen  follte,  mir  barauf  hi«-  -ii-  
 Siidjt  feiten  tritt  eine  befonbere ©paltation  ber  ©eele  ein:  g e r b e t   
 fagte  einige Augenblide  »or  feinem  Sobe:  „wie  wirb  mir  jefst Alles  
 fo  Hat!  baf  ich  nur  bebauere,  eS  nicht  mittheilen  ju  fonnen''}  
 eine  SBochnerin  auS  bem  Äreife  meiner  Velamtten  erwachte  heiter  
 unb  gefidrft  auS  ihrem © drum m er  mit  ber  ©rlldtung,  baf  ftejegt  
 fferben  werbe,  aber  baS  unendliche  ©lücf,  beffen  fte  feit  biefetn  
 lebten  ©djlummer  theilhaftig  fep,  nicht  befdjretben  fonne  unb  bütfeg  
 einer  meiner  Sreunbe  befd)tieb  im  ©terben  feinen  3ujianb  bildlich,  
 inbem  er  fagte,  baS Soben  eines  aufrührerifdhen Volles  werbe  durch  
 bie  ftegenbe  SJiadjt  eines  ©ngelS  beS  Siebtes  niebergelampft,  unb  
 an  bie  ©teile  beS  wüfien  SreibenS  trete  feltge  Stube  im  ©lanje  
 beS  Siebtes.  S ie   ^Delirien,  bie  juweilen  »or  bem  Sobe  eintreten,  
 beruhen  jum  SEheil  aud)  auf  einer  wirflidjen  ©paltation  ber  ©eelen=  
 thatigfeit.  £>af  SJienfehen,  bie  feit  einer  langen  Steihe  »on  S ah5  
 ren  melancholifch,  wahnftnnig  ober  tobfücfjtig  gewefen  waren,  in ‘ben  
 testen  ©tunben  ihres  SebenS  wieber  ju  »ollem  Vewuftfepn  unb  
 Verfianbe  'lommen,  tfi  fajl  allgemeine  Siegel;  bieS  tfl  felbfi  ber  
 §all  bei  materiellen  Abnormitäten  beS  ©ef)irneS,  als  ©tgtefung »on 
 V lu t  ober  © erum ,  ©iterung,  ©tweidjung,  Verhärtung,  dpppertro:  
 phie  unb  Aftergebilben  in  bemfelben,  unb  jwar  fo,  baf  entweber  
 bie  Verwirrung  in  bem  Sliaafe  abnimmt,  als  bie  Ärdfte  ftnlen,  
 ober  ploblich  bie  »olle  Veftnnung  eintritt,  unb  noch  an  bemfelben  
 S age  ber  Sob  erfolgt  (Sir.  464.  III.  © .  185)}  juweilen  jeigt  ftch  
 babei  felbfi  ein e'grofe  ©nergie  bet  ©eele,  wie  in  bem  Salle,  ben  
 jJ im m e rm a tttt  (Sir.  455.  II.  © .4 6 3 )  anführt.  Verwandt  find  
 bie  »on  S o b e r e   (Sir.  4 h l.  III.  p.  2 6 1 )  gemachten  Veobadjtuns  
 gen  »on  Sauben,  bie  einige  ©tunben  »or  bem  Sobe  baS  ©ef)ót  
 wiebet  belamen.  —  ©S  lommen  h«wf*S  Salle  »or,  wo  SJienfchen  
 ftch  einbilben,  baf  fte  ju  einer  befiimmten Beit  fierben  werben,  ohne  
 baf  biefe  Vorherfagung  eintrifft  (Sir.  381.  I.  © .  134).  S atau S   
 geht  inbeffen  noch  nidjt  het»or,  baf  febe  foldfje  VorauSfagung  auf  
 einem  SBafjne  beruhe,  benn  fonfi  müfte  audh  baS ©efühl  beS  ©tets  
 benS  ohne  Siealitdt  fepn,  da  eS  bisweilen  tdufdjenb  ifi:  ein  Srau=  
 lein,  welches  an  chtonifchen  Siet»enjufdllen  litt,  glaubte  ben  heran=  
 nahenden  Sob  ju  fühlen,  nahm  Abfdjieb  »on  ben  Sh«9?tt5  ttac5h  
 einem  Anfälle  »ott  Ärdmpfen  gorte  Athmen  unb  V ltttlauf  auf,  bie  
 Sßdrme  ^rlofd),  unb  eine  genaue  Unterfuchung  jeigte leine  ©pur  »on  
 Seben  mehr;  als  ich  aber  nach  einigen ©tunben ben  Seidjnam  nod)=  
 malS  beftdjtigen  wollte,  fanb  ich  bie  Sobtenblaffe  unb  Ädlte  ,»et=  
 minbert,  bemerlte  ein  leifeS  SSeben  beS  sPulfeS,  halb  auch  eine  
 © pur  »on  Athmen,  unb  fo  lam   bie  .ütanfe  wieb.et  ju  ftch  unb  
 lebte  noch  mehrere  fsahte  lang,  apduftg  fagen  Ärjte  bie .^eit  ihres  
 SEobeS  auf  ungefähr  i  2 4   ©tunben  richtig  »orauS;  bieS  ifl  jum  
 Sheil  eine  ungefähre  ©<hdhung  ber  SebenSbauer,  welche  :fte  burd)  
 bie  ©cfahrung  bei  ihren  Äranlen  gelernt  haben,  wobei  gugleidj  bie  
 Veobadjtung  bet  hduüseten  So beS falle  in  gewiffen  SageSfiunbett  
 (§.  606-i,  m)  benu^t  wirb.  Aber  auch-ohne  foldhe  Äenntnif,  fagen  
 bisweilen  Ätanfe,.  felbfi:  Äinbec,  ihre  SobeSftunbe..rid)tig  »orauS  
 (Sir.  455.  I.  © .  463.  Sir.  381.  I.  © .  123):.  fo  .fragte  ©inet,  
 ob  eS  nicht  halb  brei  Uhr fep-y  Weil  er;.bann  fierben  werbe, .amb  
 als  eS  brei  fd)lug,  fiarb  er  (ebb.  © .  132).  25a  nun  nach  ben 
 obigen  ©rfahrungen  bie  ©etfieSlraft,  fo  wie  bie  ©inneSlraft,  bet  
 bem  ©terben  oft  gefieigert  ifi,  fo  dürfen  wir  nadj  biefen  Veobach=  
 tungen  annehmen,  baf  audh  eine  ©rlwhung  beS  ©emeingefühleS