«ffiie bet O rganism us im Raunte beffhrdnft iff, fo iff et eS auch
ttt bet Beit, unb w>te et gegen dufete ©inwitfungen nid>t fdffecht*
hiw unb unbebingt fid) p behaupten »etrnag, eben fo wenig fann
et in ©wigfeit befielen; baS geben f>at p einet gewiffen Beit be*
gönnen, iff mithin enblid) unb m uf .auch p einet gewiffen Beit
untergeben. — SBie nun bet SEob überhaupt, fo mujj aud> bie
Beit beffetben im Sßefen beS £ebenS begründet fepn. b) £)aS uni*
»etfelle geben beruht auf bet unenblichemjgbee) bem inbioibuellen
geben, als einem 9^adE?bitbe beS unirerfedert, liegt bie 2ff>ee in ihrer
enblichen g o rm , b. h- ftl befonbetet 2frtung ■. (D ualität) unb S5e=
grdnpng (Q u an tität), mit einem fföotte: ein beffimmtet SSegtiff,
p m ©tunbe. SDiefen SSegtiff p »etwirflichen, ifl bie Aufgabe be$
gebend. 2)a et aber, auS bet jgbee ffantmenb/ einen 2Cntheil am
Unenbtichen hat/ f° fann et *n e*neP u«k Beit=
momente, fonbern nur in einem gewiffen SSetlaufe bet Beit ffd)
»odffdnbig offenbaren, unb biefe fucceffwe SJealifirung beS pm
©tunbe liegenben SSegtiffeS nach «Wen ©eiten hi« tfl bet © inn ber
©ntwicfelung unb Umgeffaltung beS £ebenS. $ a t nun baS geben
butch ununterbrochene ©ntwicfelung unb Umgeffaltung feinen S5e=
griff erfchopft, fo iff feine Aufgabe getoff. i ^)at aifo baS Ssnbim*
buum ben butch feine Snbitnbualitdt mobiffcitten SSegtiff feiner
©attung alifeitig »etwitflidff,. fo hat eS fein Biel erreicht, unb eS
bleibt ihm nichts weiter übrig: bet alleinige ©t u n b , feines £ebenS,
bie in ffeter ©ntwicfelung ffd) offenbatenbe Sbee, .iff. ihm entwichen,
unb baS inbiöibuede geben muf in baS unioetfede fidh auflofen.
c) Sff nun bet SSob auf biefe SBeife p einet gewiffen Beit not$*
wenbig geworben, fo muft. et bann auch butch beffimmte S3erhdlt*
niffe beS gebenS »ermittelt werben, lie f e t unmittelbare unb ndchffe
©tunb beS ©terbenS aber iff bie ©rffhopfung beS SBetmogenS ber
SSetjüngung butch SRücffehr p einem früheren .gebenSpffanbe, unb
hier fnüpft ftd) bie ^Betrachtung beS S£obeS an bie £effte »out Ums
laufe beS gebenS (9. SSucff) an. £>enn wie bet £)tganiSmuS bet
bet ^eriobicitdt in einjelnen Beittdumen unb auf offenbare Sß&ife
ftd) »erjüngt (§. 5 9 3 , f), fo »erjüngt et ftch auch ununterbrochen
unb unmerflich wdhtenb beS ganzen gebenS in bet ©elbffethaltung.
•Das geben in feinem Utpffanbe iff bie »ode, unangetaffete 5D?og=
(jehfeit, weld)e im unentfalteten Äeime 2fdeS baS in ftch fdffieft,
waS je hetöortreten fod; butch feine ©ntwicfelung wirb bet SSegtiff
»erwirflidff, baS Unettbliche in einet enblichen gorm real, babutcb
aber auch eine ©rfd)bpfung herbeigefüf)tt. SDurd) bie 9?ücffef)c »on
ber ©ntwicfelung p m Utpffanbe wirb biefer ©rffhopfung begegnet/
unb bie Sftoglidffeit neuer iüaftauferung hetgeffedt) ba aber baS
geben ununterbrochen fortfehreitet, fo fann eS nie ganj p m frühe*
ren Buffanbe ptücffehren (§. 5 9 3 , d ) , unb eS »etmag um fo
weniger ftch ihm P nahem , je weiter eS ftch in feinem Verlaufe
»ort ihm entfernt hat, bis eS tnblid) ben *Punct erreicht, wo eine
folche Söieberherffedung unmöglich iff. SDiefe Unmöglichkeit bet
Sieffauration iff alfo ber ndchffe unb unmittelbare ©tunb beS noth*
wenbigen SobeS, unb eS iff nicht fowolff bie Abnahme bet Äraft,
als bie Abnahme beS ©rfa^eS, was ihn hetbeifühtt.
§, 623. Sebe 2frt organifdher SBefen hat ihre beffimmte £ebenS*
bauet, aber unfere ifemttnifj berfelben iff fehr mangelhaft, ba eS
oft ffhwer p beffimmen iff, ob ber Sob nothwenbig, ober burdh
jufddige Äranfheiten herbeigeführt w ar, ba man ferner baS 2lltet
ber in greiheit lebenben SEhiere nidht genau fennt, bei ben JpauS*
ffieren aber bie natürlichen gebenSöerhdltniffe geffort ft'nb. ©o gilt
noch immer, was SSacon fagte: de diuturnitate et brevitate
vitae in animalibus tenuis est informatio, quae haberi potest,
observatio negligens, traditio fabulosa. SÖSie unftchet aber aud)
immer bie Eingaben über biefen ©egenffanb im ©injelnen meiff
fepn mögen, fo iff unS wenigffenS im ©anjen bie S3erfdhiebenheit
ber gebenSbauer offenbar, a) Unter ben frpptogamifchen ©ewdehfen
giebt eS mehrere © ^w am m e, welche nur einen ober einige Silage
leben) Sdoofe, gledjten unb garrnfrdutet »egetiren etliche 3 «hte.
Unter bbn phanerogamifchen ©ewdd)fen werben bie, beren £ebenS*
bauet am.für^effen iff (bie einjährigen), brei bis acht SÄonate alt,
öiele (bie gweijdhrtgen) fedjjehn bis ^wanjig M onate, ©taubenge*
wddffe einige Igahre, © tra u te t unb SSdume eine längere 9?eihe »on
Sahren. Manche bet leiteten erreichen ein fo h°heö 2fltet wie
fein anbeteS organifcheS SBefen: unfere ©idhen bauern mehrere
Sahrhunberte j »on einem Äaffanienbaume in ©icilien weif man,
baf et auf taufenb S ahte alt iff (Sü. 477. I; ©. 5 3 ) , unb in
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