nicht erfaßen fann (§. 361, b). ©ie ©eburt ifi bie 93etfe|ung
in bte SBett, bie Einfaat bet ©eete in ben foSmifd)en $rud)thdl|ter,
bcc ihre Bebrütung übernimmt 9hm ift bie Brütung bie 2fn=
regung bec Entwidetung an einem EntwidelungSfdhigen burd) ein
gtembeS, aber Befreundetes, @teid)eS (§. 364 fg.): wie baS 2eb=
lofe nid)t Seben gu weden oermag, fo fann aud) baS ©eelenlofe
nicht bie ©eete auSbitben. ©aS SBeltgange aber ifi als Betwitf;
lidpng beSSbeelten befeett, unb dadurch wirb die SBelt bie S5 rutc=
fielle ober ber §rud)tbdttet beS pfpd)ifchen SebenS. ©ie fann bet
©eete nichts geben, nichts 9hueS in if)r [Raffen, wohl aber bie in
if)r liegenden Äeime anregen unb tl)te felbfttfdtige Entwidetung for=
bern, unb bieö babutd), bafj beibe für einanber gegenfeitig otganü
ftrt find, unb bie Söett mit ben Bebütfniffen unb Graften ber
©eele in ähnlicher Übetetnfdmmung 'fleht, wie ber müttertrd^e Seib
mit benen beS Ernbtpo. ©em ©inne entfprid)t eine ftnnliche, bem
Berffanbe eine oerftdnbige, ber Bernunft eine oernünftige ©eite ber
Statur: jeder Saut ber Statur ft'nbet einen 2 fnflang in ber Innern
weit beS SSftenfchen, unb in ber 2fuftenwelt erfennt bie ©eele ben
5öiberfd)etn t£>re6 eigenen SöefenS, fo baft burd) baS Söiffen oorn
dufteren auch baS Bewufstfepn, atö baS: eigentliche unmitteibare
Söiffen, gewedt unb geforbert wirb. Ebenfo erfüllt bie Statur jedes
im Söefen ber ©eele gegrünbete ©treben: wie bte 2 lufenwelt,
SBarme, Suft unb Nahrung gewahrend, ben ^njlinct befriedigt, fo
fügt fte ftd) aud) bem BerftanbeSwillen, Idjjt ftd) als Spittel für
feine ßtuede handhaben, bietet ibnt bie ^>anb gu Erfindungen unb
gefiattet ibm Entbedungen, indem fte oerwirf£id)t,- was er fudjt;
unb ber Bernunftwille oernimmt ben Einftang ber Söelt mit feinem
eigenen ©treben. — ©et urfprüngltd)e Begriff bes pfprf>tfd^en
Sehens bleibt immer baS Söefentlidje unb oerfünbtgt ftd> baber auch
fd)on, ehe er nod) burd) Entwidelung oerwirflid)t’ ijt. ©o fleht
ber menfd)tid)e ©dugling in 9füdftd)t auf pfpd)ifdje Entwidetung,
©innenoermogen unb ©elbflflänbigfeit hinter ben Shi-ete« gleichen
Alters bcbeutenb gutüd, geigt aber gleid)toobl fd)on oon Anfang an
ben Äeirn beS ^oberen: nicht baS Erbliden ber Nahrung, fonbern
baS Etfcheinen einer befreundeten-, wohlgefälligen 5Qhnfd)engeftalt
locft ihm baS erfte Sächeln ab, unb nicht nach ©peife, fonbern nad)
bem ©längenden, baS innere Seben Anregenden, flredt es guetfl
bie dpattb aus, todbrenb baS Sbter gegen ©ütge, bie ftd) nicht auf
baS leibliche Bebütfntfü beziehen, gleid>gültig bleibt, dafür aber aud)
immer nur an Eingelnheiten gebunden bleibt unb nie durch 9?efle=
pion und ©elbflanfchauung gut Unioerfalität unb Freiheit gelangt. —
©ie Entwidetung erfolgt aber ftufenweife unb befleht in innerlicher
©teigerung, toeld)e fowoht durch ©ifferengirung ober ©djeibmtg in
mannigfaltige 9ftd)tungen, als aud) durch Unioerfaltftrung ober
Bereinigung beS Bfannichfaltigen unter einem hdheten Begriffe be=
wirft wirb unb mit einer angemeffenen Erweiterung beS 9ötrfungS=
freifeS oerbunben ifi. B) ©ie Erfenntnif beginnt mit bem £e=
benSgefühle, weldjeS anfdnglid) auf baS ©afepn überhaupt, bann
bei bem SBechfel ber Einbrüde auch auf bie 2lrt beS ©afepnS unb
auf ben 3uftanb beS SebenS als eigentliches ©emetngefühl ftdh be=
jiet)t. d) ©ie SBelt ergieht bie ©eele oermittelfi ber ©inne: baS
Seben erganjenb, gewahrt fte den ©inneSorganen, bie beim Embrpo
ftd) gebildet hatten unb oermoge ihrer Sebenbigfeit nadh ihrer etgem
thümlid)en Shatigfeit ftreben, die duferen Bedingungen ba$U) bie
©eete aber eignet ftd) oermoge ihrer Berwanbtfchaft mit der SBelt
bie duneren Einbrüde als SlahtungSjfoff an und bildet in ftd) bie
dufteten Erfd)einungen ab, indem ihr bie Äraft, fold)ergefiatt ju
afftmiliren, fo wie ber 5öelt bie gdhigfeit, afftmilirt ju werben, p=
fommt. ©ie ©inneSthdtigfeit ifi ein ©eme-ingefühl, ein 2lnfd)auen
beS SebenSpfianbeS ber ©inneSorgane, aber ein gefteigerteS, wenü
ger auf biefen SebenSpftanb felbjt, als auf baS, was -ihn erregt fp.%
gerichtet, denn in ben ©inneSorganen ifi die materielle Jpülle beS
©eifiigen fo gart gewebt, und in ben BJebien bet ©inneSeinbrüde
(£td)t, ©chall u. f. w.) treten bie Söeltfrdfte fo freithdtig h^roor,
baf fte jene ©rgane butchbringen unb baS innere Seben berühren,
©ie ©eele fajtt bte Berdnberungen tn ben ©inneSorganen, als nid)t
oom eigenen Seben ausgehend, fonbern durch ein dufereS unb ftem=
beS ©afepn gefe|t, auf und gelangt durch die Unterfdheibung beS
3luj?eren, ©bjectioen gu einer befiimmteren 2lnfdhauung beS eigenen
inneren SöefenS, gum ftnnlidjen Bewuftfepn, in welchem bie 3n=
biffereng beS SebenSgefühleS gum ©egenfa|e ber eigenen Sfabioibua-
litat und bet 2 lufenwelt entwidelt ijt. die Shatigfeiten ber