S lu tu n g , fonbern aud) eine Setfidrkung betfelbett butd) (Streichen
beS fftabelfltangeS jur (Erhaltung bet ©efunbfyeit im Allgemeinen
notbwenbig: ein foldjeS ©erfahren • kann nur als Heilmittel bei wU
bernatürlicher SSlutfuUe unb barauf berubenber Afpbppie unb Apoplexie,
nicht aber als ^Prdfervativ im normalen guflanbe S ta tt ftn=
ben, unb eS waren gtunblofen Hppotbefen, wenn man annabm,
bafs baburd) bie (Entftebung ber ©elbfucbt unb anberer $inberkrank=
beiten verhütet, ober bie (Empfänglichkeit für Slatternanfkeckung auf*
gehoben werbe.
§. 509. B aS Atbmen unb bie butd) baffelbe berbeigefübrte 2Ser=
dnberung in ber S tiftu n g beS SlutlaufeS bringt im ©e f d f j f p f i eme
unmittelbar med)anifd)e Sföirfungen brrvoramb veranlagt SilbungSs
bergange, weldje neue mecbanifd)e Serbaltniffe berbeifübren. a) BaS
H e r z , welches beim (Embrpo mehr in ber ©iittellinie unb im oberen
Sbeile ber S tu ft tag, wirb beim Atbmen tbeilS butch bie früher
unb fldrket ftdf> auSOebnenbe red)te Sunge mehr tinfS gebrangt, tbeilS
mit bem gwetchfelle tiefer hßrabgezogen. Baburd) wirb nun bie
obere H ° b ^ ene verlängert, ber Aortenbogen aber wirb, wenn ftd)
bet unter ihm tiegenbe linke Suftrobrenaft beim (Einathmen füllt,
mit bemfetben nad) vorne unb oben gezogen ( p o r t a l in Ult. 173.
17 6 9 . p. 549), unb inbem fo ber Sogen großer wirb, ober eine
flachere SBolbung gewinnt, fommt auch bet Utfprung ber linfen
Sdjlüffelbeinarterie bdbot liegen als bisher, wo er tiefer als bet
ber linfen Äopfarterie, unb noch tiefer als ber ber gemeinfehaff lieben
Äopfarmarterie lag ( S a b a t i e r in 9lr. 429. 111. p . 342). b) (ES
gebt weniger unb allmablig gar fein S lu t mehr burch baS e i r u n b e
So cf). Benn erftlid) nimmt ber Slutanbrang von bet unteren Hobt*
vene bet ab , ba biefe fein 33lut mehr von ber Slabelvene empfangt.
Zweitens inbem bie untere H^b^ene mit bem gwerchfelle berabfteigt,
wirb bie (Euftad)ifcbe Älappe nach unten gezogen, fo bafj fte baS S lu t
nidbt mehr jum eirunben 2od)e leitet (ebb. p. 3 4 3 ) unb halb un*
merklicher wirb, ober aud) ganz verfd)Winbet; bie Sebervenen, weldbe
ftd) vor bem Atbmen naher am eirunben Sod>e münbeten unb ibt
S lu t faffc horizontal in baffelbe ergoffen, entfernen ftd) nach
b a t i e r fegt mebt von bemfelben unb offnen ftd) mehr fcbtdge in
bie H ^foene. B rittens, ba bie Älappe beS eirunben 2ocf)eS grofer
ifï als biefeS unb im Sungenvenenfacke liegt, fo wirb fte burdb baS
nadb begonnenem Atbmen tn leiteten viel reichlicher einftromenbe
S lu t gegen ben Oïanb beS eirunben 2ocf)eS gebrangt unb fdf)tieft
baffelbe. BieS erfolgt allmablig:. anfangs, wo nod) nicht alles
S lu t ber gungenarterienkammer in bie Sungen, fonbern ein Sbeil
beffelben nodb in bie abfieigenbe Aorta gebt, behalt bie Slutmaffe
beS Hö#twn«tfadfy$ noch einiges Übergewicht, fo bafj einiges S lu t
aus bemfetben in ben Sungenvenenfack tritt; wie aber bie Ström ung
ju ben Sungen zunimmt, wirb ein ©leidbgewicht zmifchen ben Slut*
maffen beiber Senenfddke h^beigefühtt unb bie Etappe in ibter Sage
gehalten. Biefe verwdd)fi allmablig mit bem Sïanbe beS eirunben
SocheS, an welchen fte angebrüdft ift, butef) auSgefchwi^te plafiifdje
gpmpbe unb wirb babei biefet unb etwas muScutoS (9lr. 95. V III.
pars 2 , p. 8). B ie geit biefer Serwacbfung ift febt unbefïimmt
unb fcheint meift mit bem (Enbe beS erften SabreS zufammen zu
treffen; S r e w (Ult. 300. p. 97) fanb inbefj bei einem Ätnbe von
einigen Sagen baS eirunbe 2ocf) fd)on groftentbeilS verfebtoffen. S e i
bem Hubntben fangt eS nach S i e g b ’Az p t (9lr. 180. I. p. 50)
am neunzehnten Sage an zu verwadbfen. 9Üd£)t feiten ftnbet man
eS auch bei erwachfenen SÄenfdjen nodb offen. — B a beim not*
malen ©erlaufe nad) bem begonnenen Atbmen baS Slut> ber H °bk
venen weniger unb balb gar nicht mehr burdb baS eirunbe 2od)
abflieft, fonbern allein in bie gungenarterienkammer gelangt, fo wirb
biefe zugleich nuch mehr entwickelt, fo baf fte bie Aortenkammer an
©Seite übertrifft, ba fte vorher enger war, wie bie Seobadjtungen
von f P o r t a l , S e g a l l o i s unb ©i eckel (Ult. 104. III. S . 4 7 )
beweifen. 9lad) 2e|terem verhielt ftd) baS gumen ber Aortenkam*
met zu bem ber gungenarterienkammer vor bem Atbmen wie 1 : 0,75,
nad) bem erfïen Atbmen wie 1 : 0 ,9 3 , nach fteben ©lonaten wie
1 : 1,66. S e i biefet (Erweiterung ber gungenarterienkammer wer*
ben übrigens ihre SSSanbungen bünner. c) B er S o t a l l i f c h e
© a n g wirb' f rüher als baS eirunbe 2od) völlig unwegfam, unb
Zwar um fo früher, je kräftiger baS Äinb atbmet unb fchreit (Ult. 95.
V III., pars 2 , p. 9 sq.). (Et nimmt kein S lu t mehr au f, ba
baffelbe nach ben Sungen abgeleitet wirb, unb ein flackeret Slut*
ftrom als bisher aus bet Aortenkammer bie abfieigenbe Aorta füllt.