SBerhdltniß t>tcl günfüget ift, als eg im ad)tjehnten Sahrhunberte
w ar, fo burfen mit ba« gortfdjreiten ju einet naturgemäßeren S5e=
hanblung jener Sufldnbe in unferer Seit otö erroiefen annefymen
(9ht. 393. © . 180).
§. 501. 3ü)ie Senbenj beg geben« in ber bem ©ebaren junddhfi
folgenben g)eriobe, bem Ki n b b e t t e (Söocfenbette, puerperium),
ift theil« S t ü d k e h r ju feinem früheren SSerhdltniffe, tljeilö 2Cn=
nähme einet neuen 9üd)tung (§. 5 0 2 ), welche jugleid) jene 9tüd=
kehr »ermittelt, fßcibeg bat beim ©ebaren begonnen, mad)t ben
eigentlichen (5t>arafter beffelben aug (§. 4 7 9 ) unb bilbet ftdf> tt>d£)=
renb beg 3Bod)enbette« aug. — 2Me 9iüdkeht jum früheren geben«--
»erhdltniffe jeigt ftch a) im ©efammtotgani«mu«. 3fthmen unb
willkühtlidbe Bewegung tuirb triebet, freier, Kreislauf unb Ernährung
nimmt triebet ben auf bag eigene SSeftehen ftch bejiehenben Sppu«
a n , unb bag ©efammtbeftnben wirb jiemlicb wiebet fo, wie t« früher
gewefen trat. S ie« jeigt ftch befonberg in ^inftdht auf krankhafte
Sufldnbe: bie ©pilepfte, bie wahrenb ber ©djwangerfchaft entftanben
ift, »erfchwinbet gegen bie Seit beg ©ebaren«, unb bie, weld)e früher
befianben hotte unb burd) bie ©chwangerfchaft unterbrüdt worben
tr a t, kunbigt ftch im erften Seitraume beg ©ebateng burch i£>c SSor*
gefuhl (aura epileptica) triebet an unb tritt nachher triebet ein
(fftt. 36 3 . I. © . 1 5 0 ); 'auch anbere Krankheiten, j. 33. Manie
unb Melancholie, tx>cld?e burd) bie ©d)wangetfd)aft erregt traten,
»etfchtrinben nad) berfelben, unb bie 2ungenfud)t, bie srodfjrenb biefeg
Seitraumeg füll gefianben hatte, macht nach bem ©ebaren, bet
triebet »erjtarktem 2lthmen, um fo fchnellere gortfchritte (9tr. 65.
II. © . 1 3 4 ). b) SSefonbet« kehrt bag eigentliche .Organ ber
©chwangerfchaft, trelcheg wahrenb berfelben ein fo entfchiebeneg
Übergewicht gehabt hotto, ju feinem früheren Suftanbe eineg ftilleren
geben« ju tü d unb tritt um fo eher in bag rollige ©leichgetricht, je
geregelter feine Shdtigkeit tra t unb je mehr e« burch eine erfolg»
reiche 2lnftrengung bag Übetmaaß feiner Kraft »erminbert hot. Oie
©ebdrorgane verkleinern ftch burch eine lebhafte MuSkelthdtigkeit,
burch ben Sonu« ober bie lebenbige geberkraft, unb burd) Abnahme
ber SBollfaftigfeit ober ©infd)tumpfen, welche« theilg burd) jene S«5
fammenjiehungen, theilg babutd) »ermittelt trirb , baß bie gebenbig»
feit unb ber 33lutlauf eine anbere Dichtung nimmt. — © anj auf
ben früheren ©tanbpunct ju tü d ju fehren ift unmöglich: bei allem
(Streben barnach fd)reitet bag geben unaufhaltfam »or. Oie S«*
fammenjtehung in ben ©ebdtorganen ift bafjet nie »ollfommen unb
ifi eg um fo weniger, ober hwtcrldßt um fo beutlid)ete bleibenbe
©puren beg ©ebaren«, je öfter fd)on biefeg erfolgt, unb je fdflaffer
ber Körperbau ift. c) ^ n t grucbthdlter entffeht eine rhpthmifdje
Sufammenjiehung, ober ein 2Bed)fel »on ©ppanfton unb überwtegen*
ber ßontraction, bi« leitete bie bleibenbe ©tufe erreicht hat. 9tad)*
bem bag Kinb geboren ift, fühlt man burd) bie erfd)lafften 33aud)»
t»dnbe ben gruchthalter wie eine, etwa jefn Soll lange unb fteben
Soll breite Kugel über ben ©chambeinen; nad) 2Cu«ftoßung ber
fftacfgeburt erfcheint er etwa acht Soll lang unb etwa« in ba«
25eden gefenft; nach einigen Sagen fühlt man ihn ungefähr fed)S
Soll lang; nad) ad)t Sagen ift er fo weit jufammengejogen, baß
man feinen S3oben nicht mehr beutltd) über ben ©chambeinen fühlen
fann, unb nad) fed)g 2Bod)e-n ift et, einen etwa« größeren Umfang
unb mehr godetbett abgerechnet, fo wie er früher gewefen war
(9tr. '6 5 . II. ©. 129). ©ein Körper wirb fdjon am erften Sage
feft, mit »erengerter, platter vfhoble, unb kommt halb in ben nicht
fchwangeten Suftanb ju tü d , ber .£>alS fpater. 2fm jweiten Sage
ift nod) eine fdjlaffe, leicht ju erweiterte Münbung ohne einen
in ben grud)tgang ragenben Sheil (SSaginalportion) »orhanben; bie*
fer bilbet ftch erft in ber jweiten SBocfe wieber ju einer gange »on
brei ginien au«, wobei ftch erft bie innere, bann bie äußere M üm
bung fchließt (9tr. 363. I. © . 174 fgg ); nad) fech« 2Bod)en ift
er fech« bi« neun ginien lang. SSermoge biefer Sufammenjiehungen
halt bie ©dhnittwunbe be« gruchthalter« beim Kaiferfd)nitte jufam?
men unb h«»lt ohne “M ä h t unb ^ftafter, »emarbt audh fo feft, baß
er bie 2Cu«behnung einer neuen ©chwangerfdhaft au«halten kann,
wie1 man benn audh SSeifpiele hot, baß grauen nadh Teilung eine«
wahrenb be« ©ebaren« entjtanbenen 9üffe« im grucfthdlter wiebet
fdjwanger würben unb glüdlich gebaren (9tr. 230. II. ©. 135). —
©dhmerjhaft ober al« 9 t a d hwe h e n gehalten ftch jene Sufammem
jiehungen »orjügltch bei grauen, bie fchon öfter geboren haben, bei
welchen ber mehr erfdhlaffte gruchthalter nicht fo leicht ju bem