ju überblicken unb fo feine SÖBefenheit ju ernennen. — 5Raum unb
Beit find bie beibett $otmen bcc ©nblicf)feit, bie überall in noth;
menbfget 5Betbinbung mit einander fielen: maS tn einer gemiffen
Beit ju t ©rfcheinung kommt, ift nicht überall, unb maS einen be=
fiimmten 5Raum erfüllt, ifi nicht immer. S fi nun baS otganifche
SOSefen ein 2Cbbilb beS Unendlichen im ©nbltchen, fo mufs eS ben=
felben <5t>arafter aud) in beiben form en ber ©nblicfffeit an fiel)
tragen. 3m gnoeiten ^pauptftuefe biefeS 2BetfeS (§. 4) mirb baS
geben al§ ein 58ehatt(icheS in ber 2fnfd)auung ju ftpiten, unb nad)=
sumeifen fepn, bafj bie gleichseitigen ©Meinungen beffelben ein burd)
bie^bee gegebenes, organifd>eS ©anseS barftellenj jefct am ©bluffe
beS erften -fpauptjtücfeS, beim 5Rücfb(itfe auf baS geben a(S ein
gortfchteitenbeS, ift eS unfere Aufgabe, s« gefgen, bafj bie ibeelle
SBefenheit beffelben, um sur ©rfcheinung su fommen, ftdh in 5Rid)=
tungen auSeinanberlegt, bie ber ©ucceffton nach »on einanber ge*
fd)ieben ftnb; bafj bie mannigfaltigen auf einanber folgenben Bu=
jtanbe ft6) als bie in ber 3 « t feroortretenben ©lieber eines einigen
©ansen »erhalten; bafj mit einem SBorte ber gebenslauf ein O t=
g a n i S m u S i n b e r B e t t ifi. ©S ifi fein ungefähres ©ntftehen,
fein swecflofeS Bafepn, fein gebanfenlofeS Untergehen, fonbern im
fteten SG3ed?fel herrfcht baS bleibenbe ©efeh, unb im ©efe£e maltet
ber emige ©eift. — SÜBemt mir bie bahin gehörigen Momente nach
ben ifategorieen ber SRobalität (§. 6 4 4 bis 6 4 6 ), Relation (§. 647),
Q u alität (§. 648. 649) unb Q uantität (§. 6 5 0 bis 657) burcf)=
gehen, fo mag biefe Anordnung »or ber ^>anb als eine millfüht:
liehe unb gleichgültige betrachtet merben, bis mir an einer fpäteren
©teile biefeS SBetfeS ben ©runb berfelben barlegen.
§. 644. ©in DrganiSmuS charafterifirt ft'ch itt hinftcht auf
CfRo b a l i t ä t burch ©elbjterhaltung »ermoge Harmonie feiner Shd=
tigfeiten unter einanber unb mit ber 2Cufenmelt. ©omit ift benn
auch ber gebenslauf eine Ummanblung beS gebenS burch baS geben
felbft in Übereinftimmung mit feinen dufteren Vechdltniffen. a) BaS
geben mirb alfo nicht ein anderes, fonbern bleibt ff# bem SBefen
nach gleich. 5Bon Urfprung an h<rt eS feine befiimmte Dichtung,
benn eS entfiel)! nur baburch, bafj ber allgemeine begriff in einer
befonberen § o rm , baS Unendliche in befiimmter 58egrdnsung unb
/
Ortung ftdh bargufiellen beginnt, unb biefer ©eifi beS gebenS erhalt
ftdh fort Wb foth benn et m*t W S; ev !Bcbt ff# tm5Ber:
laufe ber BW auf »erfchiebene SSBeife funb, aber nie »ermag ein
»ollig grembartigeS in feinen ÄretS einsubringen. b) 25aS ©rf<hei=
nen neuer gebensformen ift demnach fein äußerliches h i näu tretett,
fonbern »on innen fyev befiimmt unb im geben felbft begründet}
maS urfprünglt# im Äeirne »orhanben m ar, tritt in bie ©rfdheinung,
unb maS »orher in unooUfommener $orm unb auf bef#ran?tere
äöeife gemirft h^tte, gelangt su einer »olleren Darlegung feines
58egriffeS, s« einer Offenbarung feines tieferen ©runbeS »ermoge
einer Steigerung durch fleh felbft, ober »ermoge einer ^Jofensirung.
©ben fo ift baS 58erf#minben auS bem Greife ber gebenSerf#ei:
nungen bur# eine Bepotensirung gegeben, ein »on innen her be:
ftimmteS ©rlofcfen, begründet in ber ©rfefopfung beS SSegripS.
c) B aS geben offenbart fein SDSefen durch ©tnflang feinet ©insein:
heiten: überall finden ftdh ©egenfa^e, aber biefe find nicht feind:
liehe und »erni#tenbe, fonbern erganjenbe unb anregende, ©o ftn:
bet baS geben 3flleS, maS eS su feiner ©ntmicfelung und su feinem
§ortf#reiten bedarf, im SÖBeltgansen, meldheS mit allen feinen ©lie:
bem in b<wmonif#et 58esief)ung fleht. B e r Umlauf beS gebenS
folgt ber speriobicitdt bet ©rbe (§. 5 9 4 , c ), unb biefer entfpricht
bei ben ^ftansen unb niederen Spieren au«h ber Verlauf beS gebenS
(§. 6 2 5 , b ); ber SRenfd) s«igf fytyiu ©elbffftdnbigfeit gegen baS
Nufere, .und mie j. 58. bie längere B auer feines gebenS meniger
durch bie SSefcfaffenheit »on guft unb S tafrung, als durch baS
pfpdfifdhe SSerhdttnif befiimmt mirb (§. 631, b , c , f ) , fo ift bet
ihm überall bie Snnenmelt madhtiger, unb dadurch auch bie h a r :
monie mit feinet ©attung bebeutungS»ol(er. ©t entmicfelt ftef burdh
feine ©attung unb für biefelbe, unb baS 58anb, metcheS feine 5 u -
bi»ibualitdt an fte fnüpft, führt ihn allein su feinem Biele unb ge:
leitet ihn »om SSldSchen beS mütterlichen ©ierftocfeS bis sum ©rabe.
d) Seber ©intritt in einen neuen Btitraum beS gebenS hat etmaS
©dhielenbeS, indem Vergangenheit unb Bufunft ftdh burdhfreusen}
mie bie ©timme beS angehenden SunglingS aus rauher 2äefe in
eine quälende h ^ h e überfdhnappt, fo fireiten überhaupt bie »er:
fdhiebenen ^Richtungen beS gebenS unter einander in folgen Über: