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 ©chneibefldche  ganj  »erfchwinbet,  unb  bie  bloggelegte  Änochenfubjianj  
 als  ein  gelblicher  ©Weifen  bafelbfi  ecfdjeint;  um  biefelbe  Zeit  bat  
 auch  bie  ©pi^e  beS  ©ckjaljneS  fcbon  ihren  ©d)melj  »etloten,  ifi  
 fiumpf  geworben  unb  geigt  ein  bräunliches  ^unctchen  »on  SSmfaa*  
 fubjianj,  welches  in  ben  folgenben  fah ren   grofer  wirb  unb  [ich  in  
 einen  halben  Nlonb  »erwanbelt  (N t.  416.  II.  p.  368).  g)  Sn=  
 beffen  bilben  ftd)  ihre  künftigen  Nachfolger,  bie  bleibenben  Zdbne,  
 weiter  aus.  33on  biefen  wirb  im  ^weiten  Sabre  bie  Ärone  unb  ber  
 Äorpet  ber  ©chneibegdbne  auSgebilbet;  am  ©ckjabne  unb  etfien  
 SSacf^ahne  entwickelt  ftd)  bie  Grotte,  am  britten  33ackjaf)ne  ber Äors  
 per;  im  britten  Saf)re  bie  Ärone  beS  ^weiten  SSaofjahneS.  Sm   
 »ierten  Sabre  bilbet  ftd?  an  ben  ©cbneibejäbnen  unb  am  britten  
 33ac?sahne  bie  SBurjel;  am  ©ckjabne  unb  an  ben  jwei  ■»orberfien  
 SSackjdbnen  wirb  bie  ürone  ziemlich  entwickelt;  »om  vierten  8 5 a *   
 jahne  »erknbcbern  bie  © p i|en ,  unb  »om  fünften SSacfjahne  erfcfjetnf  
 baS  S5laSdhen.  S e |t  ftnb  alfo  5.2  Zahne  »od)anben,  unb  jwar  20  
 auSgebrodjen,  2 8   in  ber  SSetknocherung  begriffen  unb  4   noch  als  
 Äeime.  S n t  ffebenten  Saf)re  ftnb  bie  ©chneibejdhne  unb  ber  britte  
 S5a<fjahn  auSgebilbet;  »on  bem ©ckjahne  unb  ben  erfien  jwet  S5a<f*  
 Sahnen  fangt  bie  SBurjel  an  ftdf>  ju  bilben;  »om  vierten  SSackjabne  
 ifi  bie  Ärone  auSgebilbet;  im  fünften  SSa^ahne'  hat  bie 23erkn6d)e;  
 tung  noch  nicht  begonnen.  B)  g u t  bie  V e r b a u u n g   bereich*  
 net  ber  AuSbrud)  ber  Zahne  ben  ©intritt  eines  neuen  Zeitraumes,  
 h)  S ie   Nlild)  wirb  um  biefe  Zeit  in  geringerer  Nienge  abgefonbert  
 unb  auch  qualitatio  »erdnbert  (§.  5 3 3 ,  e ,  g );  baS  Äinb  wirb  alfo  
 baoon  weniger  gefdttigt  unb  ftnbet  weniger  ©enuf  babei,  nimmt  
 gern  anbere  Nahrung  unb  gewinnt  biefer  fo  »iel ©efcbmack  ab,  bafj  
 eS  ber  Sötufi  ftch  entwöhnt.  ©S  »erlangt  Niannichfaltigkeit  ber  
 N ahrung,  ba  eS  ber  SNuttermilch,  Wie  lieblich  fte  auch  fep,  wegen  
 ihrer  ©informigkeit  öberbtöfjig  wirb;  eS  will  ferner  nid>t  mehr  blof  
 trinfen,  fonbern  auch  fefle  Nahrungsmittel  effen,  um  bie  fidrker  
 geworbene  NiuSketkraft  feines  NfagenS  in  angemeffene  Stetigkeit  ju  
 fe|en;  eS  will  enblicf)  fehen,  was  eS  $u  ftd)  nimmt,  unb  baburch  
 ben  ©enufj  erhöhen,  nicht  mehr  blinb,  bem  bunfeln  ©emeingefüble  
 folgenb,  in  ft'ch  fangen.  Welchen  A n te il  ber  ©eftd)tSftnn  hat,  erhellt  
 aus  bem  ©dingen  beS  ÄunfigriffeS,  bem  ©duglinge,  ber  nicht  
 aufhbren  will,  an  ber  SNutterbrufi  ju  fchwelgen,  ben  ©enufj  ba=  
 burch  ju  »erleiben,  bafj  man  bie  33rufiwar$e  fchwatj  anfitetd)t:  er  
 jiufct,  betrachtet  fte  lange  unb  »erlangt  fte  nun  nicht  mehr,  wie  
 fippig  et  auch  bisher  an  il)r  ftch  genährt  hat.  —   33ei-bem  ©nt*  
 wohnen  fiockt  bie  Niild)  einige  Sage  in  ben  SNtlcbgangen  unb  wirb  
 bann  wiebet  eingefogen.  i)  S a S   Jtinb  geht  »om  ©äugen  jum  
 Nagen  über  unb  fdngt  erft  nach  bem  Ausbruche  ber  föackjdbne  
 an  ju  bauen.  SiefeS  bleibt  aber  noch  fchwacf),  ba  eS  bem  Ätefet  
 unb  ben  Zahnen  an  gefiigkeit,  fo  wie  ben  üaumuSkeln  an  ©tdrbe  
 fehlt,  weshalb  benn  auch  nur  weichere  ©peifen  für  btefeS  Alter  ge*  
 eignet  ftnb.  k)  Surch  baS  Äauen  unb  ©infpeicheln  einerfeits,  fo  
 wie  burch  bie  SNannichfaltigbeit  ber  ©peifen  anbererfeits  wirb  ber  
 ©efchntacb  mehr  entwicbelt,  unb  baS  Äinb  wirb  burch  ben  Snftinct  
 bahin  geführt,  bie  feinem  SebenSjuflanbe  angemeffenen,  milben  unb  
 füfen  Nahrungsmittel  üorjöglicf)  ju  nehmen.  1)  ©o  »erdnbert  ftch  
 auch  bie  gitnction  beS  SarmcanaleS:  junge SBieberbduer  fangen  erft  
 beim  ©enuffe  »on  Ärdutern  an,  wteberjukduen  unb  baburch  bie  biSs  
 her  unentwickelten  SSormagen  in  Sbatigkeit  gu  fe|en.  83ei  bem  
 Äinbe  wirb,  wenn  eS  frembe,  namentlich  fefie  Nahrung  p   ftd)  
 nimmt,  bie  S3erbauungS=  unb  NluSfelkraft  beS  ©erbauungScanaleS  
 burch  Übung  geftarft;  bie  ©peifen  »erweilen  langer  im  Nlagen,  
 unb  baS  SSeburfnifj  ber Nahrung  kehrt  bähet  nicht  fo  fd>nell  wieber;  
 bie  periffaltifdhe Bewegung  wirb  langfamer  unb  kräftiger;  ber  Sarm=  
 foth  fefler,  mehr  bunkelgelb  unb  ffinkenb;  bie Ausleerung  nicht  mehr  
 fo  hduftg,  mehr  an  befiimmte  ^etioben  gebunben  unb  mehr  juruck*  
 gehalten.  Sod)  hat  bie SSerbauung  bei  SBeitem  noch  nicht ihte  »otte  
 «Kraft,  unb  SSefchwerben  berfelben,  als  ©rbredhen,  Surchfall,  Äoltf,  
 entfliehen  leicht.  N u r  einfache,  nahrhafte  unb  babei  leicht  »erbauliche  
 Kofi ifi angemeffen,  wie  benn  bie  SNunbfaule  Göldschen  ber ©d)letm-  
 haut,  bie  ju  ©efchwuren  werbin)  befonberS  burch  eine  ju  grofe  
 Niannidhfaltigkeit  bet  Nahrungsmittel  »eranlafjt  wirb. 
 §.  544.  ©egen  ©nbe  beS  erfien 3 a h reä  »erfucht  baS  Äinb  a)  ju  
 f i e h e n  unb  freut  ftdh  ftchtlich,  wenn  ber  SSetfud)  gelingt.  Aber  
 fafi  augenblidkltdh  »ediert  eS  anfangs  baS  ©leichgewidht;  bie  Äniee  
 fntcfen  leidet  wegen  ©chwadje  unb  Ungeubtheit  ber  ©tteckmuSkeln,