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 wegjujteben,  aud)  wenn  er  felbfi  fatt  ijl,  um  fein  SRec^t  ju  be*  
 baupten  (N r.  432.  II.  S .   486).  S o   bat  er  aud)  fdjon  ein  ©es  
 fühl  oon  ber  A rt,  wie  man  tf>n  bebanbelt,  wobei  bie  ©ewobnung  
 alletbingS  gtofen  2fnrf>cil  bat:  erfennt  er,  baf  man  aus  Schwache  
 ibm  überall  nadjgiebt,  fo  bejtebt  er  auf  feinen  gorberungen,  bis  
 ihnen  ©enüge  g e lie b t,  unb  oerweigert  tntm  ibm  bann  etwas,  fo  
 fommt  er  babureb,  als  burdj  eine  Ungered)tigfeit,  auf et  ftd);  bas  
 gegen  ift  et  empfänglich  für  ©rfenntnif  beS  ftd)  gleich  SSleibenben,  
 beS  ©efe|eS  unb  ber  Notbwenbigfeit  bei  jwedmdfjiget  SSebanblung. 
 §.  529.  S ie   S S e g e b t u n g e n   geben  juerfl  auf ein  $aben  ( a ) ,   
 bann  auch  auf  etn  © irfen  (b )  au s,  ober  nehmen  anfangs  nur  
 eine  receptioe,  fpdter  auch  eine  reactioe  Dichtung,  a)  © ie  ber  
 Neugeborene  nur  Stoffe  non  ber  Außenwelt  oerlangt,  welche  er  in  
 fid)  aufnimmt,  um  batauS  fein  SSlut  ju  fbhaffen,  fo  begehrt  ber  
 S äugling  nach  einiger  3eit  auch  SinneSeinbrüde,  um  babureb  S3ot*  
 fiellungen  ju  gewinnen:  et  will  ftcb  bie  Singe  bureb  bie  Senfation  
 a n  e i g n e n   unb  bureb  bie SSorfiellung  einoerleiben.  SiefeS  Streben  
 brüdt  er  ftnnlid)  aus.  3«erfl  wirb  er  oom Angenehmen  ange^ogen,  
 oom  Unangenehmen  abgeflofen:  et  ftebt  etwas  ©oblgefdlligeS -unb  
 neigt  ftcb  ju  bemfelben  bin,  um  ihm  ndbec  ju  fornmen  unb  ft<J>  
 mit  ihm  ju  oereinen*,  et  erblicht  etwas  ©iberwdrtigeS  unb  beugt  
 ftcb  baoon  ab,  ober  fhedt  ftcb  rüdWartS.  S o   dufert  fid)  bie  erjie  
 Zuneigung  unb  Abneigung-  ju  ©nbe  beS  jweiten  NlonateS.  5m   
 vierten  Nlonate,  wo  er  feine  ©lieberlraft  bat  fennen  unb'  gebrewt*  
 eben  lernen,  fud)t  et  ftcb  ber  S inge  ju  bemächtigen:  er  langt  mit  
 ben  Armen  barnacb  unb  dufert  fo  baS  Verlangen;  baS  Unange*  
 nehme  fioft  er  jurüd.  AUeS,  waS  ihm  gefüllt,  will  er  haben,  
 ungeachtet  er  nichts  weitet  bamit  anjUfangen  weif :  eS  foll  nur  
 feine  Sinne  füllen;  et  will  eS  nicht  blof  feben,  fonbern  aud)  greifen,  
 fühlen , : fd>meden 5  -er-wilf SSeftfc  nehmen  oon  ber  © e it mnb  mochte  
 bie  Sonne  oom  gitmamente  herabjieben.  b )  S a n n   will  er  aud)  
 w i r f e n :   in  bm  ftd)tbarert  unb  hotbaren  SSetdnbetungen,  welche  er  
 beroorbringt,  fpiegelt  ftd)  fein  inneres  Seben,  unb  in  foldjem  SSilbe  
 feinet  jfraft  erhobt  ftcb  fein1  ßebenSgefübl;  fein  33ermögen  erfefeint  
 tbtnf1n  ftnnlicber  g o tm ,  unb  et  ergäbt  ftd)  itt  ber  Anfchauung  oon 
 beffen  ©iebetfebeine.  S a rin   befiebt  fein  S p ie l,  unb  eS  bejwedt  
 nichts  weiter,  als  baf  er  ftd?  felbfi  babei  fühlt,  ©t  fe|toom oier*  
 ten  Nlonate  an  bie  Singe  in  Bewegung  unb  freut  ftd),  wenn  er  
 bie  Spielfadjen,  bie  oor  ihm  flehen,  umfiofen,  herumjerren,  auf  
 bie  ©tbe  Werfen,  wenn  et-  ben,  ber  ftd)  ihm  ndbert,  jaufen  fann.  
 Noch  freubiget  ift  er,  wenn-  bie  SSewegung,  bie  et  ben  Singen  
 giebt,  aud)  hörbar  wirb,  unb  baher  ergoßt  eS  ihn,  wenn  er  einen  
 Äorpet  auf  ben  2üfcb  fiampfen  ober  fd)lagen  fann,  baf  eS  fchallt.  
 S o   lernt  ec  um  ben  ffebenten  Nlonat,  burd)  Setbjlbefchdftigung  ftcb  
 eine  ©eile  allein  ju  unterhalten.  —   $ a t  ec  erfahren,  baf  er  auf  
 bie  ©enfdjen  befiimmenb  einwirft,  fo  gebraucht  er  fte  aud)  als  
 © erzeuge  feiner  Saune  unb  regiert  feine  © d rter:  baS  erfte  ©efühl  
 feineS  ©influffeS  auf  bie  fd)Wad)en  ©rwad)fenen  ift  ju  oerfübrerifd),  
 als  baf  er  nidjt  Ijevrird)  werben  follte,  ungeachtet  ihm  foldjeS  ®e*  
 bieten  weit  weniger  greube  gewahrt,  als  bie  freie  ^)anbhabung  leb*  
 lofet  Äorpet,  bei  welcher  fein  S3ermogen  unmittelbarer  jur  ftnnlicben  
 Anfchauung  fommt.  —   SSermoge  ber  Spmpatbie  mit  ben  Nten*  
 fchen  artet  ftd)  fein  ©irfungStrieb  aud)  als  Nachahmungstrieb,  
 grübet  aufert  fid)  biefer  fchon  unwillführlid)  in  ^Bewegungen,  beten  
 er  mad)tig  ift,  wie  er  benn  j.  SS.  im  oierten  9J?onate,  wenn  er  
 jemanben  trinfen  ftebt,  ähnliche  SBewegungen  mit  bem Ntunbe  macht  
 (N r.  432.  II.  S .   3 3 0 );  fpdter  ahmt  er  wiltfübtlid)  SSewegungen  
 ber  ©liebmaafcn  nad). 
 §.  530.  SSliden  wir  auf  ben  © e m ü t b S j u f t a n b   überhaupt,  
 fo  bemerfen  wir,  a)  baf  ber Säugling  anfangs  aufer  ben  leiblichen  
 fBebürfniffen  nid)tS  begehrt,  © enn  er  ©ohlgefallen  an  Sinnes*  
 einbrftden  ju  ftnben  anfangt,  fo  nimmt  er  biefe  blo?  auf,  fofern  
 fte  ftd)  oon  felbfi  barbieten;  bann  begehrt  er  bie  S in g e,  bie  ec  in  
 ber  gerne  erblidt;  erfl  fpat  gelangt  er  ba^u,  abwefenbe ©egenflanbe  
 ju  oermiffen,  ju  fudjen  unb  ju  begehren.  S ec  ßUftanb,  in  wet*  
 d)en  ihn  bie  ©rfüllung  feiner  SSegebrungen  oetfe|t,  ift  anfangs  nur  
 Sfube,  bann  SSehagen,  enblich  greube.  b)  3fnfdnglidh  tfi  er  ganj  
 unoermogenb,  für  bie  Ausführung  feiner  SSegebrungen  irgenb  etwas  
 ju  tbun;  biefe  müjffen  baher  auf  fein  ©emütb  ju rü d   werfen,  atfo  
 paffio  ober  als  ©emütbSbewegungen  ftcb  geftalten.  5 ^ flg  er  fpdter*  
 bin  aubh  einiger  Singe  ftd)  bemdd)tfgen  lernen  unb  ftd)  felbfi  oon