horte unb UttleS ftd£> kaltblütig unb gelaffen gurn Stöhfiude nieber=
fe^te, erw arte icf>. ViSweilen aber bauert tt)df>renb ber Veft'nnung
bet S tau n t felbfl noch fort, unb man beftnnt ftcf) tm Staunte, bafj
es ein S tau n t ifl: in gtofjet Verlegenheit ftnbet man barin biS=
weilen einen Ausweg, inbem man ftd> erinnert, bafj man nur gu
erwachen b ra u e t, um aller Sloth quitt gu werben; id) hotte als
Änabe midi) oft im Staunte an Steifen etgbfsf, am ©nbe würbe
xd) aber ber Sdufcfjung öberbtöjftg unb backte unmutf)ig, bafj eS
ja bod) wieber nur ein S tau n t fep; idE> träumte, mit einem grofien
görften genauen Umgang gu hoben unb b^nod) weinen greunben
baoon gu ergaben, eS aber bei ber ©rgdhtung felbfl unwahtfd)ein=
(idf) ju ftnben unb für einen S tau n t gu erklären; fo erjdfjlt man
nicht fetten, was man geträumt hot, dtS S raum im fortgefefcten
Sraume. e) SBte bie ©igenmdchtigkeit nur in einem gewiffen ©rabe
gurödtritt, fo giebt man auch feine Sjnbiöibuatitat nur bis gu einem
gewiffen gurtete auf unb dnbert mehr an ben Hfufjenbingen als an
bet eigenen ^etfonlichfeit: eS ifl fchon feiten, bafj man ftcf> in ein
gang betriebenes fiebensoethdltttifj, g. V . in einen gang anberen
© tan b , träum t, nie aber dnbert man fein petfonlicheS Verhdltnifj
noch mehr ab. ©rblinbete träumen eine 3eit lang nod) bom «Sehen,
bann nur bom Jpoten unb Söhlen; ein SJlann, ber nach einer
Vetwunbung auf Äröden gehen muffte, träumte ftcf> eine 3'eit lang
m it gefunbem ©ange, bann nur auf Ätucfen (Sit. 102. II. S . 283),
«nb eine S to u , bie Vetnftafj am 3ltme hotte, träumte nie, mit
biefern 2lrme etwas gu berrichten (Sir. 161. S . 2 4 5 ) ; man träumt
ftch oft tn bie Verhdltniffe ber Äinbheit gutud, aber nie wirklich
als Äinb. S o weibht auch bie 3lrt, bie S inge gu betrachten unb
gu honbeln, bon bet gewohnten im Söachen wenig ab, unb nicht
teid)t werben wir uns anbere gehler ober Sugenben anbichten, als
bie wir im wachen fieben uns gu eigen gemacht hoben: ich ttdumte
einfl, wegen eines Verbrechens fliehen gu muffen, als xd) aber eih=
geholt worben w ar, wuffte ich nicht, was ich »erbrochen hotte.
B) 9Bo bie 3>nbibibualitat gurödtritt, ba dufjert ftd) mehr baS all=
gemeine fiebert. S ie S onne erholt unfere S in n e in Verkehr mit
ber ndbhjien 2Birklid)keit unb macht unS auf unferer ©rbe einhei=
mifch, inbem fie gefonberte, inbibibuelle ©eftalten ftchtbar mabht;
wenbet ftd) bie ©rbe, bon ber S onne ab, fo fühlen wir uns im
S unfel betlaffen, unb itbtfd)e S u n fte umnebeln unferen ©eftd)tS;
frets, aber bet Sternenhimmel erfcheint unb lehrt uns baS SBelf;
gange unb baS eigentliche foSmifbhe fieben fennen. f) gttbent fo
im Schlafe baS allgemeine fieben mächtiger wirb als baS befonbere,
bebarf ber SrganiSmuS vnt1|t ber dufteren S inne. SBenn wir nach
bollig ruhigem Schlafe gu ber S tunbe aufwadjen, gu welcher wir
eS uns borgenommen hoben, fo muff bie Seele ein eigenes Beit;
maafj gehobt hoben, benn ben Sd)lag ber ©loden hoben wir nicht
gehórt. Vei ben Slad)twanbletn ift baS 2Cuge entweber gefchloffen
ober offen, aber ftarr, unbeweglich, . gegen ben fiiehteinbrud gang
unempftnblich, unb bie pupille erweitert; gleichwohl gehen fte ficher,
unb babei folgen fte nicht etwa ber ©timtetung, benn fte raumen
Jpinberniffe, bie man ihnen in ben SBeg gelegt h at, weg, gehen
auf gang unbekannten SÖBegen, unb wenn fte fchreiben, fo kann man
einen unburchftchtigen .Körper gwifdjen ihr 2luge unb baS Rapier
halten, ohne bafj ihr Schreiben babutch geflort würbe (V o g e l in
Sir. 229. X II. S . 3 6 fgg.). 3nbent ihnen bie Vefonnenheit
mangelt, fte nibht burd) Slebenbinge gerftreut, nibht burch Sfeflerton
geftort werben, fonbern unauSgefegt nur bie eine Slfchtung nerfot
gen, bewegen fte ftch wollig frei unb ficher, gleich R ie te n , ouf ben
gefährlichen Sßegen, feilen Sachern unb ©iebeln; felbft bei einem
Solle aus grofien £ôhen feheinen fie burch Snflinct bie gwedmdfjigfle
Stellung angunehmen, fo bafj ber Soll gu einem kühnen Sprunge
wirb, non welchem fie keinen Schoben nehmen (Sir. 407. S . 442).
g) ©ine ungewöhnliche Steigerung ber Seelenkrdfte geigt ftch im
Schlafe hdufig. 3 m Sraum e, fagt HCutenrieth (S ir. 97. III.
S . 264) wirb unS SDlancheS klar, wornach wir wachenb nergebenS
gefud)t hoben (»gl. §. 6 0 0 ; h)t Veifpiele non SHenfchen, bie wdh=
renb beS SlachtwanbelS beffer B tf ntuftkalifchen 3nftrumenten fpiel=
ten, geläufiger in fremben Sprachen ftch ouSbrudten, leichter unb
beffer b eteten als im SBachen, ftnb häufig (S ir. 398. S . 161
bis 169. Sir. 171. LII. p. 119 sqq. Sir. 229. X II. S . 36 fgg.).
®lein Sugenbfreunb, ©u f l a t t . ip a n f e l , ber fich wenig ober gar
«id)t im Sid)ten »etfudf hotte, fanb in bet 3 eit, als ihn ber
©ebanke an bie Vefreiung SeutfchlanbS »on ber frangóftfd>ea ^)err=
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