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 gmecf  auSmadht.  —   SD^tt  bet  weiteten  2CuSbtlbung  beS  pfpcf)ifchen  
 Sehens  wachjl  auch  bie  Suffc  an  bem  eigenen  S ep n   imb  SÖStcfen:  
 baS  SSewußtfepn  bet  auf  baS  Rohere,  wie  bet  auf  baS  fiebere  ge--  
 richteten  Äraft,  bet  fethfi  erworbenen  gertigfeit,  wie  bet  non  bet  
 S tatur  »etliehenen  Anlage,  wecft  ein  lebenbigeteS  Selbjlgefüfjt,  wefe  
 «fyeS  bem  Sehen  höheren  SOBertf)  ettf>eit£;  unb  bie  Shdtigfeit  hebarf  
 feines  weiteten  SofyneS,  inbem  bie  Übung  bet  Grafte  an  ftcf>  unb  
 unabhängig  non  bem  Bwecfe,  auf  ben  fte  gerietet  ijl,  ©enuß  gewahrt. 
   9lu t  bet  in  bumpfer  Trägheit  befangene  obet  im  Scheine  
 bet  Außenwelt  »erjlricfte  S in n   wirb  bie  zahtlofen  greuben  beS  S a ;  
 fepnS,  bie  Sufi  beS  SBonjlattengehenS  bet  gunctionen,  bie  ©enüffe  
 bet  Shdtigfeit  unb  Ätaftubung,  bie  baS  ©igenthum  beS  fiaten  S5e=  
 wußtfepnS  ft'nb,  nicht  inne.  —   b)  S a S   Sehen  behauptet  ftch  butdh  
 feine  eigenen .Kräfte,  aber  n u t  unter  bet  33ebingung  einet  ihm  ent;  
 fptechenben  Außenwelt,  unb  n u t  »errndge  feines  UtfptungeS  aus  ei;  
 nem  SbeeEen,  weiches  ftch  l’n  feinet  33efonbetheit  unb  ©injelnheit  
 »etwitflidht  h«t-  h«t  es  benn  w fe t  *>et  Beziehung, auf  ftch  
 felbfl  auch  eine  SSejiehung  auf  baS © an je:  eS  wirb W ittel  ftemben  
 SafepnS  unb  Sehens,  aber  eben  fo  wenig  als  ein  Organ  für  bie  
 anberen Organe  feines  SeibeS  W ittel  fdhledhtljin  ohne  eigenen  Broecf,  
 pielmeht  wirb  butdh  bie  in  ihm  erwachenbe  Unioerfalitdt  feine  Sn=  
 bioibualitdt  gefleigett  unb  baburch  bet eigene SebenSjwei in  höherem  
 ©rabe  unb  in  weiterem Umfange  erfüllt  (§.  5 6 2 ,  b).  S ie  Pflanze,  
 weldhe  butdh Beugung  fü t  ihre ©attung  zu  hüben  ftch  rüflet,  fdhafft  
 |tdh  nidht  nur  ben  ihr  fonjl  ftemben  Schmucf  zarter,  fpmmettifdh  
 mannidhfaltiger,  buntfatbiget,  buftenbet  SSlühten:  iht  gefammteS  
 Sehen  jleigert  ftch  auch  z«  einet  ftch  felbjl  übertteffenben  # o h e ;  baS  
 jeugungSlufiige  Shiet  gewinnt  eine  gülle  »on  SebenSftaft,  welche  
 ben  mddhtigften  Angriffen  Stofc  bietet,  fo wie fein  SebenSgefüljl hoher  
 anfchwillt  unb  tn  fonffc  unmöglichen Äraftdufetungcn  ftch  funb  giebt  
 (§. 24 7 .) 5  im Wenfdhen  aber  nimmt  zugleich  bie  Seele einen höheren  
 3luffd)wung,  fo  baf,  was  bisher  n u t  als  .Keim  eines  StrebenS nach  
 bem  Unenblidhen  in  ihr  lag,  in  »oller  .Kraft  ftdh  entfaltet  (§.  565,  
 c  bis  e).  3 «  frdhlidhet  Webhfelwitfung  regen  ftch  kie  lebenbigen 
 Ätdfte  unb  greifen  hülfteidh  in  etnanber,  bie  eigenen  Bwecfe  »et; 
 33  o  m  S   o  b  e.  719 
 folgenb:  inbem  ftdh  bie  Pflanze  am  Sage  beS  überflüfftgen  S a u e t;  
 jioffeS  entlebigt,  gewahrt  fte  biefen  in  größerer Wenge  bem  wadhen;  
 ben  Shiete  unb  gewinnt  bie  »on  biefem  auSgeathmete  .Kohlenfdure;  
 ftdh  folbfl  bilbenb,  brütet  unb  faugt  fte  baS  junge  S h ie t,  welches  
 htnwiebetum  ihre  SSeftudhtung,  wie  bie  ©tnfaat  ihres  SamenfornS  
 »ermittelt.  S a S   S h iet,  welches  burch  ben  Snjlinct  zu  gefelltget  
 Sßedhfelwirfung  getrieben  wirb,  ftnbet  in  biefet  allein  fein  »olles  
 ©ebeihen,  unb  bet  Wettfeh,  ben  bet  Stieb  »erjldnbig  unb  nü^tirf)  
 ju  wirfen  beflimmt,-  fann  nur  in  folcher  gemeinnü|iger  Shdtigfeit  
 ben  »ollen  ©ehalt  beS Sehens  empftnben  unb  feine  höheren  Anlagen  
 auSbilben.  Ob  bie  S a a t,  bie  er  auSjlreut,  feinen  ©enoffen  ju   
 ©ute  fomrnen,  ob  bie  W o h lta t,  bie  et  erzeugt,  bie  Jpülfe,  bie  et  
 leijfet,  ihren,  Bwecf  erfüllen  wirb,  ifi  ungewiß:  gewiß  abet  ijl  ißm  
 bie  ©thebungj  feines  SelbjlgefühleS  unb  bie., innere  S3eg£ü<fung,  bie  
 mit  folgern  Wirfen  »erbunben  ifi.  S e n n   bie  Unioerfalitdt  ersieht  
 baS  Sehen  unb  hegt  eS:  es  muß  >*üdh£  bloß  Stehe  ft'nben,  weldhe  
 feinen  SSebürfniffen  abhilft,  unb  butdh  bie  Harmonie  beS  ftem ben  
 mit  feinem  eigenen  SBefen  aufrecht  erhalten  werben,  fonbern  es  muß  
 auch  Itebenb  umfaffett,  um  in  feinem  ganzen  Umfange  ftdh  zu  ent;  
 wicfeln  unb  in  feinet  ganzen  Siefe  ftdh  8«  fühlen.  —   S ie.  Snbi;  
 »ibualitdt  ifi  eine  ©Reinheit,  welcher  Unioerfalitdt  in wohnt;  fte  ijl  
 bet  ©harafter  beS  Sehens  überhaupt,  infofetn  biefeS  auf  ibeellem  
 ©runbe  beruht,  fann  aber  »ollfldnbig  nur  im  spfpdhifdhen  ftch  ent;  
 wicfeln,  wo  baS  ^beeile  felbfl  zur  SebenSerfdheinung  wirb.  S ie   
 hodhjle  Snbioibualifttung  ijl  bemnadh  audh  bet  hdchjle  Bwecf  beS  
 Sehens,  unb  fte  bejleht  in  bet  flarflen  2lnfdhauung  beS  eigenen  
 S elbjl,  im  ©egenfafce  §uc  Uniüerfalitdt:  leitete  ijl  hier  mit  bet  
 ©inselnheit  ibentifcf)  geworben,  ba  fte  im  leiblichen  Sehen  bloß  in  
 ißt  witfte  unb  ihr  8um  ®runbe  lag.  Snbern  au f  biefem  ©ipfel  
 beS  SSewußtfepttS  baS  Unenbliche  felbjl  angefchaut  unb  baS  Sdh  als  
 ein  S5efonbereS  unb  ©übliches,  abet  am  Unenbltchen  Sheil  habenbeS  
 Sßefen  erfannt  wirb,  fchwingt  ftdh  baS  Sehen  ju  feinem  gottlidhen  
 Utfptunge  au f,  unb  ein  höheres  Biel  ijl  nicht  benfbat.  # ie r  wirb  
 baS,  was  juoot  pflanzlich  obet  butch  Snjltnct  »ollbtadht  würbe,  als  
 Slaturgefefc  erfannt  unb mit Freiheit erfüllt.  S o  »etmag  bet menfdh;  
 lidhe  SBille  auch  bem  Strom e  bet  Beit  $u  wibetjlehen  in  bet  W elt