fo war ft« e« aud) in ©riedbenlanb, wo bie -äftdnner j«m S£()ei(
burdb 9Seracbtung ber SSeiber baju befiimmt würben, auch nach
© a le n ber ©amen als etwas ©chdblidje«, beffen Ausleerung ndtbig
fei), betrautet würbe. 25er guftanb be« Onaniflen ift eine beftn*
nung«lofe ©tarrbeit, tn welche bie ©eele ftcb oerliert; man ftef)t
fdfjon an 5Wei|df)rigen Äinbetn, wenn fte mit ben ©efcblecbt«tbeilen
fpielen, wie fte laufd)enb unb traumetifd) in ben Äi^et oerftnfen.
25ie Organe werben babei fru^eitig entwickelt, halb aber fcf^laff,
weif unb jue Beugung untüchtig. S jt bie Onanie aut ©ewoljnljeit
geworben, fo ift fte unbejwinglicb, unb alle 2Billen«fraft oernicbtet:
nad) ber tiefften 9teue feeren bie Onanifien immer wieber jum ge*
wohnten 93ergeben guröcf; fte treiben e« im ©d)lafe, unb wenn
Ifjnen bie ^dnbe auf ben 9tüeben gebunben werben, fo reiben fte
ftcb an Sifcben tnb © tüblen; (Siner, w eiten G b o p a r t beobachtete,
ffecfte, al« er burdb bie gerooJjntid^e £D?anujtupration feine' (£r=
giefung mehr beworbrad&te, eine Otuttye in bie Harnröhre, unb al«
biefe callo« unb unempftnblid) geworben war., bewirfte er (Srgiefun*
gen burcb (Sinfcbnitte in bie (Siebet unb fuhr bamit fort, bi« ba§
3 eugung«glieb gefpalten w ar, wo er ben ©dfnepfenfopf mit einer
Otutbc fi|elte; oon 2fnberen bat man gefeben, baf fte nodb in ber
SEobe«jlunbe .Onanie trieben (9tr. 171. X X X I. p. 102). —J Oaji
ein Snbioibuum ein anbere« oon bemfelben ©efcblecbte ju SSefriebi»
gung ber ©eitbeit benu^t, fommt bin unb wieber bei Spieren t>or,
wie benn brunftige Äübe einanber befpringen, fPfaubübnet ober £aus
ber einanber treten. Oie $)dberaftie fommt bei grofer Otobbeit t>or,
$• 35. bei einigen norbamerifanifeben SBilben (9tr. 105. I. p. 273),
unb bei Überfattigung, wo bie gewöhnliche SBolluft am leicbteften
ju befriebigen ift, unb bie grauengunfi feinen SSertb t)at, wie bei
ben fPolpgamen Elften«, wo man fte aud) in Sftalaffa fjauftg ge*
funben f)at (9tr. 443. X I. © . 87). S n allen © taaten ©riechen*
lanb§, oon ihrer ©tünbung bis ju ihrem Untergänge, fam fte oor
mtb würbe ebne ©djeu, felbfi oon ben (Sbelften, getrieben, wie benn
auch S p f u t g unb © o lo n bie SSerbdltniffe jtpifeben bem Siebbabet
unb bem ©etiebten gefe^licb befitmmen unb nur bie ©dbanburtg
oon Änaben burdb bie naebfien 93erwanbten unterfagten. Oie 9tid)t5
aebtung ber grauen, ber #ocbmutb ber Sfldpnticbfeit, bie fcbwdr*
nterifd>e 93orliebe für männliche ©dbonbeit, weldbe in ben ©pmna*
ftett' genährt würbe, war neben einer heftigen ©tnnlid)feit ber ©runb
biefet 93erirrung; al« ibeale« Element trat bietju noch bie- beroifebe
giebe, weldbe jwei Sünglinge unzertrennlich unb bis jurn 2lufgeben
ihrer Snbioibualitdt an einanber fettete, wdbrenb im 35unbe ber
$ceunbfd)aft, wooom fte eine Ausartung w ar, jebe« ©lieb feine
©elbftftdnbigfeit behauptet unb feine eigenen Bwedfe oerfolgt. 2Benn
im ©türme ber Beiten SBaffenbröber ftcb in fotdber Snnigfeit ein*
anber anfdbtoffen (21d)ille6 unb $>atroflu«, OrefteS unb ^Pplabe«,
SbefeuS unb ^>pritf)ouö), fo erbtidfte bie ^)bantafie barin eine 93er*
einigung, welche grofe Sbaten erzeuge, unb man ergofcte ftcb Tpü*
terbin auch an ber geifiigen Unterhaltung ber Sungünge, mit wel*
dben man Unjucbt trieb; fo fam eß benn, baf man bie grauen*
liebe bie gemeine ober tbierifebe Siebe nannte, bie SÄdnnerliebe ba*
gegen al§ ein ©efdbenf ber 93enuS Urania betrachtete, welche« nur
eblen ©eelen ju Sbeil werbe unb bie SSftutter aller Sugenben fep,
wie fte benn © o lo n auch ben ©flaoen unterfagte (f. SD2 e in er«
pbUofopbifche ©dhriften I. © . 61 bi« 90). @o fanb ftcf> in ©tie*
cbenlanb audb bei bem weiblichen ©efchlechte, wie e« febeint eben burdb
jene wibewatütlid)e Neigung ber Scannet beftimmt, bei fchwarmerifcher
greunbfebaft aufer ber gemeinfdbaftlidben ober gegenfettigen Onanie
audb befonber« in 2e«bo« getriebene Unjucht ober fogenannte
le«bifcbe Siebe, wo bei bem einen Snbioibuum (Sribabe) burdb fcöb*
zeitige OJeijung bie ßlitori« ungewobnlidb entwiifelt war. — S03enn
enblidb juweilen einfame Sbiere mit Snbioibuen einer anberen ©at*
tung, j. 93: Pfauen mit ©nten (9tr. 171. VI. p. 3 7 6 ), ftcf> be*
gatten, fo ift bie« faum $u Dergleichen mit ber 95rutalitdt ber ©obo*
wie, weldbe juweilen in ber Srdgbeit, (Sinfamfeit unb ©ebanfen*
loftgfeit be« ^tirtenleben«, fo wie bei einigen SßUben. in fftorbamerifa
oorfommt. ©o bat aud6 entbedft, baf SBeiber ftdb »on
ntannlidjen ©dboofbunben leifen liefert unb baoon bo«artige ©e*
fe h lte befamen, ober baf audb biefe Spiere männliche Oienfie
ihnen leiften muften.
§. 566. Snbem wir oon ber 95etradbtung ber £eugung«fraft,
ihre« ©influffe« unb ihrer 93erirrungen jum 93erfolge ber @efd)idbte
bc8 Sehen« g«rö<ffebren, bnben wir ben 3 «»tpunct ju bejtimmen,